In welchen Situationen seid ihr eher ruhelos?

In manchen Situationen ist man ja regelrecht ruhelos. Man kann einfach nicht still sitzen und man muss hin und her laufen. Ich habe das meist beim Telefonieren. Ich kann einfach nicht auf einem Platz sitzen und telefonieren. Ich muss immer durch die Gegend laufen.

Kennt ihr Situationen, in denen ihr eher ruhelos seid? Welche Situationen sind das und könnt ihr nachvollziehen, warum es gerade in dieser Situation so ist, dass ihr ruhelos seid? Was macht ihr dagegen? Versucht ihr euch in diesen Situationen zur Ruhe zu zwingen?

Ich bin dann ruhelos, wenn ich auf etwas warte, beispielsweise auf einen Telefonanruf. Ich versuche mich dann, mit etwas anderem zu beschäftigen, kann mich darauf aber nie richtig konzentrieren. Auch wenn ich auf ein Ereignis warte, beispielsweise darauf, dass die Kinder nach Hause kommen und die Zeit schon überschritten ist, werde ich ganz ruhelos. Im Krankenhaus, wenn ein Familienangehöriger operiert wird, laufe ich die ganze Zeit hin und her.

Im Wesentlichen sind es wirklich fast ausnahmslos Wartesituationen, in denen ich Ruhelos bin. Mir fallen jetzt zumindest keine anderen Situationen ein.

Ich werde unruhig, wenn ich z. B. auf jemanden warte, sei es ein Anruf oder ein Handwerker, der sich zwischen zwei Zeiten angemeldet hat. Ich kann dann nicht still sitzen mich konzentrieren und bin innerlich unruhig. Außerdem schaue ich alle 5 Minuten auf die Uhr. In dieser Zeit hätte man dann sicherlich was anderes machen können, aber man ist angewiesen zuhause zu sitzen und zu warten.

Ich bin ruhelos, wenn ich einen Arzttermin habe. Ich hasse es zu warten und kann Arztbesuche nicht leiden. Oft stehe ich auch viel zu früh auf und renne dann durch die ganze Gegend, um mich irgendwie zu beruhigen.

Das gleiche habe ich, wenn ich mit dem Flugzeug unterwegs bin. Immer wenn der Flug ansteht, bin ich ruhelos. Erst wenn das Flugzeug in der Luft ist, wird es wesentlich besser. Wartezeiten, egal bei was, kann ich einfach nicht leiden.

Wie genau würdest du denn Ruhelos definieren? Muss man nach deiner Definition, so wie es hier auch schon viele wieder aufgegriffen haben, im ruhelosen Zustand ständig auf und ab laufen? Ich selbst bin auch ziemlich häufig ruhelos, zumindest würde ich mich in diversen Moment als dieses bezeichnen. Häufig fällt mir dies eigentlich auf der Arbeit auf, wenn es auf den Feierabend zugeht und dann noch mal ein Packen Arbeit herein kommt, der unbedingt fertig gemacht werden muss, ehe ich gehen kann.

Da ich nur einen gewissen Satz an Überstunden ausgezahlt bekomme, habe ich hier eigentlich nie große Lust auf Überstunden und versuche dann immer alles sehr schnell abzuarbeiten und will dann auch überhaupt nicht gestört werden. Teilweise bin ich dann wie in Trance und kriege gar nicht mehr mit, wenn mich jemand anspricht. In meinem ruhelosen Zustand würde mich hier zum Beispiel keiner zum aufstehen bewegen können, anders als bei dir. Ansonsten bin ich eigentlich auch nur immer in der Wohnung unterwegs, wenn ich irgendetwas mache, während ich zum Beispiel darauf warte, dass jemand vorfährt, der mich abholen will. Hier gehe ich dann schon mal jede Minute zum Fenster. Ansonsten laufe ich aber nicht immer ständig auf und ab oder dergleichen.

Es gibt soviele Situationen in denen ich nicht ruhig sein kann. Die schlimmste Unruhe hatte ich beim Schreiben meiner Diplomarbeit. ich hatte einfach nur Versagensangst, zu wenig Schlaf und zuviel ungesundes Essen. Sogar Beruhigungsmedikamente von meinem Hausarzt haben nicht geholfen. Auch Krankenhausaufenthalte meiner Familienangehörigen tragen nicht zu meiner Beruhigung bei. Ich sitze wie auf Kohlen bis ich endlich Auskunft erhalte. Krankenhäuser sind sowieso schon beunruhigend.

Auf meiner Arbeitstelle werde ich durch Bombardierung mit verschiedenen Aufgaben regelrecht unruhig, weil ich häufig nicht weiß, womit ich starten soll. Jeder möchte seine Aufgabe zuerst erledigt haben. Hier versuche noch etwas Gelassenheit durch effektives Zeitmanagement zu erlernen. Schlussendlich wird mich diese Ruhiglosigkeit immer wieder im Leben erfassen. Ich muss nur lernen dagegen Strategien zu entwickeln.

Ich finde es ganz schlimm, wenn ich länger nichts von meinem Freund höre. Normalerweise ist es nämlich so, dass wir den ganzen Tag über miteinander schreiben, wenn wir uns gerade nicht sehen. Da ist es natürlich sehr komisch, wenn er mehrere Stunden gar nicht zurück schreibt, da so etwas bei uns normalerweise nicht vorkommt. Von daher mache ich mir doch immer wieder Sorgen, wenn er sich nicht gleich bei mir meldet. Auch wenn die Sorgen meistens völlig übertrieben und auch unbegründet ist, kann ich nichts dagegen tun. Ich bin dann einfach unruhig und muss ständig auf mein Handy schauen, ob er sich nicht doch gemeldet hat. In so einem Fall kann ich mich dann auch nicht so gut auf andere Sachen konzentrieren.

Ich bin auch immer sehr unruhig, wenn ich mich mit einer Person gestritten habe. Ich bin einfach jemand, der viel Harmonie braucht. Bin ich mit jemandem im Streit, dann setzt mir das immer sehr zu. Generell mag ich es deshalb immer, Konflikte gleich zu klären, damit ich dann mit dem Thema abschließen kann. Ist das nicht möglich, dann bin ich die ganze Zeit unruhig und mich belastet dann so etwas auch immer sehr, da ich mich nach Harmonie sehne.

Bei mir ist es auch immer so, dass ich sehr unruhig bin, wenn sich Besuch angekündigt hat. Wenn es so ist, dass mein Besuch in etwa einer halben Stunde ankommt, dann kann ich auch nichts Produktives in dieser halben Stunde tun. Immerhin weiß ich dann ja, dass es sich gar nicht richtig lohnt, etwas anzufangen und von daher mache ich einfach irgendwelche Sachen, bei denen man sich nicht konzentrieren muss. Da ich auch ständig auf die Uhr schauen muss, ist das auch gut so und ich könnte dann eben auch nicht lernen, da ich mich ständig selbst ablenken würde.