Schon mal ein Chefgespräch unter 4 Augen geführt?

Chefgespräche können positiver Natur sein, aber auch sehr negativ. Wer von euch musste denn schon mal alleine ins Chefzimmer um mit dem Chef ein 4 Augengespräch zu führen? War es eher positiv oder eher negativ? Welches Gefühl hattet ihr, als ihr ins Chefzimmer musstet? Wusstet ihr direkt um was es ging? Oder wart ihr überrascht und wart dementsprechend auch nervös? Wie haben die Kollegen reagiert? Haben sie gefragt, was gewesen ist als das Gespräch zu Ende war?

Wir hatten regelmäßig einmal im Jahr sogenannte Zielvereinbarungsgespräche, wo die Ziele festgelegt wurden und Positives und Negatives aufgeschrieben wurde. Übrigens nicht nur, was mich betraf, sondern auch, was den Chef betraf. Ich durfte dort auch durchaus meine Unzufriedenheit äußern. Da ich aber eh normal mit dem Chef gesprochen habe und wir alle per Du waren, war das kein Problem. Wir haben das als lästige Pflicht gesehen - vor allen Dingen das Protokoll schreiben, was der Chef immer auf mich abgewälzt hat. Also insofern gab es da keine Schranken oder Heucheleien zwischen uns.

Ich hatte sogar sehr oft solche Gespräche mit dem Chef unter vier Augen. Meistens waren es aber nicht unbedingt negativ Sachen, sondern ganz normale Dinge, die eben geklärt wurden mussten. Ich habe immer unmittelbar mit meinem Chef zusammen gearbeitet, da wir quasi voneinander abhängig waren, was die tägliche Arbeit betraf. Zudem war es auch so, dass ich sein engster Vertrauter war und wir uns auch mal über andere Dinge ausgetauscht haben.

Es gibt natürlich auch mal Situationen, in denen einen dann doch ein etwas seltsames Gefühl überkommt, wenn man von jemanden zum Chef gerufen wird. Normal war diese Sorge immer unbegründet, aber manche Mitarbeiter, die einen die Nachricht immer überbracht haben, hatten immer eine seltsame Art dies zu formulieren. Mit den Zusätzen, dass es offenbar wieder Ärger gibt oder, dass es wieder Stress gibt, wird diese Sorge aber schon ein wenig hervorgerufen, aber am Ende ist es meist harmloser Natur. So zumindest bei mir.

Die einzige Zeit, in der ich ein wenig Bammel vor solchen Gesprächen hatte, war eigentlich nur die Zeit, als ich wusste, dass ich vielleicht nicht mehr in der Firma bleiben konnte. Mir wurde das vom Chef natürlich selbst schon gesagt, aber irgendwie hatte man doch vor jedem einzelnen Gespräch ein unschönes Gefühl, welches mit einer gewissen Nervosität verstärkt wurde. Meine Kollegen haben in allen Fällen nie gefragt, um was es ging. Ein paar von ihnen haben sich untereinander diese Sachen berichtet, aber das haben die wenigsten gemacht.

Da wir eine große Firma sind, aber eine kleine Abteilung, passiert das regelmäßig, dass wir Chefgespräche haben. Zum Einen habe wir alle zwei Wochen jeweils einen fixen Termin mit dem Chef wo man über Aufgaben, Befindlichkeiten, Probleme etc spricht, zum Anderen ruft mein Chef mich aber auch mal zwischendurch an seinen Tisch bzw in sein Büro, wenn es etwas zu bereden oder zu klären gibt. Ich finde das nicht schlimm, aber wir verstehen uns auch super und sind alle per du.

Was den Chef betrifft, der über ihm steht, so kann kaum einer mit ihm gut und da würde ich auch jegliche Todesängste ausstehen, wenn er mit mir ein Gespräch unter Vier-Augen führen wollen würde. Ab und an ruft dieser mich ins Büro, wenn er ein technischen Problem hat, aber das war es auch schon. Fachlich haben wir nicht so viele Berührungspunkte bzw nimmt mein Chef sie zu ihm mit.

Ich denke, vor so einem Gespräch muss man nur Bammel haben, wenn man nicht weiß, was einen erwartet, wenn das Chefverhältnis schlecht ist oder man eben etwas "ausgefressen" hat, ansonsten sehe ich solche Gespräche eher positiv, weil sich die Führungskraft die Zeit nimmt mit seinem Mitarbeiter in den Austausch zu gehen.

Ich hatte in meiner Ausbildung zwei oder drei Mal ein Gespräch mit dem Chef, zu dem ich ins Büro gerufen wurde. Das war am Anfang schon sehr merkwürdig, weil ich überhaupt nicht wusste, um was es ging. Aber es war einfach so, dass mein Chef regelmäßig mal einen Mitarbeiter ins Büro gerufen hat, um darüber zu sprechen, was gut läuft und was verbessert werden kann. Darum waren meine Kollegen auch nicht überrascht, als mein Chef meinte, dass er mich zu einer bestimmten Zeit im Büro sprechen möchte.

Sie haben mich erst mal beruhigt, weil ich glaubte, einen Fehler gemacht zu haben. Die Gespräche waren immer recht positiv, weil mein Chef zwar auch Fehler angesprochen hat, aber auf der anderen Seite auch immer gesagt hat, was man gut gemacht hat und so weiter machen sollte. Eigentlich finde ich es im Nachhinein viel besser, dass solche Dinge unter vier Augen geklärt wurden und man auch seine Meinung zu den Sachen erzählen konnte. Bei dem Gespräch hat der Chef sich dann auch viel Zeit für den einzelnen Mitarbeiter genommen.

Ich habe schon öfter Gespräche mit dem Chef unter vier Augen führen müssen. Liegt aber daran, dass ich Abteilungsleiterin gewesen bin und eben auch Dinge mit ihm besprechen musste, die meine Mitarbeiter nicht wissen durften. Da bin ich nicht wirklich nervös gewesen, allerdings bei Gesprächen, die mich persönlich betrafen, bin ich immer ziemlich nervös und unsicher, weil ich dann immer denke, dass ich was falsch gemacht habe oder das irgendwas passiert ist, was ich vielleicht verschuldet habe.