Leisten Kfz.-Mechaniker auf BAB erste Hilfe bei Pannen?

Wenn auf Bundesstraßen und Autobahnen eine Panne passiert, wird sich der Autofahrer mit dem PKW an den Rand der Fahrbahn stellen. Hier wird er erst einmal versuchen festzustellen, was passiert ist und ob er selbst Hand anlegen kann. Andernfalls wird er, falls er in einem Automobilclub ist, diesen anrufen und um Hilfe bitten.

Viele Autos fahren vorbei und gucken nur. Sollten in einem solchen Fall nicht wenigstens die Kraftfahrzeugmechaniker mit ihrem Wagen ebenfalls rechts an den Fahrbahnrand fahren und nachsehen, ob sie vielleicht helfen können? Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die schnell behoben ist. Aber ein Fachmann könnte auch Tipps geben, was zu machen ist. Diese Menschen kann man zwar nicht zwingen zu helfen, aber sollten sie das nicht auch ohne Aufforderung machen?

Bei Ärzten ist das ja anders geregelt. Die sind verpflichtet, Verletzten zu helfen. Bei Autopannen sind ja meist keine Verletzten, aber trotzdem könnten auch die Kraftfahrzeugmechaniker von sich aus tätig werden. Hat man euch schon privat mal bei einer Panne auf der Autobahn oder Bundesstraße geholfen, wenn ihr am Straßenrand standet? Oder sind alle Autos ohne anzuhalten an euch vorbei gefahren?

Ich glaube das kommt a) auf die Situation an und dann b) um die Tageszeit/den Wochentag sowie vielleicht auch noch das Geschlecht . Ich bin bereits 3 Mal mit Pannen dabei gewesen und jedes Mal hat jemand - Männer - angehalten. Das eine Mal habe ich mich in einer Schneewehe festgefahren und stand quer auf der Straße. Da habe viele angehalten und versucht mein Auto herauszuschieben, was letzten Endes nur durch ein Abschleppseil möglich war.

Auf einer Autobahn hatte ich noch keine Panne, möchte ich auch nicht haben, wenn man immer wieder liest, das Pannenopfer oder Helfer überfahren werden. Letzte Woche erst die Geschichte mit Vater und Sohn auf dem Standstreifen, die von einem LKW erfasst wurden. Hinzu kommt, dass wohl nachts weniger Leute anhalten würde und ich als Frau ehrlich gesagt schon gar nicht. Heutzutage muss man leider auch immer mit dem schlimmsten rechnen.

Je nach Verkehrslage sieht man es doch gar nicht rechtzeitig, dass jemand mit einer Panne an der Seite steht. Und man sollte dann auch weder eine Vollbremsung machen, noch rückwärts zum Pannenauto fahren. Also ist es manchmal ein unkalkulierbares Risiko entsprechend anzuhalten. Wobei die organisierten Pannenhelfer ein ganz anderes Netzwerk haben, wenn es doch mal ein fingierter Fall sein sollte.

Als Privatperson würde ich da auch nicht unbedingt anhalten. Selbst wenn ich ein Mann wäre. Da wurde in den letzten Jahren auch viel zu oft davor gewarnt. Nicht umsonst ist man selbst bei Unfällen nicht mehr verpflichtet anzuhalten, sondern muss nur noch die Polizei informieren.

Ich finde auch, dass gerade auf der Autobahn, es schwierig sein wird, dann doch mal schnell rechts auf den Seitenstreifen zu fahren, und dann auch noch eventuell rückwärts zu dem Liegenbleiber fahren. Das könnte ich mir nur vorstellen, wenn man vielleicht im Stau steht, und man sieht dann auf dem Seitenstreifen ein liegengebliebenes Fahrzeug.

Nur ich denke ja mal, dass auch die Kfz-Mechaniker, ihre Arbeitszeit, oder sogar Freizeit für solche Liegenbleiber opfern möchten. Dafür gibt es einfach Pannenhelfern und dann gegebenenfalls Abschleppunternehmen, die einem weiterhelfen können. Zumal es auch immer eine Sache ist, wenn der Mechaniker Hand ans Auto legt, und dabei irgendwas kaputt geht. Wer soll dann für diesen Schaden aufkommen?

Ich denke, dass es nur die wenigsten Mechaniker machen werden, einfach mal eben anzuhalten, um fremden Autofahrern zu helfen. Sowas würde ich selber auch gar nicht erwarten, wenn ich mit meinem Auto liegenbleibe. Und ich kann mir vorstellen, dass auch nicht wirklich jemand anhalten wird, sei es nun ein Mechaniker, oder ein ganz normaler Autofahrer. Heutzutage ist doch jeder im Stress, vor allem wenn es morgens vor, oder abends nach der Arbeit ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass einzelne Leute, die sich gut mit Autos auskennen, auch mal anhalten und versuchen, Fremden zu helfen. Aber das werden wohl die wenigsten sein und ehrlich gesagt finde ich auch nicht, dass ein Kraftfahrzeugmechaniker sich verpflichtet fühlen muss, einer fremden Person bei einer Panne zu helfen. Häufig ist es sicher auch gar nicht möglich, überhaupt Hilfe zu leisten. Die wenigsten Automechaniker werden ständig Werkzeug im Auto haben. Kleinere Ersatzteile hat sicher kaum jemand dabei, sofern es sich nicht nur um Sicherungen handelt. Selbst die haben viele nicht dabei.

Ich kenne mich mit Autos leider nicht aus und würde unter anderem deswegen auch nicht anhalten, wenn jemand nur eine scheinbar harmlose Panne hat. Auch wenn ich mich auskennen würde, würde ich nicht anhalten, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man helfen kann, ist nicht so riesig und meistens habe ich auch etwas Besseres zu tun. Ich denke, dass es besser ist, wenn die Betroffenen von sich aus einfach den ADAC oder einen Abschleppdienst anrufen.

Wenn das Fahrzeug mit der Panne auf dem Seitenstreifen einer Autobahn steht, ist es auch unwahrscheinlich, dass man überhaupt so schnell in der Nähe des Fahrzeuges anhalten kann. Immerhin sollte man auf der Autobahn nicht einfach so stark abbremsen oder gar von links nach rechts ziehen, obwohl die Bahn nicht frei ist. Ich denke, dass man gerade auf einer Autobahn solche Manöver unterlassen sollte. Da es nicht um Leben und Tod geht, ist es wohl die bessere Wahl, einfach weiterzufahren. Viele von uns hatten doch sicher auch schon eine Panne und das ist ja eigentlich etwas total harmloses, das man mit Hilfe des ADAC problemlos meistern kann. Man muss daraus kein Drama machen, auch als Kraftfahrzeugmechaniker nicht.