Zu wenig Geldmittel für eine ausreichende Vorsorge im Alter
Mich interessiert das Thema Altersvorsorge derzeit wirklich brennend - ich habe mir nämlich über einen Rechner im Internet ausrechnen lassen, was ich voraussichtlich an gesetzlicher Rente bekommen werde - das ist erschreckend wenig! Ok, ich hab damit gerechnet, aber dass es tatsächlich SO wenig sein wird schockiert mich und kommt einer Katastrophe gleich. Nun überlege ich, was ich machen kann, natürlich würde ich gerne privat vorsorgen aber dazu fehlen mir die Mittel - ich habe am Ende des Monats nicht mal 50 Euro übrig, und da musste ich schon an allen Ecken und Enden sparen.
Gibt es aus einer solchen Situation einen Ausweg?
Nun, ich weiß ja jetzt leider nicht wie alt du bist, aber 50 Euro im Monat ansparen und das vielleicht über ein paar Jahrzehnte bringt schon auch ein stattliches Sümmchen. Deshalb würde ich dir anraten möglichst zeitnah etwas zu unternehmen und dir nicht permanent einzureden, dass es ja eh nix bringt. Schaue dich doch mal im Bereich der langfristigen Sparpläne um, deren Anbieter gibt es schier ohne Ende, diese Spareinlagen sind sehr sicher und auf die Laufzeit werfen diese dann schon auch eine attraktive Rendite ab.
Ich würde mir einfach möglichst viel weglegen. Es ist leider so, dass man nicht besonders gut abgesichert ist, wenn man in bestimmten Bereichen arbeitet oder wenig verdient. Das ist ja alles kein Weltuntergang und im Notfall springt der Staat dann auch bei der Rente ein, jedoch möchte man das ja eigentlich nicht, zumal man ja auch nicht weiß, wie lange das noch gut geht.
An deiner Stelle würde ich mich nun mal von einen unabhängigen Finanzberater beraten lassen. Ansonsten kannst du dir auch Angebote bei Banken einholen. Bei 600 € im Jahr plus Zinsen könnte da nämlich schon eine schöne Summe bei herumkommen. Ansonsten musst du dann auch sehen wie jung oder alt du bist. Bist du noch jung, kannst du deine Rente ja noch beeinflussen. Solltest du älter sein, wird es Zeit, dass du dir etwas weglegst. Zu spät ist es aber prinzipiell nie.
Ich habe es gerade auch mal mit so einem Rentenrechner versucht und der gibt ja die Rente in Euro aus sowie einen Wert, der dem Geldwert nach Einbezug der voraussichtlichen Inflationsrate entspricht. War jetzt auch nicht so wahnsinnig viel. Das liegt bei mir wohl daran, dass ich eigentlich nur eine Halbtagsstelle habe, für meinen zusätzlichen Minijob und meine selbstständige Nebentätigkeit zahle ich ja keine Rentenbeiträge. Daher denke ich, dass dies ja nur ein kleiner Teil meiner Altersvorsorge sein wird.
Du musst jetzt aber nicht in Angst und Schrecken verfallen, denn wenn man weniger als derzeit 750 EUR Rente hat (und in ein paar Jahren wird das sicherlich wegen der Insolvenz steigen), dann bekommt man doch die Sozialrente bzw. Mindestrente, d.h. alles, was bis 750 EUR fehlt, wird vom Sozialamt bezuschusst.
Du sagst das du nicht mal 50€ am Ende des Monats übrig hast? Was stellst du dir den vor was du monatlich weglegen sollst. Oder anders gesagt: Wieviel möchtest du den monatlich weglegen?
Klar man kann monatlich mehr als 50€ weglegen, aber auch weniger. Informiere dich mal da gibt es was und mit ein wenig Glück wird es auch staatlich gefördert. Achte aber auch darauf das der Realzins über der Inflation liegt also Finger weg von KLV Bauspar Produkten und ähnlichen.
Wichtig ist das du auf jeden Fall anfängst und wenn du mal ein paar mehr Euro zur Hand hast kannst du die auch als Sondereinzahlung mit dazu geben. Wichtig ist allerdings das du dir einen Berater suchst der nicht an ein bestimmtes Produkt oder ein Kette gebunden ist
Ganz ehrlich, wenn du am Monatsende nicht weist ob du noch 50 Euro übrig hast dann würde ich in deinem speziellen Fall die Sache erst einmal auf Eis legen und auf später verschieben. Es bringt überhaupt nichts so eine kleine Summe anzulegen und dafür vielleicht Überziehungszinsen zu bezahlen weil dein Konto nicht gedeckt ist. Ich würde da auf bessere Zeiten hoffen und die Sache verschieben bis die finanzielle Situation sich etwas entspannt hat. Normalerweise bin ich ein großer Freund vom Sparen und ich denke auch dass kleine Beträge zum Erfolg führen, auch weil der Blick für gewisse Sparpotentiale erst einmal geschärft wird, aber wenn es nicht zu einem vernünftigen Leben reicht dann sollte man es einfach lassen.
Wenn dagegen absehbar ist dass du niemals finanziell auf einen grünen Zweig kommen wirst dann verbietet das auch schon der gesunde Menschenverstand. Jedes Guthaben was du unter Mühe dir vom Munde abgespart hast wird erst einmal bis zu einem gewissen Freibetrag verrechnet bevor du Anspruch auf staatliche Leistungen hast. Selbst wenn du dein Geld so anlegst dass es vor dem Zugriff des Staates bis zum Renteneintritt schützt dann bist du später doch gekniffen. Wer immer so wenig verdient hat dass es nicht zum Sparen reicht, davon gehe ich jetzt auch einmal aus, der bekommt später garantiert auch nur die Mindestrente. Da absehbar ist dass die niemals zum Leben reichen wird müssen staatliche Aufstockungen her und die greifen wiederum erst wenn deine Sparanlagen verbraucht sind.
Wenn ich mir die Vorsorge für später jetzt so vom Munde absparen müsste, dass ich stark an Lebensqualität verliere, würde ich nichts zurücklegen. Denn es nützt dir nichts, wenn du später mit dem zusammen, was du gespart hast, eine Minirente bekommst, die du auch mit Aufstockung bekommen würdest. Das klingt zwar unpopulär, ist aber logisch.
Wenn du allerdings noch sehr jung bist und es nicht allzu hart ist, monatlich ein bisschen was zurückzulegen, und du dir relativ sicher bist, dass auch durchzuhalten, ohne in die roten Zahlen zu kommen, dann würde ich so früh wie möglich mit einer Rentenversicherung anfangen. Denn je früher du anfängst, desto günstiger ist der Beitrag. Du kannst später, wenn du mehr verdienst, normalerweise ohne erneute Gesundheitsprüfung aufstocken. Mit Familie würde ich trotz negativem Gerede Riester bevorzugen,weil du staatliche Zuschüsse bekommst.
Ich finde 50 Euro im Monat schon sehr viel. Ich zahle in eine Riesterrente pro Monat 22 Euro ein. Dazu erhalte ich eine Grundzulage und das war es dann. Wenn ich nun bis zum Renteneintritt so weiter machen würde, dann erhielte ich etwa 85 Euro jeden Monat ausgezahlt. Dadurch dass ich aber nach der Ausbildung wesentlich mehr Geld verdiene, werde ich den Betrag anpassen und somit sammelt sich dann auch mehr Geld zur Altersvorsorge an. Besonders gut ist diese, wenn man sogar schon Kinder hat. Dazu gibt es eine Kinderzulage. Ich würde also einfach, diese 50 Euro, sofern du es wirklich schaffst, sie jeden Monat aufzubringen für eine Altersvorsorge investieren. Du kannst dies auch von der Steuererklärung absetzen.
@Iggiz18, es ist ja schön wenn du etwas sparst, aber es muss sich doch auch lohnen. Du schreibst dass du momentan 22 Euro monatlich einzahlst und auch noch ein paar Zulagen bekommst. Dafür erwarten dich später sagenhafte 85 Euro an Riesterrente die eventuell sogar noch auf deine Rente angerechnet werden wenn du Geringverdiener bleibst und die dann auch noch generell voll versteuert werden.
Für mich stimmt einfach bei diesem staatlich geförderten Geldvernichtungsprogramm das Verhältnis nicht. Wenn ich dich richtig verstehe bist du noch in der Ausbildung. Das bedeutet dass du also noch mindestens 50 Jahre lang Monat für Monat einen gewissen Betrag einzahlst. Wenn du Glück hast wirst du 80 Jahre alt, bekommst also 13 Jahre lang deine Riesterrente. Merkst du etwas? Das sind praktisch nur deine Einzahlungen die du zurück erhältst und die Zulagen fallen überhaupt nicht ins Gewicht. Wer auf diesen ganzen Quatsch verzichtet und selbst etwas anspart (zum Beispiel mit einem Fondssparplan) der kann dabei auch richtig gute Renditen kassieren und bei diesen langemn Laufzeiten fällt das Kursrisiko auch nicht ins Gewicht.
Ich gebe auch zu Bedenken dass niemand weiß was was 85 Euro in 50 Jahren noch einen Kaufwert haben. Vielleicht als Vergleich, 1960 hatte mein Vater monatlich 260 Mark verdient. Die Inflation ist unerbittlich und mit absoluter Sicherheit wird sich das in den nächsten 50 Jahren auch nicht ändern.
Wenn man nur 50 Euro im Monat zurücklegen kann, wird man früher oder später in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Jede kleine unerwartete Ausgabe wird dann schon zu einem größeren Desaster. Wenn das nicht nur eine vorübergehende Phase (zum Beispiel Studium oder Ausbildung) ist, solltest du erst einmal generell etwas an der finanziellen Situation machen, bevor du über Altersvorsorge nachdenkst. Das könnte zum Beispiel die Suche nach einem besser bezahlten Job oder einem Nebenjob sein oder noch einmal die genaue Analyse der tatsächlichen Ausgaben sein. Womöglich sind Auto oder Wohnung zu teuer für das aktuelle Einkommen.
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