Mitten in der Vorlesung gehen, dreist oder normal?

vom 27.10.2013, 10:23 Uhr

Meine Uni war sehr klein, sodass ca 120 Leute in einem Hörsaal saßen, wenn er denn voll war. Es fiel also immer auf, wenn jemand aufstand und den Saal verließ. Wir waren eine sehr vertraute kleine Studiengemeinde, sodass die Profs auch die Studenten mit Namen ansprechen konnten und es kam immer wieder zu Ärger, weil die Studenten mitten in der Vorlesung aufstanden und gingen.

Als ich angefangen hatte zu studieren war das ein echtes Thema. Die Uni lag einige Kilometer außerhalb der Großstadt und viele pendelten zwischen Großstadt und Uni, mussten sich also nach dem Zugfahrplan richten. Da der Fahrplan aber mit den Vorlesungszeiten kollidierte, kamen fast die Hälfte der Studenten regelmäßig zu spät und mussten dann auch noch in der letzten Vorlesung früher gehen, um den Zug zu bekommen, da dieser nur stündlich fuhr. Nach den ersten Vorlesungswochen wurde dann der Vorlesungsbeginn eine viertel Stunde nach hinten verlegt, um den Studenten die pendeln, die rechtzeitige Anreise zu gewährleisten. Das fand ich gut, wenn es auch mich nicht betraf und wegen einer viertel Stunde später hat sich auch niemand beschwert.

Bei einer so kleinen Uni wie meiner, empfand ich es als Student auch schon störend, wenn ständig jemand aufstand und gang. Dabei rede ich nicht von denen, die in der letzten Reihe saßen und einfach lautlos gingen, sondern die meisten saßen mitten im Raum und mussten erst einmal alle anderen hochscheuchen. Das stört dann die Vorlesung und erfreut den Prof natürlich ebenso wenig.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann das schon verstehen, dass man sich da auch einfach mal verzieht. Ich hatte im ersten Semester auch eine sehr sinnlose Vorlesung. Ich saß zwar in der vierten Reihe, konnte aber weder etwas verstehen noch die Folien lesen und vielen anderen ging es genauso. Ich habe das als ziemliche Zeitverschwendung empfunden und das war auch meine erste Stunde und danach hatte ich den Tag frei. Deswegen habe ich es auch nicht eingesehen meine Zeit dort zu verplempern. Wir waren am Anfang über 400 Studenten in dieser Vorlesung und als ich kurz vor der Klausur noch einmal in der Vorlesung vorbei geschaut habe, weil ich mir bei einer Freundin etwas abholen musste, waren es vielleicht noch 50.

Natürlich ist es irgendwo unhöflich, aber ganz ehrlich - die meisten Dozenten müssen doch wissen, wie sie eine Vorlesung halten und wenn man nicht einmal die Folien was hergeben und man auch akustisch nichts versteht, dann bringt das meiner Meinung nach wenig und dann kann ich auch mit gutem Gewissen den Saal verlassen.

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