Studium Soziale Arbeit - Wir sind eine Wissenschaft!
Heute möchte ich mit euch meine Erfahrungen zur Wahl meines Studiums mitteilen. Ich bin 19 Jahre alt und studiere seit Oktober Soziale Arbeit (Bachelor) an einer Fachhochschule.
Schon vor Beginn meines Studiums, sprich kurz nachdem ich meine Wahl getroffen hatte, gab es heftige Diskussionen in meiner eigenen Familie darüber, ob mein Studiengang denn überhaupt einen Sinn erfüllen würde. Besonders meine älteren Familienmitglieder haben nicht verstanden, warum ich so einen "zukunftslosen" und "schwierigen" Beruf ausüben möchte, der nicht einmal gut bezahlt wird und mir noch dazu keine Anerkennung verschaffen wird. Zudem wurde kritisiert, dass man kein Studium dazu bräuchte, um zu helfen. Das sehe ich natürlich genauso! Allerdings ist zwischen "helfen" und dem Beruf des Sozialpädagogen noch mal ein großer Unterschied: Der Grad der Professionalität!
Jeder von uns hilft sicherlich jeden Tag, sei es einer Freundin, sei es einem Familienmitglied. In unserem Alltag können wir grundsätzlich mit Rat und Tat unseren Lieben eine Stütze sein. Doch was unterscheidet diese Art von Hilfe von der Hilfe eines Sozialpädagogen? Ganz einfach: Im Privatleben kann man sich den Gesprächspartner, sein Umfeld und die, denen man Hilfe zukommen lassen möchte, selber auswählen. Jeder von uns, als ein Individuum mit eigenen Vorlieben und Abneigungen, sucht sich seine Freunde selber aus und ist für diese in schwierigen Zeite da.
Wie sieht so ein Freundschaftsdienst aus? Man schlägt sich vielleicht eine Nacht mit der besten Freundin um die Ohren, um ein Problem in der Beziehung der Freundin zu lösen. In solchen Situationen ist es oft für die Betroffenen hilfreich, wenn die Freundin das Problem gut verstehen kann, weil sie sich zum Beispiel schon einmal in einer ähnlichen Situation befunden hat. Jeder kennt bestimmt die Wohltat des folgenden Sätze: "Ja, das kenn ich gut!" oder "Das verstehe ich sehr gut, mir geht es nämlich auch so!" Solche Sätze gelten in unserem Bekannten- und Freundeskreis als tröstlich. Man weiß, man ist nicht alleine mit seinen Problemen. Das Problem ist folglich keine Ausnahme. Das Problem selber wird dabei jedoch eher in den Hintergrund gestellt und dafür rücken die Gefühle der Freundin in das Zentrum der Aufmerksamkeit.
Nun stelle man sich folgendes Szenario vor: Die besagte junge Dame ist zu einem Termin bei einer Sozialpädagogin, die in der Eheberatung tätig ist, gekommen. Die Dame erklärt das Problem mit ihrem Partner nun der Pädagogin und die sagt: "Ja, das kenn ich auch! Immer das Gleiche mit den Männern!" So etwas sagt keine gute Sozialpädagogin zu ihrem Klientel. Die Sozialpädagogin ist in ihrer Rolle als Zuhörerin gefordert. Sie versucht erst dann das Problem von allen Seiten zu beleuchten und zu dessen Kern zu gelangen, sodass sie in Zusammenarbeit mit dem Klienten den Missstand bearbeiten kann. Sie setzt sich nicht mit dem Klientel auf eine Ebene und erörtert somit gleichzeitig ihre eigenen Probleme, sondern sie ist professionell. Sie kann nicht auswählen, mit wem sie sprechen möchte und mit wem sie lieber nicht arbeiten möchte. Sie leistet somit keinen Freundschaftsdienst.
Aus dem oben genannten Beispiel geht hervor, dass in manchen Lebenssituationen mehr als der Trost einer guten Freundin gebraucht wird. Der Mensch braucht manchmal schlichtweg professionelle Hilfe. Diese Professionalität wird in der sozialen Arbeit garantiert. Wir erlernen nämlich mehr, als "nur" für andere da zu sein. Die soziale Arbeit beschäftigt sich mit Psychologie, mit medizinischen Grundlagen, mit Geschichte und mit Werten und Normen der unterschiedlichen gesellschaftlich-kulturellen Systemen. Wir lernen Statistiken zu analysieren und die verschiedenen Methoden der Gesprächsführung.
Wir erlernen Methoden der Theorie, durch die wir eine fundierte Praxistätigkeit ausüben können. Das bedeutet wir sind nicht die, die mit anderen Leuten "spielen", sondern wir sind die, die das Spiel nutzen, um einen Einstieg in Tiefe des einzelnen Menschen zu ermöglichen. Das Spiel lässt uns Vertrauen zueinander gewinnen, es zeigt das Verhalten der Einzelnen in Gruppen und lässt somit weitere Schlüsse zu dessen Verhalten zu seiner Umwelt zu. Es gibt mehr her, als nur Spaß. Es ist ein Fundament, auf dem wir nach und nach aufbauen. Wir wählen unser Handeln durch die Theorie und setzen diese Theorie praxisbezogen um. Wir sind eine Profession! Der Begriff der Profession beinhaltet die Tatsache, dass wir - als Berufsgruppe- etwas können, was keine anderer Beruf in der Form, so vielseitig und vielschichtig, kann.
Es muss mehr Menschen geben, die uns als professionell handelnde Menschen sehen. Wir brauchen diese Anerkennung. Dann müssten sich weniger Leute dafür rechtfertigen diesen Beruf auszuüben, wie ich mich beispielsweise vor meiner Familie rechtfertigen musste. Andersherum muss jeder Sozialarbeiter auch seine Berufswahl mit dieser Professionalität begründen können. Dann können endlich alle von uns Studenten der sozialen Arbeit und Sozialpädagogen ohne Angst sagen: "Ja, ich bin Sozialpädagoge!"
Sicherlich ist die soziale Arbeit ein sehr wichtiges Berufsfeld. Trotzdem muss man natürlich schon sehen, dass die Berufe, in denen viele Absolventen des Studiengangs ausüben, in starker Konkurrenz zu ehrenamtlicher und nebenberuflicher Arbeit stehen. Das führt dazu, dass Vollzeitstellen in Relation zur Absolventenzahl sehr rar sind und dementsprechend die Bezahlung niedrig ist. Das hat nichts mit der Abwertung des Berufsbildes zu tun, sondern ist einfach eine nüchterne Tatsache. Es gibt viele andere Wissenschaften, in denen es nicht viel anders aussieht.
Ich kenne einige Studenten und Absolventen aus diesem Berufsbild. Der eine ist froh, durch eine Halbtagsstelle und weitere Tätigkeit auf Honorarbasis auf eine ordentliche Bezahlung zu kommen (die trotzdem immer noch niedriger ist als die Bezahlung eines Industriekaufmanns in einem Großunternehmen), der andere hat sich auf eine spezielle Nische spezialisiert, in der er durch Vorkenntnisse eine gute Chance hat. Insgesamt bewerten aber alle die allgemeinen Jobaussichten eher negativ.
Im Studium lernt man sehr viel Theorie, um wissenschaftlich arbeiten zu können. Allerdings wird man diese Theorie nie exakt in die Praxis umsetzen, sofern man nicht an der Universität Forschung betreibt. Es geht hier viel mehr um einen Transfer der wissenschaftlichen Grundlagen auf einer höheren Abstraktionsebene, in der die konkreten theoretischen Grundlagen aber nur im Hintergrund stehen. Das bedeutet nicht, dass die wissenschaftlichen Grundlagen unnötig sind, aber sie spielen in der praktischen Tätigkeit keine so unmittelbare Rolle, wie man sich das vielleicht als Student vorstellt.
Und letztendlich kommt es nicht nur auf das theoretische Wissen an, sondern gerade in sozialen Berufen spielen die sogenannten "Soft-Skills", also die sozialen Kompetenzen eine enorme Rolle. Diese sozialen Kompetenzen kann man nicht im Hörsaal lernen; sie sind eine Mischung aus Talent und Übung in der praktischen Tätigkeit. Von daher würde ich dir empfehlen, dich neben deinem Studium ehrenamtlich oder nebenberuflich sozial zu engagieren.
Falls du sagen willst, dass Sozialpädagogen von Ehrenamtlichen ersetzt werden können, möchte ich dir nun widersprechen. Denn ein Ehrenamtlicher ist ja, wie in meinem Beispiel von oben beschrieben, wieder "nur" der Freund. Er ist zu nichts verpflichtet und sucht sich die Menschen selber aus. Der Ehrenamtliche hat trotz seines großem Engagement keine professionelle Eignung. Er kann bestimmt qualitativ in seinem Tun sehr gut sein. Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich möchte ehrenamtliche Helfer auf keinen Fall abwerten.
Im Gegenteil, ich unterstütze solche Tätigkeiten sehr und bin auch selber schon seit einigen Jahren Ehrenamtliche. Jedoch muss ich sagen, dass ich während meiner Tätigkeit nicht darüber nachgedacht habe, was genau ich zu bezwecken versuche. Diese Arbeit ist nicht professionell angeleitet. Ich mag zu bezweifeln, dass sich ein Ehrenamtlicher mit Theorien auseinandersetzt, jedoch soll es ja überall Ausnahmen geben. Gerade deshalb braucht man diese Differenzierung von Professionalität der Sozialpädagogen und der Arbeit der anderen. Wir müssen verdeutlichen, dass wir nicht zu ersetzen sind und wir unser Gehalt wert sind.
Zum anderen geht es ja im eigentlichen Sinn nicht um die Bezahlung. Es geht mehr um die Anerkennung! Denn wir sind nun einmal eine Profession! Wir erfüllen alle Kriterien, die eine Profession ausmachen. Wir haben eine theoretisch fundierte Spezialausbildung durch die Universitäten oder Fachhochschulen. Außerdem besitzt unser Fachgebiet über einen wissenschaftlich vertieften Wissensfundus und wir besitzen über einen Expertenstatus für bestimmte Fachgebiete.
Zudem haben wir einen ethischen Berufskodex, der in unserem Berufsverband (DBSH) zu finden ist. Da kommen wir schon zum nächsten Punkt: Wir haben einen Berufsverband. Genauso ist es ein Kriterium, dass wir unsere Tätigkeit im Dienst des Gemeinwohls ausüben. Wir haben lediglich keine Professionsangehörigen für fachliche Entscheidungen. Wer wegen diesem letztem, fehlendem Punkt uns nicht als Profession anerkennen möchte, dem sollte doch bewusst sein, dass wir dann zumindest eine Semi-Profession sein müssen!
Aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich sagen, dass in Sachen Praxisbezug auch ein Unterschied zwischen Fakultät und Universität vorhanden ist und sicher auch zwischen den einzelnen Hochschulen. Bei uns wird ein halbjähriges Praktikum verlangt, sowie ein 16-tägiges Kurzpraktikum. Davor und danach wird jeweils der Theorie-Praxis-Bezug analysiert. Ich bin sehr zufrieden mit der Praxistätigkeit.
In Sachen Soft-Skills stimme ich dir ganz zu. Zu einem Sozialarbeiter gehört sicher mehr, als Theorie- und Faktenwissen. Dazu gehört Mut, Einfühlungsvermögen, Empathie und noch einiges mehr. Ein Sozialpädagoge sollte das nicht als Beruf ansehen, sondern als Berufung.
Ich möchte nicht sagen, dass ehrenamtlich Tätige Sozialpädagogen ersetzen. Ich sage lediglich, dass sie in vielen Bereichen in Konkurrenz stehen. Und nein, ein ehrenamtlicher Helfer ist nicht der "Freund", den du beschreibst. Ich bin selbst ehrenamtlich seit vielen Jahren in der Jugendarbeit tätig und die Arbeit dort hat keineswegs etwas mit einem schlichten Freundschaftsdienst zu tun, sondern ist durchaus ernste Arbeit. Auch als ehrenamtlicher Helfer bekomme ich regelmäßige Weiterbildungen und durch ich kann berufliche Qualifikationen (Mitarbeiterführung, Projektmanagement) durchaus auch auf diese Tätigkeiten übertragen. Somit wäre es falsch zu behaupten, ein ehrenamtlicher Tätiger kann keine professionelle Eignung für diese Tätigkeiten haben.
Außerdem ist ehrenamtliche Tätigkeit sehr wohl professionell angeleitet. Genau das ist ein typischer Arbeitsbereich für Sozialpädagogen und ähnlich qualifizierte Leute: Sie leiten sehr häufig Gruppen, die aus ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Mitglieder bestehen. Auch die Weiterbildung von ehrenamtlich Tätigen wird häufig durch professionelle Kräfte durchgeführt. Deshalb würde ich dir auch dringend raten, deine Ansichten über das Ehrenamt noch einmal zu überdenken. Eine arrogante Haltung kommt nämlich meist nicht gut an.
Anerkennung bekommt man nicht durch eine Hochschulausbildung, einen Berufsverband oder einen Kodex; Anerkennung muss erarbeitet werden. Und das muss jeder für sich selbst tun. Und dazu gehört auch, dass man über den typischen Vorurteilen steht und lieber Taten sprechen lässt.
Ich möchte das Ehrenamt auf keinen Fall abwerten. Das ist falsch rüber gekommen. Wie gesagt, ich bin auch Ehrenamtliche und sehr stolz darauf. Du hast auch recht, das sie in Konkurrenz zueinander stehen. In jedem Fall. Doch zur wahren Professionalität ist eben allein durch die Definition doch noch ein Unterschied. Damit möchte ich nicht sagen, dass eine ehrenamtlich engagierte Person nicht auch einen sehr guten Job macht und nicht auch Ahnung hat.
Ich finde es gerade sehr erstaunlich, dass du zu Fortbildungen geschickt wirst. Das finde ich richtig gut und höre ich im Bereich des Ehrenamtes auch zum ersten Mal! Wirklich toll. Dann muss ich sagen, ziehe ich noch mehr den Hut vor der Arbeit und nehme meine Aussage über den Freundschaftsdienst zurück. Entschuldige. Ich kenne viele Ehrenamtliche, aber das habe ich nun wirklich zum ersten Mal gehört. Eine tolle Sache und in meiner Sicht auch sehr sinnvoll. Da läuft dann wohl bei einzelnen Trägern etwas falsch. Die Menschen, die ich kenne (inklusive mir) und ehrenamtlich helfen sind wirklich nicht da, um Probleme zu lösen, sondern wirklich nur zur Beschäftigung von beispielsweise psychisch Kranken da. Gut, dass du mir das gesagt hast. Nun kann ich mein Bild revidieren.
Wie oft ist dann so eine Fortbildung? Wie oft bist du ehrenamtlich tätig? Ich war nach dem Abitur fast 3 Monate komplett in einem Haus für psychisch Kranke untergebracht und habe dort die Leute betreut. Wie viele ehrenamtlich seid ihr in deiner Einrichtung? Ich war leider die Einzige. Ich finde es schade, dass es so wenig Leute machen. Ich finde es sollten Ehrenamt und Hauptberufliche ausgewogen verteilt und eingesetzt werden. Ich möchte nur nicht, dass mir gesagt wird: "Helfen kann doch jeder!" Ja, helfen kann jeder, jedoch ist die Frage wer es in einer wirtschaftsorientierten Welt noch tut?
Begriffe wie "wahre Professionalität" können durchaus sehr abwertend aufgenommen werden, wenn sie aus dem Mund einer Studentin des ersten Semesters gegenüber einem seit 15 Jahren ehrenamtlich Tätigen fallen. Ich nehme es dir sicherlich nicht üblich, aber als Studentin eines sozialen Studienganges solltest du unbedingt ein Gefühl dafür entwickeln.
Ich werde auch nicht unbedingt auf Weiterbildungen geschickt, sondern muss mich schon darum selbst kümmern. Es gibt hier ein wahnsinnig großes Angebot, das auch sehr intensiv genutzt ist. Ich kenne eigentlich kaum noch Stellen, in denen Weiterbildung nicht aktiv genutzt wird. In manchen Bereichen wird ein gewisser Grad von Fortbildung sogar vorausgesetzt (bei Sporttrainern zum Beispiel).
Die Fortbildungen, die ich erhalte sind unregelmäßig. Im Schnitt würde ich sagen, dass ich ein Wochenende auf Schulung bin. Dazu kommt noch meine professionelle Tätigkeit, in der auch regelmäßig Schulungen (mindestens zwei Tage im Jahr) im Bereich Sozialkompetenzen durchgeführt werden. Aktiv tätig bin ich nur noch ein paar Tage im Jahr, auf einen Vollzeitjob gerechnet sind es vielleicht drei Wochen. Früher war ich in der Woche mindestens einen Abend aktiv. Wir arbeiten in Teams von 3 bis 15 Personen, je nach Anlass.
Das ist natürlich nicht so viel wie ein Sozialpädagoge arbeitet, aber darum ging es ja auch nicht. Ich habe ja schon betont, dass die hauptamtliche Tätigkeit wichtig ist, aber ein 15-köpfiges Team kann man nicht mal eben aus hauptamtlichen Sozialpädagogen zusammenstellen, weil das kein Träger bezahlen könnte.
Ja, gut noch einmal genaueres über deine Fortbildungen gehört zu haben. Scheint ja sehr spannend zu sein. Jedoch sehe ich schon, dass wir uns wohl nicht so ganz einig werden. Ich schlage vor, wir belassen es einfach dabei und können ja die Gedanken des anderen mitnehmen und noch einmal über alles nachdenken. Vielen Dank für die Diskussion!
Ich denke wir müssen uns nicht einigen, weil es keinen Punkt gibt, auf den wir uns einigen können. Du hast offensichtlich schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht, die dein Studium und dein Berufswunsch ins Lächerliche ziehen. Und diesen Unmut wolltest du hier anscheinend kund tun und hast nach Unterstützung gesucht. Das ganze wolltest du wohl mit deinen Argumenten von Professionalität und der wissenschaftlichen Ausrichtung des Studiums untermauern.
Und diesen Argumenten habe ich ja nie widersprochen, sondern nur angemerkt, dass es eben zwischen schwarz und weiß (sprich Freundschaftsdienst und studierten Sozialpädagogen) noch viele Grautöne gibt, unter anderem eben die ehrenamtlich tätigen Menschen. Dazu kommen ja auch noch Absolventen anderer Fachrichtungen (zum Beispiel Theologie, Pädagogik, Psychologie) und natürlich die nicht Studierten (zum Beispiel Erzieher), die in vielen Bereichen eine starke Konkurrenz sind.
Das ist aber auch kein Phänomen des sozialen Zweiges. Wenn man beispielsweise Informatik studiert hat und als Webentwickler arbeitet hat man als Konkurrenz auch Fachinformatiker, Mathematiker, Ingenieure, Physiker und den Nachbarsjungen, der neben der Schule für ein paar Euro Webseiten programmiert. Die Ausbildung sagt aber nichts über die Professionalität aus. Wenn der Nachbarsjunge seit seiner Kindheit programmiert hat er unter Umständen mehr Erfahrung als der studierte Informatiker, der sich vor dem Studium nur für Computerspiele interessiert hat und im Studium auch kein übermäßiges Engagement gezeigt hat.
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