Trinkgeld darf nicht behalten werden
wir unterscheiden da, zwischen Kellner an der Theke bzw. Pavillon und den Tischkellnern. Die Tischkellner haben eine Kellnerbörse und alles wird da gebont und sie dürfen komischerweise alles behalten was zuviel ist, müssen aber im Gegenzug auch alles was zu wenig ist selber nachzahlen.
Da wäre mir das Risiko allerdings zu hochen, denn wenn es ein Fest ist, wo erst alles aufgeschrieben und hinterher abkassiert wird kann es schon mal vorkommen, das der Tisch sich dünne macht. So kommen natürlich schnell mal ein paar hundert Euro minus zustande. Das kommt aber ganz selten mal vor.
Ich bin Kellnerin an der Theke bzw. Pavillon oder in der Bar und da haben wir keine Kellnerbörsen, also nur die Behälter und da meint er er kann das nicht kontrollieren.
von diesem Problem habe ich auch schon gehört.
Ein Freund von mir kellnert ebenfalls. Sein Stundenlohn ist schon sehr gering und dazu kam nun noch, dass sie das Trinkgeld nicht behalten dürfen. Ich kenne einige der Kellner dort und zu mir sagten die meisten, dass sie das Geld trotzdem für sich behalten, da sich das jobben sonst überhaupt nicht lohnen würde. Vielleicht ist es dort auch einfach, weil der Chef abends am Wochenende, wo das meiste Trinkgeld zusammen kommt, nur sehr sehr selten da ist, so haben sie nichts zu befürchten.
Zudem arbeiten dort alle schwarz, was dann bedeutet, dass der Chef viel weniger Ausgaben wegen seinen Angestellten hat, als es normal der Fall wäre. Deshalb finde ich es ziemlich unverschämt, dass er ihnen nun auch noch das Trinkgeld vorenthält.
Schwarzarbeit in dieser Branche ist leider nicht selten, aber ich finde, das auch solche Job unter einer Anmeldung laufen sollten, denn wenn etwas passiert oder eine Kontrolle durchgeführt wird, ist man mit dran.
Heutzutage werden so viele Kontrollen grad in der Gastronomie durchgeführt, das der Chef da ein großes Risiko eingeht, wenn er alle schwarz bezahlt. Mein Chef hat uns alle zumindest auf 400 Euro angemeldet und das finde ich auch gut so.
Leider können wir das Trinkgeld nicht einfach so einkassieren, da einer unserer Chefs auch immer mit auf dem jeweiligem Fest ist. Die stellen sich da immer einen Wohnwagen, als fahrendes Büro hin. Also gibt es da wenig Möglichkeiten, sein Trinkgeld einzustecken, es sei denn, die Gäste stecken einem das in die Tasche.
Ja das mit der Kontrolle ist beim Schwarzarbeiten sicherlich eine große Gefahr.
Letzten Sommer haben wir auch ein wenig Angst bekommen. Saßen abends in der Stadt, vor der Kneipe in der der Bekannte arbeitet. Dort sahen wir die Polizei in die Kneipe gehen, dachten uns schon, dass es jetzt schlecht für alle aussieht, da wir uns sicher waren sie werden nach Arbeitsverträgen fragen. Jedoch stellte sich dann heraus, dass die Polizisten ganz im Gegensatz zu unserer Vorahnung sehr nett waren und nur Bescheid sagen wollten, dass die Tische und Stühle, welche draußen stehen, um 11 Uhr besser drinnen sein sollen.
Hier jedoch war zu merken wie schnell das Schwarzarbeiten besonders für den Chef sehr negative Folgen haben kann.
@Chrissy, bei uns werden die Kontrollen sehr selten von der Polizei gemacht, sondern eher von den Ämtern wie Arbeitsamt und so. Die kommen dann wie ganz normale Gäste zu uns an die Theke oder zum Imbiss, da wir ja auch Imbiss Wagen haben und bestellen erst mal. Danach versuchen sie dann, dich in eine Gespräch zu verwickeln und irgendwann zeigen sie die Ausweise, wenn sie sich sicher sind, das schwarz gearbeitet wird oder im Imbiss halt ohne die nötigen Unterlagen vom Gesundheitsamt.
Also ich würde so einen Job niemals schwarz machen. Ich verdiene zwar weitaus mehr, als meine angemeldeten 400 Euro, aber ich bin wenigstens angemeldet und den Rest muss mein Chef dann erledigen.
Das kenne ich auch, letztes Jahr hatte ich einen Saison Job. In einem Imbiss mit Eisdiele, den ich alleine geführt habe, nur wenn zuviel los war hat die Chefin beim kochen geholfen, damit ich weiter Bestellungen annehmen konnte oder Eis verkaufen konnte. Da es aber meistens so war das ich alles alleine geschafft habe, hätte ich jawohl auch alles an Trinkgeld für mich beanspruchen können, so sollte man zumindest denken. Aber nein. Ich sollte alles was an Trinkgeld anfällt sammeln und in ein Glas werfen damit es am Ende der Saison für alle eine Bonus Zahlung gibt.
Ich hatte den Job 4 Monate lang und jeden Tag kamen 10-25 Euro an Trinkgeld zusammen, am Ende der Saison gab es keine Bonuszahlung, statt dessen wurde mit allen Angestellten, also Ich und noch 1 (meine Ersatz, wenn ich frei hatte oder Krank war) dazu der Chef und die Chefin essen gegangen. Ich dachte Okay ist ja ganz gut. Aber es war ein recht billiges China Restaurant mit Buffet (all you can Eat) für 7 Euro pro Person.
Dazu durfte jeder 2 Getränke bestellen, alles darüber hätte man selber bezahlen müssen.
Da frag ich mich was machen die mit dem Rest ? Von uns hat keiner was davon gesehen. Als wenn wir für 1100 Euro Brutto im Monat nicht schon genug ausgebeutet wurde, haben sie uns so auch um das Trinkgeld beschissen. Da fragt man sich schon wieso man 4 Monate lang 7 Tage die Woche (alle 2 Wochen 1nen Tag frei) je 10-14 Stunden gearbeitet hat und das ohne sich viel zu beschweren.
Und wer jetzt sagt wieso hast du das Trinkgeld nicht von Anfang an mitgenommen? Wer weiß den schon das es so läuft ? Und ich wusste nur das mein Vorgänger, weil er 3 Euro Trinkgeld mit genommen hat, gefeuert wurde. (Von meinem Ersatzmann hab ich das erzählt bekommen)
Das ist ja echt ne fiese Nummer, wenn ich als Gast in einem Restaurant bin und Trinkgeld gebe, dann ist dies für den Kellner der uns bedient hat weil er wie in den meisten Fällen, nett, zuvorkommend und freundlich war. Dafür wird er von mir beziehungsweise uns mit einem Trinkgeld belohnt.
Dem Chef der an unserem Wohlbefinden an diesem Abend wahrscheinlich am wenigstens beigetragen hat, dem gönne ich das Trinkgeld nicht, weil er ja dafür nicht direkt gearbeitet hat. Ich finde es echt eine Unverschämtheit.
Ich selber habe auch mal eine ganze Weile gekellnert, auch in verschiedenen Restaurants und das ist mir nicht passiert. Einmal war es der Fall, dass ich im ersten Monat kein Trinkgeld bekommen haben, mit der Erklärung, dass der Chef erst mal gucken wollte wie ich arbeite und für den Fall eines hohen Verlustes an Geschirr wollte er es erst mal behalten. Aber das war’s, der Rest bekam sein Trinkgeld.
Ich würde wahrscheinlich abends auch erzählen, dass es kein Trinkgeld gab weil die Leute nicht so spendabel waren an diesem Abend. Ich sag nur Wirtschaftskrise. Man sollte sich bloß nicht erwischen lassen aber Trinkgeld gehört in meinen Augen an den Kellner direkt, Hauptsache der Umsatz stimmt am Abend oder es gehört in eine Gemeinschaftskasse, wo es am Ende durch alle geteilt wird oder das Personal was davon unternimmt.
Ich beschäftige mich zur Zeit mit dem selben Problem und es nervt mich auch ziemlich. Ich habe einen Nebenjob in einer Eisdiele der besonderen Art; dort kann man sich selber Eis zusammenstellen lassen. Keiner verdient wirklich viel und selbst durch das Trinkgeld würde keiner reich werden, aber es ist ein nettes Plus, was dazu kommt; beziehungsweise kommen könnte, denn wir dürfen das Trinkgeld nicht behalten, sondern sollen es in die normale Kasse legen. Die meisten Kunden runden auf 10 oder 20 Cent auf und sagen, dass das so stimmt; gerade bei solchen Beträgen finde ich es auch nicht weiter schlimm, den Rest in der Kasse zu lassen, obwohl es sich natürlich summieren würde.
Ich hatte es aber in letzter Zeit auch oft, dass mir - persönlich - zwischen 50 Cent und 1,50 Euro Trinkgeld gegeben wurde; mitunter auch speziell mit dem Satz, dass dies für mich ist als Dankeschön weil ich so nett war. Da sehe ich es gar nicht ein, dass meinen Chefs zu überlassen, die absolut gar nichts mit den Kunden zu tun haben. Natürlich habe ich ein mulmiges Gefühl, weil ich denke dass die mir vorwerfen könnten, ich hätte geklaut, aber ich sehe es absolut nicht ein, dass die davon profitieren. Bei den kleineren Beträgen sage ich mittlerweile zu den Kunden auch einfach, dass sie es besser behalten sollen, da ich es nicht behalten darf. Viele gucken dann verdutzt und fragen, ob das wirklich stimmt und ob sie nicht darauf bestehen können, dass ich es nehme. Aber ich lehne wie gesagt immer ab; lieber verzichte ich auf ein paar Cents Trinkgeld, als dass ich das noch meinen Chefs zukommen lasse.
Wir dürfen unser Trinkgeld auch nicht an uns nehmen. Stattdessen kommt es einfach in die Kasse und wird am Ende des Tages zusammen mit den Einnahmen abgegeben. Eigentlich dürfen wir Trinkgeld erst gar nicht annehmen, aber meistens ist es dann doch unangenehm, die Annahme zu verweigern. So bekommt am Ende der Betrieb das Geld.
Ich würde mir nicht trauen, dass Trinkgeld trotz Verbot an mich zu nehmen. Ich hätte viel zu viel Angst vor dem Ärger, was das nach sich ziehen würde. Außerdem will ich wegen so etwas auch keine Kündigung riskieren. Da halte ich mich lieber an die Regeln, auch wenn es manchmal schon weh tut, wenn ich das Geld für einen Kaffee abgeben muss, denn ich habe schon manchmal einen ganzen Euro extra für eine schöne Fotografie bekommen.
Als ich früher kellnerte. Da vereinbart war, dass ich eventuell eine halbe Stunde später komme und so lange die Frau des Chefs bediente. Hauptjob ging vor und anfangs war nicht so viel los. Sie hat mir sogar das Trinkgeld hingelegt, dass sie einnahm, als ich noch gar nicht da war. Übrigens ist es im Arbeitsgesetz geregelt, dass das Trinkgeld dem Arbeitnehmer gehört. Ich habe es allerdings auch schon so erlebt, dass alles Trinkgeld in eine Kasse kam, am Ende auf alle verteilt wurde und ein Teil ans Küchenpersonal ging. Wenn die schlecht kochen, macht der Kellner ja auch kein Trinkgeld.
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