Studium: Kauft ihr alle empfohlenen Bücher?

vom 07.10.2013, 21:43 Uhr

Bald geht das neue Semester wieder los und ich habe gerade eine Liste der Literaturtitel zusammengestellt, die ich mir für das neue Semester kaufen sollte. Da ich viele Literaturkurse habe, muss ich natürlich auch wieder einiges an Büchern lesen. Dieses Semester sind es 17 Stück. Abgesehen davon, dass ich einige Kurse noch nicht lange habe und alle Bücher schon vor dem Semester gelesen haben soll, finde ich das ziemlich krass. Immerhin müssen die Bücher auch alle bezahlt werden und da ich kein Bafög beziehe und nur geringfügig arbeite, würde das natürlich auch ein großes Loch in meine Kasse reißen. Manche dieser Bücher kann man zwar gebraucht gut und günstig erwerben, andere schlagen dann aber mit 20 Euro ein.

Ich werde wahrscheinlich dieses Semester gar kein Buch mehr kaufen. Ich sehe es irgendwie nicht ein die Bücher alle zu kaufen, dafür dass wir dann zwei Stunden damit arbeiten und ich sie sowieso nicht lesen kann, da ich das Pensum nicht schaffe. Außerdem werden wir wahrscheinlich kurz inhaltlich alles durchgehen und die Klausurfragen richten sich immer nur nach den Sachen, die wir auch wirklich behandelt haben.

Im ersten Semester habe ich noch wirklich alle Bücher gekauft und auch versucht sie einigermaßen zu lesen (das waren damals immerhin nur vier Stück). Aber spätestens seit dem letzten Semester habe ich gemerkt, wie sinnlos das ist, vor allem da man sowieso nur kurz damit arbeitet und es sich auch nur selten um Bücher handelt, die ich gerne mal freiwillig lesen würde. Letztes Semester habe ich sogar noch zwei Bücher gekauft, die wir dann am Ende doch nicht mehr gelesen haben, weil sie Zeit zu knapp war.

Ich werde die nächsten Tage mal in der Bibliothek schauen, ob ich dort ein paar der Bücher ergattern kann. Das habe ich die letzten Semester auch immer versucht, leider sind wir aber viel zu viele Studenten und deswegen hat man da meistens kein Glück. Da ich auch immer mit den Kurswahlen etwas Pech habe, weiß ich immer erst sehr spät, welche Bücher ich brauche und kann nicht schon zu Beginn schauen, so dass das einzige Exemplar dann sowieso immer schon vergriffen ist.

Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch aussieht. Kauft ihr euch alle Bücher, die für euer Studium empfohlen und "Pflichtlektüre" sind? Oder macht ihr es so wie ich und verzichtet darauf, da es euch zu teuer ist und man nur wenig damit arbeitet? Was haltet ihr davon, dass man mit einer solchen Masse an Büchern "erschlagen" wird?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Überflutung mit Anschaffungswünschen, die du beschrieben hast, kenne ich in dieser Weise eigentlich gar nicht, denn in meinen bisherigen Vorlesungen sollten wir uns pro Veranstaltung immer nur ein einzelnes Buch anschaffen. Natürlich steigt dann die Gesamtzahl schnell und zehn Bücher waren es letztes Semester schon, allerdings hatte ich durchaus das Gefühl, dass die Bücher die Vorlesung unterstützten und somit anschaffenswert waren. Wir arbeiteten ständig mit diesen Büchern, egal, ob nun bis zur nächsten Stunde ein bestimmter Text vorbereitet oder eine Übung gelöst werden sollte - da wäre es nicht besonders ratsam gewesen, sich die Bücher überhaupt nicht anzuschaffen.

Natürlich reißt das immer ein enormes Loch in die studentische Kasse, aber ich finde eben auch, dass man seine Ausgaben ja kennt und sich daher über mehrere Monate auf das neue Semester vorbereiten und Geld ansparen kann. Auch die Familie unterstützt oft gerne und ist froh, wenn sie zu großen Festen Gutscheine für diverse Bücherläden besorgen kann. Außerdem kann man die Bücher des vorhergehenden Semesters durchaus verkaufen und damit einen Teil des Geldes erhalten.

Letztlich würde ich mich nie auf die Bibliothek oder eine Lehrbuchsammlung verlassen, denn die meisten Bücher, die viele Studenten brauchen, sind oft sehr schnell vergriffen und den Rest des Semesters nicht mehr aufzutreiben. Wenn das Buch das komplette Semester behalten werden soll, müssten zudem immer diverse Ausleihfristen verlängert werden, was oft vergessen wird und manchmal gar nicht möglich ist. Mir wäre das wohl alles zu umständlich und riskant, deswegen greife ich eben einmal im Semester tief in die Tasche und kaufe die neuen Bücher.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne das so, dass die Dozenten in der ersten Vorlesung mehrere Literaturvorschläge nennen und dann ihre Empfehlungen aussprechen. Ich habe mir anfangs nur ein Buch gekauft, meistens das, was am meisten empfohlen wurde. Selbst so ein einzelnes Buch kann ganz schön ins Geld gehen, da gerade Fachliteratur sehr teuer sein kann. Ich musste mir als Ersti damals 3 Bücher kaufen und alle drei haben zwischen 80 und 90€ gekostet. Da es Fachliteratur war, gab es die leider nirgendwo gebraucht zu kaufen, nicht mal im Internet bei Amazon oder Ebay. Die Bücher sind interessant und alles, aber im nachhinein denke ich, dass der Kauf sich nicht wirklich gelohnt hat.

Es gibt in allen Unis Präsenzbibliotheken, das bedeutet, dass die Bücher nicht ausgeliehen werden und nur vor Ort gelesen werden dürfen. Dort kann man sich auch kurz ein Werk ausleihen und sich die notwendigen Seiten einscannen oder kopieren für die Arbeit zu Hause. Das ist zwar etwas aufwendiger, aber dafür reißt es kein Loch in das kleine Budget der Studenten. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass nicht jedes Buch zu finden ist, besonders Exoten, die man für Hausarbeiten braucht. Aber die Standardliteratur, die normalerweise auch von den Dozenten empfohlen wird, ist in der Regel schon präsent.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kaufe mir nie alle empfohlenen Bücher. Stattdessen kaufe ich mir immer nur die Bücher, die ich während dem Seminar oder Vorlesung auch wirklich benötige und ohne die es einfach nicht gehen würde. Wenn ich also beispielsweise ein Seminar zu Goethe besuche, dann ist es logisch, dass ich mir auch diejenigen Bücher kaufe, die wir auch durchnehmen werden. Anders könnte ich auch gar nicht an dem Seminar teilnehmen und die Klausur oder die Hausarbeit dazu schreiben.

Wenn ich mir wirklich immer nur die Bücher kaufe, die ich auch wirklich brauche, komme ich pro Semester immer trotzdem auf etwa sieben bis acht Stück. Da ich deutsche Literatur studiere, ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Oftmals nehmen wir pro Seminar oder Vorlesung gleich etwa vier Werke eines bestimmten Autors durch und diese Bücher muss ich mir dann eben auch alle kaufen. Da ich sieben Bücher doch recht viel und auch teuer finde, möchte ich mir dann auch nicht unbedingt noch Bücher kaufen, die ich nicht dringend brauche.

Merke ich, dass ich Probleme in einem Seminar habe oder wenn es so ist, dass ich mich gerne noch weiter zu einem Thema informieren würde, dann schaue ich immer erst einmal in der Bibliothek nach, ob es ein passendes Werk dazu gibt. So muss ich mir die Bücher nicht gleich kaufen. Sollte das nicht der Fall sein, dann kaufe ich mir durchaus noch eines der empfohlenen Bücher. Das versuche ich aber immer zu vermeiden, da ich nicht so viel Geld für so etwas ausgeben möchte und da ich ohnehin jedes Semester sehr viele Bücher kaufen muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe mir im Studium nur ganz selten mal ein Buch gekauft und das auch nur dann, wenn es vom Professor absolut als zwingend notwendig beschrieben wurde. Ansonsten habe ich mir vieles aus der Bibliothek ab kopiert, denn das war deutlich billiger als die Bücher, die teilweise 80 EUR und mehr gekostet hätten. Meistens reichte es aber bei meinen Vorlesungen aus, nur die Vorlesungfolien oder Skripte zu lernen und es war häufig gar nicht notwendig, unbedingt noch zusätzliche Literatur zu erwerben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 08.10.2013, 14:47, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe auch nicht jedes Buch gekauft, welches auf der Literaturliste stand. Soviel Geld hatte ich als Studentin auch gar nicht, denn gerade die aufgezählte Fachliteratur war doch sehr teuer und selten hat ein Buch weniger als 25 Euro gekostet. Hätte ich alle empfohlenen Bücher gekauft, hätte ich pro Seminar mehr als 100 Euro ausgeben müssen. Das wäre echt nicht möglich gewesen. Ich habe dann meistens nur ein einziges Buch gekauft oder auch gar keines. Die meisten empfohlenen Bücher konnte man auch in den diversen Unibibliotheken ausleihen. Das habe ich auch gemacht und damit bin ich auch ganz gut klargekommen. Die konnte man auch immer wieder verlängern und wichtige Dinge habe ich mir dann auch einfach herauskopiert. So konnte ich echt einiges an Geld sparen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei uns gibt es von Seiten der Dozenten natürlich auch immer Empfehlungen für Bücher, die man vorlesungsbegleitend nutzen kann. Allerdings werden von den meisten Dozenten direkt mehrere Bücher vorgestellt. Es gibt drei große Verlage, von denen die meisten Bücher stammen, nämlich Thieme, Elsevier und Springer. Viele Dozenten haben bisher die Standardwerke von den drei Verlagen und manchmal auch noch weitere Werke, zum Beispiel auch in englischer Sprache, mit in die erste Vorlesungsstunde gebracht. Dort konnte man sich die Bücher dann auch anschauen und die Dozenten haben ihre Meinung zu den Büchern kundgetan. Es gab da eher selten konkrete Kaufempfehlungen, aber es wurde jedem geraten, sich wenigstens ein großes Lehrbuch zur Vorlesung zu kaufen.

Ich habe auch schon Bücher gekauft, die ich anschließend kaum verwendet habe. In Physik und Chemie war das zum Beispiel so, weil die vermittelten Informationen aus der Vorlesung in Kombination mit den Seminaren und Praktika ausreichten. Aber in den größeren Fächern habe ich immer mindestens ein Buch gekauft. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich mit dem zuerst gekauften Buch letztendlich doch nicht so zufrieden war und dann noch ein weiteres hinzugekauft habe.

In der Bibliothek leihe ich mir keine Bücher aus. Ich mag lieber neue Lehrbücher und ich möchte diese auch ständig verfügbar haben. Wenn ich nur mal kurz etwas in einem anderen Lehrbuch nachschauen möchte, schaue ich vielleicht mal in der Bibliothek in das Buch hinein, aber ich leihe es mir dann nicht aus.

Man muss sicher nicht alle Bücher kaufen. Das ist aber sicher auch von Fach zu Fach verschieden. Wenn sich die Vorlesungen und Seminare eng an einem bestimmten Buch orientieren, ist es natürlich ratsam, dieses auch anzuschaffen. Wenn die Bücher aber mehr oder weniger optional sind oder es mehrere empfohlene Bücher zum gleichen Thema gibt, muss man nicht direkt alles kaufen, was einem empfohlen wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Uff, ehrlich gesagt habe ich mich mit den ganzen benötigten Büchern noch gar nicht auseinander gesetzt. :lol: Zwei habe ich mir immerhin schon angeschafft, aber ich weiß definitiv, dass da noch mehr kommen wird. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich definitiv nicht alle empfohlenen Bücher kaufen werde, das wäre einfach viel zu teuer. Einige Dozenten empfehlen mehrere Bücher, aus diesen jedoch nur ausgewählte Kapitel. Da lohnt es sich definitiv mehr, einfach zur Bücherei zu gehen und die einzelnen Kapitel aus dem empfohlenen Büchern zu scannen und anschließend auszudrucken.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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