Ist Altersarmut für euch ein Thema welches euch Angst macht?
Da ich vor einer Weile Bafög beantragen musste, habe ich Einblick in die Gehälter meiner Eltern bekommen. Ich muss sagen, dass mich das total schockiert hat und ich mir seitdem wirklich Sorgen mache, dass die beiden in Altersarmut leben könnten und ich sie in Zukunft unterstützen müssen werde, sobald einer von beiden in Rente geht. Dabei stehe ich selber ja noch am Anfang des Studiums und weiß nicht, ob ich selbst überhaupt gut verdienen werde in Zukunft. Als ich mit meiner Mutter über dieses Problem gesprochen habe, antwortete sie nur ausweichend, ich solle mir nicht den Kopf über ihre Probleme zerbrechen, dennoch tue ich es jetzt schon seit einigen Wochen.
Fürchtet ihr Altersarmut? Habt ihr irgendwie vorgesorgt mit Riesterrente, Fonds oder ähnlichem oder lasst ihr das eher auf euch zukommen und versucht, euch keine Gedanken darüber zu machen? Wenigstens gehen meine Eltern ja noch gewöhnlichen Ausbildungsberufen nach, da frage ich mich, was Menschen tun, die ihr Leben lang nur putzen gegangen sind. Da kann das Geld doch nie und nimmer reichen und man muss sich in dem Fall doch irgendwie auf die Unterstützung der Kinder verlassen, oder?
Grundsätzlich würde ich mir erst einmal Gedanken darüber machen, ob wir überhaupt noch Rente bekommen. Am liebsten würde ich mir einfach regelmäßig etwas unter die Matratze legen, aber das würde auch nur bedingt etwas bringen, wenn man nicht weiß, was die Zukunft so bringt. Aus diesem Grund werde ich alles tun, was man vorsorgetechnisch tun kann. Zusätzlich habe ich mehrere Bauchsparer, eine private Rentenversicherung und ein Sparkonto. Mehr kann man nicht tun, denke ich. Zumindest nicht als Normalsterblicher, der nicht in Gold investieren kann.
Ich mache mir deswegen auch keine Gedanken darum. Ich weiß, dass meine Eltern abgesichert sind, weil die sich vor Jahren schon damit beschäftigt haben und gut über die Runden kommen werden. Da weiß man dann auch, warum man so viel arbeitet. Und beide zusammen werden ein schönes Rentnergehalt haben. Und wir müssen sicherlich eh bis 80 arbeiten und da haben wir eh keine Zeit, um unsere Rente zu verprassen. Also wozu noch weiter darüber nachdenken.
Mir macht das Thema auch keine Angst. Viel schlimmer als zurzeit kann es eh nicht werden. Und ich bin auch einer von denen, die sich überlegen, ob wir überhaupt noch Rente bekommen. Das Alter für Rente wird schließlich immer weiter raus geschoben und unser Gesundheitszustand, mit dem wir noch arbeiten könnten, wird immer schlechter, auch wenn die Lebenserwartung an sich steigt. Was soll uns also groß passieren? Wir haben jetzt nichts - und wir werden dann später eben auch nicht viel haben.
Ich tue mich mit dem Vorsorgethema immer schwerer, je älter ich werde. Natürlich habe ich vorgesorgt und das sogar sehr gut. Ich war im Sommer bei meinem Banker, der mir eine Analyse anbot (natürlich mit Verkaufsabsicht), aber momentan ist es so, dass ich im Ruhestand mehr Geld hätte, als jetzt während ich arbeite. Natürlich ist das eine Momentaufnahme und die Vorsorge, die ich getroffen habe, muss weiter auch bedient werden, um den Status Quo zu erhalten.
Da ist die Frage, ob ich das bis zu meiner Rente wirklich kann bzw. ob Vater Staat mich lässt oder mir weiter Knüppel zwischen die Beine wirft. Denn mehrmals haben völlige Gesetzesänderungen meine guten Absichten eigentlich revidiert und zunichte gemacht. Die Rentenpolitik gibt einem einfach keinerlei Planungssicherheit, daher habe ich keine große Lust mehr.
Über Altersarmut machen sich heute kaum viel Leute Gedanken. Aber wenn man sich die Entwicklung so anschaut, wird vielen bei der Rente nicht mehr viel Geld zum Leben übrigbleiben. Das Geld wird weniger, aber die Kosten werden weiterhin steigen. Da bin ich doch froh, dass ich bei der Rente hoffentlich mein Haus abbezahlt habe und dann keine Kosten mehr für die Miete oder einem Hauskauf habe. So kann man es sich auch im Alter noch gut gehen lassen.
Als Kind musst du die Eltern nicht so stark unterstützen wie die Eltern ihre Kinder. Du hast einen großzügigen Freibetrag und wenn du darüber liegst, unterstützt du deine Eltern ja hoffentlich gerne.
Ich persönlich habe keine Angst vor Altersarmut, weil ich schon älter bin, ich immer relativ gut verdient habe und mir meine Rente reicht. Außerdem bekomme ich zusätzlich eine Riesterrente. Selbst wenn ich nicht gut verdient hätte und die Rente nicht reichen würde, könnte ich ja aufstocken. Das würde mir dann auch reichen. Viele alte Leute hätten Anspruch auf eine Aufstockung, gehen aber nicht zum Amt, weil sie sich schämen.
Im Moment bin ich freiberuflich und lebe von sehr wenig Geld. Im Alter würde ich selbst mit Aufstockung, wenn meine Rente gering wäre, mehr bekommen. Ich könnte davon leben. Das einzige Problem wären medizinische Dinge, die ich brauche, die aber die Krankenkasse teilweise nicht mehr bezahlen. Das ist eine Zumutung und unbedingt zu ändern. Es kann ja nicht sein, dass man die Brille, den Rollator oder eine Zahnbehandlung selber zahlen muss. Aber ansonsten brauche ich ja nicht viel. Möbel und Kleidung habe ich und für Essen gebe ich jetzt auch schon nicht mehr als zwei bis drei Euro pro Tag aus - und ich esse gesund und gut.
Ich mache mir schon meine Gedanken und sorge vor, damit ich auch im Alter noch etwas Geld zur Verfügung habe. Aber ich bin noch relativ jung und weiß nicht, was noch alles auf mich zukommt, darum mache ich mir über das Thema nicht allzu viele Gedanken. Ich spare einfach immer etwas und hoffe, dass es reicht, wenn ich irgendwann mal wirklich in Rente gehen kann. Aber ich rege mich jetzt noch nicht über ungelegte Eier auf, weil das wirklich nichts bringen würde.
Ich gehe stark davon aus, dass das Problem der Altersarmut in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark zunehmen wird, falls uns nicht sogar das ganze Rentensystem um die Ohren fliegen wird. Allein die demografische Entwicklung zeigt mir, dass das aktuelle Prinzip, bis ich in ca 30 Jahren allmählich ins Rentenalter kommen werde, garantiert nicht mehr greifen wird. Über die potenziellen Wirtschaftskrisen und sonstigen Umbrüche, die sich während meiner Lebenszeit in Europa noch ereignen werden, möchte ich gar nicht groß nachdenken.
Zusätzlich fühle ich mich angesichts der zahllosen angebotenen Möglichkeiten zur Altersvorsorge auch ziemlich überfordert mit der Entscheidung, welches System für mich das Richtige ist, um ein bisschen was auf die hohe Kante zu legen. Man möchte ja auch nicht in erster Linie für das Wohl irgendwelcher Banken sparen. Außerdem sind meine Möglichkeiten, für das Alter nennenswerte Beträge zurück zu legen, schon alleine deswegen beschränkt, da ich wirklich nicht allzu viel verdiene. Kinder habe ich auch keine, und selbst wenn ich welche hätte, würde ich nie im Leben voraussetzen, dass sie mich später unterstützen. Es wäre schön, aber da sind mir zu viele Unwägbarkeiten im Spiel.
Konkrete Angst vor Altersarmut habe ich trotz alledem eigentlich nicht. Es wäre natürlich kein Spaß, sich mit ein paar wenigen Euros Rente durchschlagen zu müssen, aber wie es kommt, so kommt's, und es gibt wenig, was man wirklich dagegen tun kann.
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