Entstehung der Melancholie und Sentimentalität im Herbst

Jedes Mal, wenn der Herbst vor der Tür steht beziehungsweise wie jetzt eingetroffen ist, und die Herbstsonne am Abend scheint, verspüre ich schon seit Jahren immer wieder mal ein melancholisches und sentimentales Gefühl. Das lässt sich auch nicht weiter benennen. Ich mache mir allerdings auch dann schon immer wieder mal Gedanken darüber, woher und wieso so etwas entsteht und vorhanden ist. Dabei finde ich die Herbstsonne echt schön, vor allem, wenn sie dann durch die farbigen Blätter leuchtet.

Stehe ich damit allein auf weiter Flur oder seid Ihr davon auch betroffen? Könnt Ihr es benennen, weshalb bei Euch die Sentimentalität/ Melancholie entsteht? Geht dies noch mit anderen Dingen oder auch früheren Erlebnissen einher?

Mir geht es ganz ähnlich. Ich persönlich führe diese Melancholie zum einen darauf zurück, dass einem durch diese typische Herbststimmung eben immer wieder bewusst wird, dass der Sommer vorbei ist und bald schon der Winter vor der Tür steht. Der Herbst bedeutet wohl für viele (so auch für mich) in gewisser Weise eine Zeit des Abschieds; Abschied von der Wärme, der Sonne, der Gelegenheit, bei warmen Temperaturen viel draußen zu sein und so weiter... Durch das Fallen der Blätter wird einem ja auch immer wieder bewusst, dass die Natur quasi in eine Art Winterschlaf fällt, nichts Neues mehr wächst, sondern alles zurückgeht oder sogar stirbt.

Ich denke aber, auch das immer kürzer andauernde Tageslicht beeinflusst die Stimmung der meisten Menschen in nicht zu unterschätzender Weise. Der menschliche Organismus reagiert ja sehr stark insbesondere auf die Abwesenheit von Tageslicht, wie die hohe Selbstmordrate und die statistisch besonders häufig vorkommenden Depressionen beispielsweise in skandinavischen Ländern zeigen. Die Welt erscheint zumindest mir in der sogenannten kalten Jahreszeit auch immer irgendwie feindlicher und unfreundlicher, allein schon, weil man sich so warm anziehen muss, um nach draußen zu gehen und weil man sich eben auch nicht gern draußen aufhalten möchte, wenn es nass oder kalt ist. Dadurch nimmt man irgendwie auch weniger am Leben teil, ich empfinde das wenigstens so. Man hält sich viel mehr drinnen auf, bevorzugt in der eigenen Wohnung und ist dadurch sozusagen auf sich selbst zurückgeworfen. Das ist zwar an sich nichts Schlimmes, kann aber auch leicht melancholisch machen...

Kate 110 hat das schon sehr schön beschrieben. Dem kann ich mich nur anschließen. Man ist als Mensch halt nicht losgelöst von der Natur und durchlebt die Jahreszeiten mit ihr. Im Frühling blüht man auf wie eine Blume, weil alles andere um einen herum auch neu zum Leben erweckt ist und im Herbst ist es eben andersherum. Auch wenn man gewisse Aspekte am Herbst oder auch Winter schön findet, ist dieses Grundgefühl von Abschied und Melancholie ganz normal.

Ja, das Grundgefühl von Melancholie ist stets vorhanden. Auch wenn ich den Herbst mag und sehr schön finde. So ist er trotz seiner bunten Vielfalt eine Überleitung in eine kältere Jahreszeit mit einer nicht immer weißen Ansicht der Landschaft. Besser als Kate110 es ausdrückte, könnte ich es auch nicht.

Ich liebe den Herbst. Der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit. Meine Laune ist eher im Sommer auf dem Tiefpunkt, weil ich Hitze und Sonne überhaupt nicht mag. Ich bin ein typischer Stubenhocker. Früher war der Herbst die Jahreszeit, in der ich nicht unbedingt raus musste und ich drinnen bei Regenwetter in Ruhe lesen durfte. Bei schönem Wetter mussten wir immer raus und im Sommer ins Schwimmbad. Ich habe das gehasst.

Das Gefühl der Melancholie im Herbst kenne ich sehr gut. Ich denke, es liegt in erster Linie daran, dass man weniger Sonne abbekommt, was automatisch die Stimmung etwas drückt und daran, dass uns durch den Herbst bewusst wird, wie vergänglich alles ist. Ich mag den Herbst und sehe ihn durch den Beginn des Wintersemesters auch als Neuanfang. Ich gehe gerne Stiefel und Strickjacken shoppen, kann mich an den Straßen voller bunter Blätter nicht satt sehen und freue mich über den geregelten Alltag durch die Uni. Dennoch betrifft mich die Melancholie auch ziemlich stark, weil mein Geburtstag näher rückt und ich mich daran erinnert fühle, wie viel in diesem Jahr passiert ist und wie schnell die Zeit rast. Glücklich macht das nicht unbedingt, dennoch genieße ich den Herbst.

Ich denke, dass es jedem Menschen so geht, dass er ein wenig traurig und wehmütig wird, sobald der Herbst anbricht. Immerhin weiß man dann, dass der Sommer endgültig vorbei ist, was durchaus ein Grund ist, traurig zu sein. Ebenfalls wird einem ja dann auch bewusst, dass sich das Jahr wieder dem Ende neigt, wobei man dann natürlich auch wieder daran denken muss, wie schnell die Zeit doch vorbei geht. Auch ich finde es immer sehr schade, wenn der Herbst anbricht, da mir dann immer klar wird, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Es ist ja auch so, dass im Herbst die Sonne viel seltener scheint, was ja auch dazu führt, dass man leicht depressiv wird. Immerhin löst Sonne, beziehungsweise Licht ja im Körper Glückshormone aus, was im Herbst viel seltener der Fall ist, als im Sommer, weshalb es dann auch völlig normal ist, dass die Laune dann auch nicht so gut ist.

Wenn die Stimmung im Herbst wirklich auf dem Tiefpunkt sein sollte, dann hilft es, hin und wieder ins Solarium zu gehen, um Sonne zu tanken. Danach geht es mir selbst immer gleich viel besser und dem Körper ist es im Prinzip auch egal, ob die Sonne nun künstlich ist oder nicht, da er dann trotzdem Glückshormone freisetzt. Außerdem versuche ich dann bewusst, meine freie Zeit auch öfters draußen zu verbringen, indem ich oft Spaziergänge mache oder auch schwimmen gehe. Das tut mir immer gut und so habe ich dann auch für die nächsten Tage gute Laune.