Mit leeren Händen aus dem Haus gehen

vom 20.10.2008, 03:23 Uhr

Darüber habe ich bisher noch nie nachgedacht. Ich denke aber, dass immer was überraschendes passieren kann, auch wenn man zu Hause bleibt und nicht vor die Tür geht.

Allerdings denke ich, dass es doch relativ unwahrscheinlich ist, dass mir so etwas mal passiert. Dass ich mit leeren Händen aus dem Haus gehe, kommt auch eigentlich nie vor, da ich mich unwohl fühle, wenn ich nicht wenigstens Schlüssel, Handy, Portemonnaie dabeihabe und oft ist auch was zu Trinken, eine Kleinigkeit zu Essen, ein Stift und ein Block in der Tasche. So kann mir gar nichts wirklich unvorhergesehenes passieren, da ich somit für die meisten Vorfälle gewappnet sein dürfte.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich plane meinen Tag im seltensten Falle so durch, daß ich denke, wenn ich aus der Türe gehe, dann mache ich nur jenes und dieses und bin dann in 20 Minuten wieder da, um noch dies und das machen zu können. Denn bei mir läuft es immer quer. Ich kann mir einen Plan für den nächsten Tag machen, was ich alles zu erledigen habe und es kommt immer irgendwas dazwischen, so das zumeist an dem Plan noch ein weiterer Tag gearbeitet werden muß.

Ich finde, man sollte sein Leben auch nicht so eng planen. Auch wenn du nur von wenigen Minuten hier redest. Wenn du es bis jetzt auf dein Gesamtleben und nicht nur auf einen Tag oder wenige Minuten hin betrachtest, läuft es doch immer etwas anders, als man das vor Jahren so wollte oder gedacht hätte. Was hast du dir in deiner Kindheit ausgedacht, was du heute machst und wie ist es dann tatsächlich von dir (oder anderen in deinem Leben) in die Tat umgesetzt worden.

Vielleicht ist es auch das Schicksal, was einem dazwischenfunkt, irgendwas Natürliches, was man nicht zu beeinträchtigen vermag oder verändern kann, weil es (etwas Spirituell gedacht - ich weiß) im Lebensplan so vorgegeben ist. Es hat ja auch schon Auswirkungen auf deinen Tag, wenn du für den Brief zweimal läufst, statt gleich alles mit zur Post zu nehmen.

» werweissdasschon » Beiträge: 224 » Talkpoints: 0,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zu dem Thema ist mir auch mal etwas lustiges passiert. Oder sagen wir besser, im Nachhinein ist es lustig. Ich wollte damals nur um die Ecke, schnell eine paar Briefe in den Briefkasten werfen. Zu dem Zweck habe ich noch nicht einmal eine Jacke oder ähnliches mitgenommen, nur meinen Haustürschlüssel. Ich bin ja davon ausgegangen, dass ich in 5 Minuten wieder zuhause bin. Unterwegs hält plötzlich ein Auto neben mir, drin sitzt eine Schulfreundin, die ich ewig nicht gesehen hatte, wie das manchmal so ist, man verliert sich halt aus den Augen. Wir haben uns beide super gefreut und kommen ins Gespräch, dabei stellt sich heraus, dass sie gerade in meine Gegend gezogen ist. Also will sie mir ihre Wohnung zeigen.

Ich habe mir nichts schlimmes dabei gedacht, kam auch gar nicht auf die Idee, nochmal nach Hause zu gehen, Geld oder Handtasche oder sonst irgendetwas braucht ich nicht. Für ein Stündchen auf einen Kaffee zu einer Freundin, da ist ja nichts dabei. Da ich ohnehin ganz alleine zuhause war musste ich auch niemandem Bescheid geben. Also habe ich mit meiner alten Schulfreundin einen netten Nachmittag verbracht und wie das so ist haben wir uns total verquatscht. Irgendwann war es schon fast 18.00 Uhr und ich wusste, dass mein Mann bald nach Hause kommt und der sorgt sich immer, wenn ich nicht da bin, wo er mich erwartet. Bei uns ist es auch üblich, dass wir uns gegenseitig über Zettel oder Nachrichten oder sonstiges informieren, wo wir sind, damit sich der andere keine Sorgen machen muss.

Ich beeile mich also und als ich zuhause ankomme erwartet mich ein völlig aufgelöster Ehemann und ein totales Chaos. Der hatte nämlich prompt an dem Tag auf der Arbeit einen totalen Netzwerkausfall und weil ohnehin keiner mehr arbeiten konnte, sind die meisten Leute schon am frühen Nachmittag nach Hause gefahren. Er kommt also zuhause an und merkt, dass ich nicht zuhause bin. Da aber Handtasche, Jacke, Autoschlüssel und sonstiges zuhause waren, ist er davon ausgegangen, dass ich nicht weit bin und ich sofort wieder nach Hause komme. Und dem war dann eben nicht so. Anrufe auf dem Handy haben nichts genutzt, das klingelte lustig in meiner Handtasche, die ja an der Garderobe hing. Mein Mann hatte dann sämtliche unserer Freunde durchtelefoniert und sogar schon meine Mutter wahnsinnig gemacht. Als ich nach Hause kam war er schon so in Panik, dass er drauf und dran war, die Polizei anzurufen. Als ich dann in der Tür stand war er natürlich erstmal super erleichtert, dann durfte ich mir eine Standpauke anhören. Dabei konnte ich ja nicht wissen, dass er ausgerechnet an dem Tag früher kommt.

Ich weiß, dass seine Reaktion etwas übertrieben war, aber er ist so ein Typ, der immer vom schlimmsten ausgeht. Gelernt habe ich daraus, dass ich immer auf alles vorbereitet bin. Seitdem gehe ich nicht mehr ohne mein Handy aus dem Haus, damit ich wenigstens erreichbar bin.

» maryshelley100 » Beiträge: 248 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt mache ich mir über solche Dinge weniger Gedanken, wenn ich aus dem Haus gehe. Das es im Leben eh immer anders kommt, als man denke ist ganz normal. Wenn ich mir beispielsweise vornehme mich einen Abend mal ganz für mich alleine zu entspannen und mir Ruhe zu gönnen, kommt plötzlich meine Freundin vorbei, um mit mir Joggen zu gehen und schon sind alle meine Pläne wieder über den Haufen geschmissen.

In dem Zusammenhang fällt mir übrigens auch meine Uroma ein. Meine Uroma ging vor einigen Jahren im Sommer auch aus dem Haus, genau wie du und wollte in einigen Minuten wieder zurück sein. Fakt aber war, dass sie nie zurück kam, da sie unterwegs einen Herzinfarkt erlitt und starb. Das kann auch in den 10 Minuten passieren, in denen wir nur mal kurz zur Post gehen wollen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Alles kann anders kommen als man denkt. Wie schon erwähnt könnte man sich vornehmen in 10 Minuten wieder daheim zu sein und erst Stunden oder auch Tage später zu schaffen. Man könnte sich auch vornehmen rauszugehen und in 10 Minuten dazusein, dieses jedoch nie zu schaffen, sollte etwas passieren bevor man die Haustür erreicht.

Der Mensch hat garnicht soviel Selbstbestimmung und Kraft wie man annimmt, denn im Prinzip sind wir alle sehr zerbrechlich und schwach. In jeder Sekunde könnte etwas passieren, ohne das wir es wollen oder auch nur damit rechnen. Dagegen kann man nichts tun, denn genau das ist was wir Schicksal nennen.

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke mal wenn du dir zu viel Gedanken drüber machst, bekommst du irgendwann Angstzustände und Depressionen. Das Leben ist nun mal so, und man sollte nicht den größten Teil seiner Zeit damit verbringen mit der Frage was ist wenn. Lebe und genieße das Leben.

Man kann hinter allem eine Gefahr sehen, und wenn es nur ein Spaziergang ist oder ein Einkauf. Da kannst du überfallen und erschossen werden oder dein Kreislauf bricht zusammen und du fällst einfach so tot um. Ich denke mal man sollte nicht allzu viel drüber grübeln.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe mir bisher noch keine Gedanken zu diesem Thema gemacht. Es kann doch alles passieren, selbst in der Wohnung kann man einen Herzinfarkt erleiden und tot umfallen. Wenn man dann aus dem Haus geht, kann man beispielsweise von einem Auto überfahren werden, es kann alles passieren, aber es muss eben auch nicht passieren. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist ziemlich gering und man sollte sich sein Leben auch nicht mit solchen Gedanken versauen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich gehe oft mit leeren Händen aus dem Haus, eigentlich sogar jeden Tag. Ich habe einen Hund, mit dem ich jeden Tag spazieren gehen muss. Da habe ich eigentlich nur den Hausschlüssel und eventuell mein Smartphone dabei. Das Smartphone aber nur, weil ich meist entweder Musik spiele, oder gerade mit einer Freundin oder so chatte. Oder ich habe das Handy sowieso in der Hosentasche, da hole ich es natürlich auch nicht raus, nur, weil ich jetzt nach draußen gehe.

Wenn ich zur Schule gehe, habe ich außer meinem Schulzeug in meiner Tasche noch eine Haarbürste, einen kleinen Geldbeutel, in dem immer ein paar Euros drin sind, zum Beispiel für mein Mittagessen oder für mein Busticket, außerdem ist meist auch noch eine noch nicht komplett abgestempeltes Fünferticket für den Bus in dem kleinen Geldbeutel. Ansonsten habe ich noch einige Taschentücher, mein Smartphone, wenn ich daran denke auch meine Kopfhörer und meinen Fahrradschlüssel dabei. Allerdings ist meine Schultasche schon so vorgepackt, und ich packe nur selten etwas um, abgesehen von den Schnellheftern und den Büchern natürlich.

Wenn ich zu einer Freundin gehe, habe ich eigentlich nur mein Smartphone und ein wenig Kleingeld dabei, also einen Fünfeuro-Schein oder so, da es immer wieder vorkommt, dass wir spontan ein Eis essen gehen, oder sonst irgendwo in die Stadt gehen.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da ich in meinem Leben bisher weder Erfahrungen mit Banküberfällen noch mit Auseinandersetzungen mit Außerirdischen gemacht habe, habe ich mir bisher auch noch nicht überlegt, welche Dinge ich dabei haben müsste um auf solche Fälle vorbereitet zu sein.

Wenn ich Geld dabei habe, habe ich auch solche Sachen wie Ausweis und Krankenkassenkarte dabei, weil ich Geld nie lose einstecke. Das geht auf dem Hinweg noch gut, wenn es sich um einen Schein handelt, aber nervt auf dem Rückweg meistens ziemlich, weil man dann das ganze Wechselgeld in der Tasche hat. Und wenn man Pech hat vergisst man eine Münze in der Tasche und bekommt Ärger mit der Waschmaschine. Allerdings nehme ich längst nicht immer Geld mit, wenn ich das Haus verlasse.

Wenn ich hier in der unmittelbaren Umgebung meines Hauses unterwegs bin, entweder zum Laufen oder um einen Spaziergang zu machen, brauche ich kein Geld, weil es hier nichts gibt, das man käuflich erwerben könnte. Und beim Laufen würde ein Geldbeutel eh stören. Da ich nicht zu den Facebook Süchtigen gehöre nehme ich ein Handy nur mit, wenn ich erwarte, dass ich es brauchen werde oder wenn ich eine längere Strecke außerhalb der Stadt mit dem Auto fahre.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn man seinen Schlüssel und zehn Euro schon dabei hat, dann geht man ja gar nicht mehr mit leeren Händen aus dem Haus. Von daher finde ich den Einstiegspost schon recht irritiriend. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man von Außerirdischen entführt wird, die ist ja nun auch verschwindend gering.

Zu den anderen möglichen Szenarien muss ich sagen, dass ich es überhaupt nicht als problematisch empfinde, wenn man ohne etwas aus dem Haus geht. Was will man denn mitnehmen, um sich vor einem eventuellen Banküberfall zu schützen? Eine kugelsichere Weste und einen Stahlhelm vielleicht? Und der Freund, der plötzlich Hilfe braucht, stellt auch kein extremes Problem dar. Man kann ja gar nicht wissen, wenn man das Haus verlässt, was für ein Problem welcher Freund nun gerade bekommen könnte und was man dann mitnehmen muss, um ihm zu helfen. Das ist aber ja vollkommen abwegig. Ich denke, dass man sich nicht auf alles vorbereiten kann und das auch gar nicht muss.

Manchmal, wenn ich mal wieder ohne Geld, ohne Handy und im Extremfall auch noch ohne Haustürschlüssel aus dem Haus gehe, dann fühle ich mich unwohl. Weil ich im Notfall keine Hilfe rufen kann, kein Taxi bezahlen kann und unter Umständen nicht einmal mehr in das Haus zurück komme. Aber andererseits denke ich mir dann auch immer, dass sich das schon alles regeln wird.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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