Bücher auf Amazon bewerten, obwohl Genre nicht zusagt?
Ich habe nicht immer Krimis gelesen, sondern nun mal damit angefangen und lese daher ab und zu, in unregelmäßigen Abständen durchaus mal einen Krimi. Meistens bestelle ich sie auf Amazon oder ich kaufe mir vor Ort einen Krimi und schaue dann mal die durchschnittlichen Bewertungen an, die meist recht schlecht ausfallen.
Wenn ich dann die Bewertungen genauer durchlese, kommen oft Kommentare, man würde ja eigentlich keinen Krimi lesen, aber aus irgendwelchen Gründen hätte man ihn doch gelesen. Wenn einem aber das Genre nicht zusagt, hat es dann einen Sinn, überhaupt einen Krimi zu bewerten? Aus welchen Gründen an sich aber haben Krimis eine eher schlechte Bewertung bei Amazon? Habt Ihr dafür eine rationale Erklärung?
Ich kann mit vielen Meinungen auf Amazon.de nicht viel anfangen. Besser sind diese, wenn sie nicht von Büchern handeln, sondern von Gebrauchsgegenständen. Buchbewertungen, wenn sie kurz sind, helfen mir rein gar nicht. Manchmal machen sich Leute die Mühe, extrem viel zu schreiben, obwohl sie nichts davon haben, außer dass sich vielleicht jemand anders besser entscheiden kann. Viel besser finde ich aber die Bücher, die man online bei Amazon ansehen kann. Bei denen weiß ich sofort, ob ich diese kaufen will oder nicht.
Ich habe auch schon oft Kommentare gelesen, in denen jemand schrieb, dass das Buch aus einem Genre ist, was derjenige sonst nicht liest. Das waren aber nicht immer nur negative Kommentare, sondern auch schon mal Kommentare, in denen der Verfasser der Rezension positiv überrascht von einem Buch des Genres war. So schlecht finde ich es eigentlich gar nicht, wenn jemand schreibt, dass er das Genre sonst nicht liest. So weiß man als Leser direkt, dass derjenige das Buch wahrscheinlich anders sieht als jemand, der nur oder doch sehr häufig dieses Genre liest.
Wenn man ein Genre nicht oft liegt, dann heißt das ja nicht direkt, dass es einem nicht zusagt. Vielleicht hat man einfach nicht oft Lust darauf, liest es aber ab und zu doch gerne. So geht es mir zum Beispiel bei Biografien. Ich kann eigentlich gar nicht sagen, dass Krimis oft schlecht bewertet werden, das habe ich so noch nicht gesehen. Als Grund könnte ich mir nur vorstellen, dass Krimis oft ähnlich aufgebaut sind und dass es dann vielleicht langweilig wird, wenn man öfter mal Krimis liest.
Ich denke, das hat damit zu tun, dass viele von dem Buchrücken begeistert gewesen sind, dass der sich unheimlich spannend angehört hat und sie daher das Buch gelesen haben. Im Nachhinein haben sie dann aber festgestellt, dass das Buch öde und langweilig ist und den Erwartungen überhaupt nicht entsprachen. Daher haben Sie das Buch dann negativ bewertet. Hab ich im übrigen auch schon mal gemacht. Der Rücken klang unheimlich spannend und als ich das Buch gelesen habe, war es ziemlich langweilig und enttäuschend.
Ich finde es gibt Sachen, die man besser bewerten kann. Bei Elektroartikeln macht es Sinn, die Bewertungen zu lesen, bei Büchern hingegen kann ich nur davon abraten, weil eben jeder auch eine andere Meinung hat und das hier deutlich wird, der Eine mag das Buch dann eben und der Andere findet es schlecht geschrieben. Nun ist die Frage, ob man nur Sachen bewerten sollte, die man auch wirklich gerne liest schon ein bisschen komisch. Man bekommt nun auch mal Bücher geschenkt und manchmal tun es einen genau diese Bücher dann auch an und an einer positiven Kritik würdest du ja auch nicht meckern, aber wenn es diesen Flash nicht erzeugen konnte, dann kann man es meiner Meinung nach auch schreiben, weil es die Mittelmäßigkeit ausdrückt.
Von mir aus können auch Menschen zum Beispiel Krimis bewerten, auch wenn es nicht ihr Genre ist. Dann sollten sie aber wenigstens so fair sein, und nicht nur auf den Genre rumhacken. Sie sollten eine Kundenrezession schreiben, bei der sie sachlich den Inhalt des Buches bewerten und eben nicht, dass sie es versucht haben und dass es ihnen nicht gefällt. Generell lese ich mir wohl auch die Kundenrezessionen durch, aber da es eben Geschmackssache ist, ob dieses Buch einen nun gefällt, kann ich mich darauf nicht verlassen und schaue mir lieber die Beschreibung des Buches an. Auch behalte ich die Relation der guten Bewertungen zur schlechten Beurteilung im Auge.
Die Meinungen bei Büchern und Musik gehen eben auseinander und um ehrlich zu sein schreibe ich in meinen Rezessionen meistens, dass ich nicht auf den Inhalt eingehe, da sich viele andere Personen schon mit dem Inhalt befasst haben und jeder eine andere Meinung hat und ich eben fünf Sterne für den schnellen Versand, das neue Buch ohne Schäden und für die Verpackung verteile. Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese persönlichen Buchzusammenfassungen auch nicht so für Amazon geeignet sind. Bei Musik findet man diesen Spruch auch öfters, zum Beispiel: "Eigentlich höre ich ja nur Metal- und Rockmusik, aber dieser Künstler macht gute elektronische Musik". Irgendwie finde ich das komisch!
Ich gebe generell nicht viel auf Inhaltskritiken bei Büchern auf Amazon. Der persönliche Geschmack spielt hier eine viel zu große Rolle. Außerdem fühlen sich allem Anschein nach viele Rezensenten vor allem dann zu längeren Sermons berufen, wenn ihnen ein Buch entweder gar nicht oder extrem gut gefallen hat. So entstehen natürlich keine objektiven Bewertungen, sodass ich Leser-Rezensionen meistens nur sehr oberflächlich überfliege.
Was es bringen soll, Bücher negativ zu bewerten, wenn man das ganze Genre nicht mag und deswegen gar kein objektives Urteil fällen kann, weiß ich auch nicht. Ich mag Krimis nicht und mache deswegen einen Bogen um sie. Fantasy-Schinken lese ich dagegen recht gerne und habe mittlerweile in diesem Sektor die ganze Bandbreite von (meiner Meinung nach) brillanter bis richtig schlechter Literatur abgedeckt, sodass ich mir durchaus ein Urteil bilden kann. Ob der Krimi, der mich gerade nervt, jetzt ein gutes oder schlechtes Beispiel seiner Art darstellt, kann ich dagegen nicht beurteilen und maße mir deswegen auch nicht an, eine Rezension zu schreiben.
Wenn jemand beispielsweise ein Buch allein des Genres wegen schlecht bewertet, hat die Rezension in der Tat keinen Sinn. Geschmäcker sind eben verschieden, und nicht jeder kann etwas mit Krimis anfangen - andere wiederum lesen fast ausschließlich welche. Man kann das aber auch aus einer ganz anderen Sicht betrachten, wenn z.B. jemand normalerweise keine Krimis liest, aber das Buch dann so spannend fand, dass er oder sie es doch bis zum Ende gelesen hat und es wirklich mochte. Ob das dann wirklich hilfreich für andere potentielle Leser ist, ist natürlich die andere Frage.
Generell sollte man persönliche Präferenzen wohl gar nicht erst in Rezensionen erwähnen, da es eigentlich nichts über das Produkt selbst aussagt. Viel wichtiger ist es, konkret darauf einzugehen, wieso man diese und jene Punkte nun besonders positiv oder negativ fand. Leider sehen das wohl nicht viele so, weshalb ich persönlich meistens selbst in ein Buch "reinlese" und dann für mich entscheide, ob ich es weiterlesen soll oder nicht.
Wenn mir ein Genre nicht zusagt, schreibe ich keine Kritik. Es kommt auch höchst selten vor, dass ich mir dann ein Buch aus diesem Genre kaufe. Wenn ich beispielsweise Gedichte nicht mag und mir trotzdem wegen einer Empfehlung ein Buch mit Gedichten kaufen würde, wäre ich aufgrund meiner fehlenden Fachkenntnis gar nicht in der Lage, das Buch fair zu bewerten.
Ich lege grundsätzlich gerade bei Büchern nicht allzu viel Wert auf Bewertungen. Bei Krimis habe ich mein eigenes Urteilsvermögen, was die Schriftsteller betrifft. Selbst wenn Mankell oder Holt nur schlechte Kritiken bekämen, würde ich mir trotzdem die neuesten Werke kaufen.
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