Studie die die Funktion des Schlafes näher erforscht

vom 21.10.2013, 08:35 Uhr

Viele Menschen fragen sich schon seit jeher, warum der Mensch Schlaf benötigt. So gut wie jedes Lebewesen auf dieser Erde braucht ihn, so dass in Anbetracht der Nachteile (es ist leichter von Feinden gefunden, überwältigt und gefressen zu werden während man schläft) wohl von einem Nutzen ausgegangen werden muss.

Wie man der Zeitschrift Science entnehmen kann, hat eine Studie der Universität Rochester herausgefunden, dass man dem alten Spruch Schlaf wäre die beste Medizin, mehr dran ist als man meinen möchte. So speichern wir im Schlaf nicht nur Erinnerungen ab, was es uns u.a. ermöglicht zu lernen, sondern das Gehirn baut auch Giftstoffe ab, unter denen man sich keine ominösen Schlacken, sondern einfach nur zellulären Abfall vorzustellen hat.

Nun hatte man früher natürlich den Nachteil, dass sich das an lebenden Menschen kaum nachprüfen ließ. Mit den heutigen bildgebenden Verfahren geht das allerdings sehr einfach. So haben die Forscher herausgefunden, dass während des Schlafes die Gehirnzellen regelrecht schrumpfen, und das um etwa die Hälfte. Das ist nun nicht so zu verstehen, dass sie die Hälfte ihrer Funktion über Nacht verlieren würden, sondern so dass Sie während dieser Zeit die Abfallprodukte beseitigen.

Das Vorhandensein von Abfallprodukten in Blut und Zellen ist ja oft ein Streitpunkt, aber im restlichen Körper ist es ja auch nicht so anders. Dort wird dieser Prozess vom Lymphsystem erledigt, welches aufgrund der Blut-Hirn-Schranke aber das Gehirn nicht erreichen kann. Im Gehirn laufen daher andere Prozesse ab, die den, umgangssprachlich gesagt, Müll in die Leber transportieren. Und dafür braucht man nach diesen Erkenntnissen nun einmal Schlaf. Sicher wird das Ganze aber noch näher zu erforschen sein.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe mit meinem Mann über deinen Beitrag gesprochen und er hat über diese Studie einen Beitrag im Deutschlandradio gehört. Dabei wurde auch erwähnt, dass wohl erforscht werden soll, wie man mit Tabletten diesen Vorgang des Giftausschüttens der Gehirnzellen forcieren kann. Dann müsste man nicht mehr schlafen.

Diese Vorstellung finde ich ganz schrecklich. Ich gehöre zu den Menschen, die Schlafen nicht als Zeitverschwendung ansehen. Es ist doch nicht nur ein zur Ruhe kommen für den Körper. Man kann doch auch dem Geist nicht ständig Input zumuten. Und das berühmte "eine Nacht drüber schlafen" würde wegfallen, was aber vielen zwischenmenschlichen Beziehungen schon einigen Ärger erspart hat.

Außerdem könnte man dann ja auch mehr arbeiten. Arbeitgeber würden mehr von einem verlangen. Arbeitsplätze würden wegfallen. Eltern könnten nicht mehr entspannen, wenn sie die Kleinen endlich ins Bett gebracht haben. Etc etc. Ich glaube, die Menschheit würde irgendwann durchdrehen. Ich halte Schlaf nicht nur für körperlich wichtig. Er ist nicht einfach so zu ersetzen, in dem man die körperlichen Belange anders regelt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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