Geld ausgeben, was man nicht hat?
@moin: Dass ein Hartz 4 - Empfänger, der 150 Euro für Luxusgüter ausgibt und für ein Kind verantwortlich ist "über seine Verhältnisse" lebt, ist doch wohl klar, oder? Ob hier von "Luxus" gesprochen wird oder nicht ist ja nebensächlich. Diese Begrifflichkeit wird ohnehin individuell unterschiedlich definiert. Fakt ist doch, dass 150 Euro fast die Hälfte des zur Verfügung stehenden Grundbetrages sind (Kinderbetrag und Mieter mal außen vor gelassen). Dass ein Kind darunter fiannziell leiden muss, liegt ja wohl auf der Hand.
Und die Leier, dass sich ein Erwachsener "ja auch mal was gönnen muss", ist meiner Meinung nach auch nicht nachvollziehbar. Allein, dass Hartz 4 - Empfänger rauchen und ins Fitness-Studio gehen müssen, verstehe ich nicht. Das ist ein Luxus, den ich mir als Arbeitender im Übrigen nicht erlauben würde, weil ich nicht einsehe, dass das so teuer sein muss.
Eigentlich sollte man meinen, dass es solche Menschen gar nicht gibt, die dieses Klischee der Hartz-IV-Mutti bedienen, die das wenige Geld ins Nagelstudio oder Bekleidungsgeschäft schleppt, beziehungsweise es in Form von Zigaretten zum Fenster hinauswirft. Mir ist das Verhalten der Frau aus zwei Gründen suspekt. Zum einen finde ich es komisch, dass jemand Geld für irgendwelchen Unfug ausgibt, obwohl das Geld knapp ist. Schlimmer ist aber die Tatsache, dass das Kind unter diesem Verhalten leiden muss. Die Mutter verhält sich überaus egoistisch.
Wäre die Mutter alleine, würde ich mich schon fragen, ob es sinnvoll ist, das Geld komplett in Dinge zu stecken, die nicht unbedingt nötig sind. Allerdings wäre es dann allein ihr Problem, wenn sie sich keine gescheiten Lebensmittel mehr leisten könnte. Wenn man ein Kind hat, geht es aber nicht nur um einen selbst, sondern man ist dazu verpflichtet, auch dem Kind ein vernünftiges Leben zu bieten. Wie einem die eigenen Zigaretten und der Besuch im Nagelstudio wichtiger sein können, ist für mich unverständlich.
Im Grunde genommen gibt die Frau nicht einmal Geld aus, das sie nicht hat. Sie verteilt es nur falsch, was aber auch schon ziemlich schlecht ist. Noch schlimmer wäre es, wenn sie für den Mist, den sie für notwendig hält, auch noch Schulden machen würde. Auch solche Leute soll es geben, auch wenn das Verhalten mehr als dämlich ist.
@ Wesie: Nein, das sehe ich eben komplett anders. Die betreffende Person hat nicht nur den Regelsatz an Arbeitslosengeld II für sich und darüber hinaus noch den für ihr Kind sowie bestenfalls die Kosten für Ihre Wohnung, die übernommen werden, zur Verfügung, sondern garantiert auch noch andere Gelder, sofern wenigstens der Vater des Kindes bekannt ist und auch angegeben wurde. Wenn man sich über das Verhalten eines Menschen verbal erbricht, dann sollte man das doch wohl auf Grundlage von Fakten tun, nicht?
Und was hier gar nicht zur Sprache gekommen ist, war wohl, inwiefern das Kind zu leiden hat. Am Essen würde gespart werden, hieß es. Was bedeutet das für Dich? Dass das Kind drei Nudeln bekommt? Für mich nicht. „Am Essen sparen“ kann man sicherlich als überaus ungenaue Definition ansehen. Und bevor hier keine Zahlen und genauen Fakten genannt werden, gehe ich davon aus, dass der betreffenden jungen Frau eben nicht nur knappe 400 Euro monatlich zur Verfügung stehen, sodass sie mehr als ein Viertel davon für sich selbst verwendet.
Vielmehr ist mir aufgrund meiner täglichen Arbeit recht gut bekannt, welche Gelder alleinerziehende Mütter, auch solche, die Leistungen zur Grundsicherung beziehen, so im Allgemeinen haben, die ihnen zur Verfügung stehen. Da sind 150 Euro tatsächlich keine große Summe. Allerdings finde ich es äußerst beachtlich, dass sich hier jeder an einem kleinen, sehr ungenauen Satz aufhängt, ohne Genaueres erfahren zu haben.
Allein die Tatsache, dass angeblich am Kind gespart wird, sollte genauer dargelegt werden, ansonsten halte ich das für eine reine Ansichtssache. Und meine Ansicht ist eben eine andere, die allerdings auf Tatsachen beruht, mit denen ich tagtäglich beruflich zu tun habe und die mir vielleicht einen genaueren Blick auf die Sachlage vermitteln, was den finanziellen Aspekt von AlG-2-Empfängern anbelangt.
Woher willst du denn wissen, dass sie kein Geld für das Kind zur Seite legt? Vielleicht macht sie das ja auch. Man muss so eine Sache ja nun nicht an die große Glocke hängen und am Ende geht es ja auch keinem etwas an. Warum soll die gute Frau nicht mal etwas für sich machen? Nur weil man arbeitslos ist und Hartz 4 bekommt heißt das noch lange nicht, dass man sich zu Hause einschließen muss und nichts unternehmen darf. Natürlich kann man jetzt jede kleine Tätigkeit bei ihr in Frage stellen und ihr vorwerfen, dass sie nur an sich denkt, aber auf Grundlage beruht das? Woher wollt ihr wissen wie viel Geld sie zur Verfügung hat?
Ich halte mir gerade mal die Summe von 150 Euro vor Augen. So viel ist das nun nicht. Ist die gute Dame alleinerziehend? Wenn das der Fall ist wird sie doch eine Menge Geld abgreifen. Da gibt es zum einen das Kindergeld und noch andere staatliche Unterstützungen. Man kann sich noch Wohngeld beantragen. Lebt sie vom Vater des Kindes getrennt? Hier gibt es auch noch mal ein dickes Paket an Unterhalt jeden Monat. Ich kenne solche Fälle aus dem erweiterten Freundeskreis. Denen geht es wirklich nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass sie alleinerziehend sind und sich so dermaßen als Opfer hinstellen. Geld gibt es aber nun wirklich reichlich. Das muss natürlich nicht in jedem Fall so sein, aber das dazu fehlen hier einfach genauere Fakten.
Ich finde es ja auch recht erschrecken, dass ihr diese Person gleich als total egoistisch einschätzt. Wo wird denn erwähnt, dass das Kind darunter leidet oder das es Beeinträchtigungen hat, weil die Mutter das "ganze" Geld für sich ausgibt? Diese Aussagen sind alle aus der Luft gegriffen und frei von jeglicher Verbindung zu diesem Fall. Wie ich schon bereits erwähnt habe kommt es wirklich ganz individuell auf den Fall an und man kennt keine genauen Fakten.
Ich finde, dass man sich auch dann hin und wieder etwas gönnen sollte, wenn man arbeitslos ist. Immerhin hat man ohnehin nur wenig Geld zur Verfügung und man weiß ja selbst, dass es nicht möglich ist, beispielsweise in den Urlaub zu gehen. Es wird einem jeden Tag bewusst, dass man nicht viel Geld hat und das findet man natürlich nicht besonders toll. Wenn man dann jedoch auch noch auf alles verzichtet und sich selbst nie etwas Schönes kauft, dann wird man auch schnell deprimiert. Man muss sich einfach hin und wieder selbst eine Freude machen. Dabei muss man nicht unbedingt viel ausgeben, doch ich denke, dass man sich einmal monatlich eine Kleinigkeit gönnen kann.
Richtig schlimm finde ich es jedoch, wenn manche Menschen es einfach nicht einsehen, dass man sparen muss und sich nur ab und zu etwas leisten kann. Immerhin muss einem doch selbst klar sein, dass man gar nicht das Geld hat, um sein Leben so führen zu können, als wenn man arbeiten würde. Wenn man arbeitslos ist, dann kann man sich nicht ständig irgendwelchen Luxus leisten, sondern man muss schauen, dass das Geld für das Nötigste reicht.
Gerade dann, wenn man ein Kind hat, sollte man ja auch alles dafür tun, dass es dem Kind gut geht. Wenn man also sieht, dass nicht viel Geld zur Verfügung steht, dann sollte man auch schauen, dass in erster Linie das Kind alles hat, was es braucht. Wenn dann noch etwas Geld am Ende des Monats übrig bleibt, dann spricht auch nichts dagegen, sich selbst einen schönen Tag zu machen oder shoppen zu gehen. Wichtig ist jedoch, dass die Familie und vor allem das Kind versorgt sind.
Etwas zu sparen, ist bei so wenig Geld meist ja wirklich unmöglich. Natürlich ist es nicht richtig, wie sie das Geld ausgibt. Nach meiner Rechnung müsste der Betrag sogar weit über 150€ liegen. Aber ich muss sagen das ich mir auch schon mal etwas gegönnt habe, ohne es mir leisten zu können. Für so einen Schnick Schnack wie Fitnessstudios die man nicht besucht, oder Fingernägel würde ich es allerdings nicht ausgeben. Und die Kinder kommen natürlich an erster Stelle.
Wenn ich das schon lese kann ich nur den Kopf schütteln. Ich finde das von solchen Leuten einfach nur unverschämt und erst recht, wenn man ein Kind hat, sollte man mehr auf dieses achten und für es sorgen.
Ich wurde zum Glück von meiner Mutter so erzogen, das ich mir nur dann etwas kaufe, wenn ich auch das Geld dafür besitze. Leider kenne ich auch ein paar Leute, die Geld ausgeben, obwohl sie dieses eigentlich gar nicht in solchen Mengen haben und danach jammern, das sie mal wieder Pleite sind und kein Geld haben.
Ich muss ehrlich sein, solche Leute verachte ich. Diese sollten sich einfach einmal Gedanken darüber machen ob sie die meisten Sachen überhaupt brauchen oder nicht.
Ich sage ja nicht das sich eine Mutter die von Hartz4 lebte nichts leisten darf, auch sie muss leben, aber das was ich da lese ist dann doch nicht nötig. Ich meine Fitnessstudio, wenn sie es nutzen würde, lasse ich mir noch einreden. Aber Nägel machen, Luxuskleidung und so weiter ist wirklich nicht notwendig und da würde ich das Geld lieber für das Kind ausgeben. Es muss ja nicht mal sparen sein, aber ich kann mir vorstellen wenn das Geld nicht da ist dann fehlt doch das Geld beim Kind. Und Kinder sind teuer.
Ich persönlich würde auf alles verzichten nur damit mein Kind alles hat. Wir sparen auch sehr viel und wenn mal Geld übrig ist bekommen die Kinder wieder etwas Neues. Aber für mich ist das einfach selbstverständlich. Die Kinder kommen an erster Stelle und da wird sich für mich nie etwas daran ändern. Und wenn das heißt dass mir ich mal keine neue Kleidung kaufen kann, dann ist das so. Aber nie würde ich Geld für solche Dinge ausgeben.
Der Bekannte einer Bekannten hat also etwas gehört, das reicht für mich nicht aus um jemanden zu verurteilen. Sicherlich kenne ich auch stadtbekannte Asoziale die am Monatsersten mit Geld um sich werfen und HarzIV-Familien deren Eltern alle unmäßig rauchen und saufen, aber es handelt sich nun einmal um ihr Geld. Sie geben Geld aus was sie haben und nicht was sie nicht haben. Kaum jemand würde ihnen etwas auf Pump geben, da bin ich mir sicher. Das es sich um staatliche Leistungen handelt kann auch nicht zur Debatte stehen, die Grundsicherung reicht gerade so zum Leben.
Fakt ist aber dass dieses Geld an anderer Stelle in ihrem Haushalt fehlt. Wie so etwas kompensiert wird kann ich mir ganz gut vorstellen und dass darunter eventuell die Kinder leiden auch. Sicherlich tun mir auch die Kinder leid weil sie auf vieles verzichten müssen und es auf Grund ihrer Eltern auch später im Leben sehr schwer haben, aber daran kann man nichts ändern. Die Geld- und Sachleistungen stehen ihnen zu, die Tafeln und Kleiderkammern unterstützen auf freiwilliger Basis um die größte Not zu lindern. Oder die die unsinnigen Geldausgaben erst ermöglichen, je nach dem wie man es betrachtet.
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