Arbeitsschuhe/Sicherheitsschuhe: Muss es der AG übernehmen?
A hat einen Vertrag bei einem Discounter unterschrieben. Sie arbeitet ab dem 1.7. im Einzelhandel. Der Filialleiter meint, dass sie sich bis dahin ein paar Sicherheitsschuhe kaufen muss, weil es Vorschrift ist, dass diese dann getragen werden, wenn Ware eingeräumt werden muss und im Lager gearbeitet wird.
A ist nun ein wenig verwirrt, weil sie bisher arbeitslos war und kaum Geld hatte um sich normale Schuhe zu kaufen. Sie hat auch kein Geld um sich Sicherheitsschuhe zu kaufen. Das hat sie wohl auch dem Filialleiter gesagt und der meinte, dass man eben auch investieren muss, wenn man irgendwo Geld verdienen will.
Muss der Arbeitgeber nicht für die Sicherheit aufkommen und die Schuhe bezahlen? Wie soll A diese Schuhe finanzieren. Der Filialleiter meinte, dass sie gar nicht erst am 1. erscheinen braucht, wenn sie diese Schuhe nicht hat. Wo kann A sich erkundigen, wer die Schuhe bezahlen muss? Wenn sie diese zahlen muss, wo kann man sie am besten günstig kaufen?
Schutzkleidung muss, sofern sie nicht zum Schutz der Kleidung an sich ist, vom Arbeitgeber bezahlt werden. Er ist dazu gesetzlich verpflichtet und muss dieses dann eben auch bezahlen, ob er will oder nicht. In bestimmten Berufen muss er dies nur anteilig zahlen, meiner Meinung nach müssten aber in diesem Fall die Kosten komplett vom Arbeitgeber gedeckt werden. Der Arbeitgeber macht auf mich einen unseriösen Eindruck und daher würde ich es mir überlegen, ob ich dort arbeiten wollen würde.
@Ramones: Du stellst es dir aber einfach vor eine Arbeit auszuschlagen. Wenn A Arbeitslosengeld bekommt und dann die Arbeit nicht annimmt, egal aus welchen Gründen, bekommt A eine Sperre. So einfach ist es nicht. A braucht aber einen Grund, dass sie keine Schuhe bezahlen kann und deswegen nutzt mir hier keine Aussage wie "er ist verpflichtet". Ich brauche Links und Paragraphen, damit A sich dagegen wehren kann. Ansonsten riskiert sie die neue Stelle und damit eine Sperre beim Arbeitsamt.
Dann wird diese Seite sicherlich weiterhelfen. Denn dort steht auch die gesetzliche Regelung mit dabei. Wobei eben immer mehr Arbeitgeber dazu übergehen besonders bei Schuhen den Arbeitnehmer den Kauf selbst tätigen zu lassen. Bei meinem Freund ist das auch so und er bekommt da eben zwei Mal im Jahr extra Geld von seiner Firma für neue Schuhe.
Chemielehrer müssen sich ihre Kittel selber zahlen, obwohl es auch verpflichtende Schutzkleidung ist. Man kann solche Dinge aber von der Steuer absetzen.
Ich weiß es nicht von allen Berufen. Aber Bankangestellte müssen ja auch einen Anzug tragen, den sie vielleicht sonst nicht tragen würden. Eigentlich sollte der Arbeitgeber Helme für Bauarbeiter usw. zur Verfügung stellen, weil es ja so etwas wie Arbeitsmaterial wie zum Beispiel Papier und Stifte ist. Ich glaube, dass spezielle Arbeitskleidung vom Arbeitgeber gestellt werden muss, aber solche, die man auch sonst anzieht oder mit nach Hause nimmt, der Arbeitnehmer zahlen muss. Bei Schutzschuhen kann ich mir wirklich vorstellen, dass diese der Arbeitnehmer zahlen muss, genau so wie Arzthelferinnen ihre Schuhe.
Punktedieb hat geschrieben:Dann wird diese Seite sicherlich weiterhelfen. Denn dort steht auch die gesetzliche Regelung mit dabei.
Dort steht aber auch, dass die Kosten grundsätzlich teilweise oder komplett auf den Arbeitnehmer abgewälzt werden können. In dem Fall kann es gut sein, dass A die Kosten tatsächlich allein tragen muss. Denn ich sehe hier nicht, dass der Arbeitgeber in der Pflicht ist.
Günstige Sicherheitsschuhe kann man schon in einem Baumarkt bekommen. Wie gut diese Schuhe dann auch qualitativ sind, ist schwer zu beurteilen. Auch etliche Großhändler, die Unternehmen beliefern, in denen Sicherheitskleidung wichtig ist, führen solche Schuhe. Dort kann man unter Umständen auch als Privatperson einkaufen und trotzdem sparen. Zuguter Letzt bleibt dann immer noch der Anbieter von Berufsblekleidung der jedem offen steht und der auch an Privatpersonen verkauft.
Es ist nirgends vorgeschrieben, dass der Arbeitgeber die Schutzausrüstung für den Arbeitnehmer bezahlen muss. Er kann deshalb auch verlangen, dass A sich die Schuhe selbst besorgt. Ich würde einfach mal mit dem Arbeitgeber reden, denn A kann den Chef ja bitten, ob er etwas dazu steuert. Das macht sich zwar nicht gut in der Probezeit, aber der Chef möchte ja auch, dass der Arbeitnehmer ausreichend geschützt ist bei seiner Tätigkeit. Ansonsten kann A mal im Internet schauen, ob es dort günstige gebrauchte Sicherheitsschuhe gibt. Es gibt in jeder Stadt auch einen vernünftigen Laden, wo man speziell auch Sicherheitsschuhe beziehungsweise auch Arbeitskleidung kaufen kann. Am besten A vergleicht hier die Preise. Rein rechtlich kann A jedenfalls hier nichts machen oder vom Arbeitgeber verlangen.
Ich fürchte ich habe schlechte Nachrichten für dich: meine Freundin arbeitet auch im Einzelhandel. Ihr Arbeitskittel wurde ihr gestellt, die Sicherheitsschuhe für's Lager musste sie allerdings selbst kaufen. Ihr Vorteil ist allerdings, dass ihre Eltern ihr das Geld erstmal auslegen konnten, sie hat sich deswegen direkt gute Sicherheitsschuhe von Elten im Onlineshop von GenXtreme bestellt.
Vielleicht kannst du noch mal in Ruhe mit deinem Arbeitgeber reden? Ihm deine Situation erklären? Wenn er kein Unmensch ist, dann wird er mit dir zusammen eine Lösung suchen. Vielleicht gibt es im Betrieb noch Sicherheitsschuhe von ehemaligen Kolleginnen? Oder du kannst dir von Bekannten ein Paar borgen? Das ist natürlich nicht optimal, aber für den Übergang auf jeden Fall besser als nichts.
Wenn in diesem Beruf Arbeitsschutzschuhe vorgeschrieben sind, muss der AG diese auch kostenlos zur Verfügung stellen. Manche AG versuchen aber auch sich der Pflicht zu entziehen indem sie im Arbeitsvertrag andere Regelungen niederschreiben.
Soweit ich weiß, hat man das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz und wenn der Arbeitsplatz vom Arbeitgeber her nicht genügend gesichert ist, könnte man demnach klagen! Ich meine darunter fällt auch die Arbeitskleidung. Wenn zu der Umgebung die Arbeitskraft auch gesichert werden muss, da mit schweren Geräten oder sehr lauten Maschinen (die zu hohe Dezibel verursachen, also für das Gehör eventuell schädigend sein könnten) gearbeitet wird, muss der Arbeitgeber im Vorhinein dafür sorgen.
Ich habe in einer Fabrik mal einen Aushilfsjob gehabt, die haben eingangs gefragt, welche Schuhgröße ich anziehe und schwupp bekam ich diese ganz genau zu Arbeitsbeginn! Genau deinen Einwand habe ich auch: "Was ist, wenn man selber nicht genug Geld zur Verfügung hat?" Demnach sollte der Arbeitgeber dafür aufkommen oder zumindest in Härtefällen auch das Amt - meine ich.
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