Kinder abgeben, um sie vor sich selbst zu schützen?
Ich habe die letzten Tage mal wieder etwas fern gesehen und bin dabei auf eine Ausgabe des Nachmittagprogramms gestoßen. In diesem Zusammenhang hat ein Elternpaar ihre Kinder abgegeben, da sie selbst für sie eine Gefahr darstellten. An die genauen Umstände erinnere ich mich nicht mehr, da ich auch nicht so unglaublich aufmerksam war. Jedenfalls hat es sich in diesem Fall nicht um Säuglinge gehandelt, da denke ich, dass es doch öfters vorkommt, dass die Eltern sich dafür entscheiden das Kind abzugeben, um ihm ein besseres Leben zu gewährleisten. Es hat sich dabei aber um ältere Kinder gehandelt, was ich dann doch eher außergewöhnlich finde.
Die Eltern haben die Kinder wohl abgegeben, da sie selbst Angst davor hatten, dass sie sie verletzten. So weit ich das in Erinnerung habe, war die Mutter total aggressiv und gewalttätig und der Vater hing seit einiger Zeit an der Flasche. Aus diesem Grund haben sich die Eltern für diesen Schritt entschieden. Natürlich ist das ganze nur fiktiv, aber ich denke, dass es solche Fälle eventuell auch in der Realität gibt, wenn ich auch glaube, dass diese nicht ganz so häufig sind. Ich bezweifle irgendwie, dass die Eltern in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und wirklich ihre Kinder aus der Schusslinie nehmen. Das wird wohl nur sehr selten vorkommen.
Nun würde mich interessieren, wie ihr die Sache seht. Könnt ihr selbst als Eltern verstehen, dass man seine Kinder in "bessere" Hände gibt (auch im fortgeschrittenen Alter), weil man selbst eine Gefahr für sie darstellt? Sei es durch Aggressionen, Drogenmissbrauch oder sonstiges. Welche Gründe könntet ihr euch vorstellen, dass ihr so handeln würdet? Glaubt ihr, in solchen Situationen hat man überhaupt noch einen "Kopf" für so etwas?
Ich kann mir weder vorstellen meine Kinder abzugeben, noch dass jemand das selbst einsieht, so vorzusorgen. Allerdings gibt es wohl immer die berühmten Ausnahmen und vor diesen Eltern sollte man den Hut ziehen. Wer selbst sieht, dass er für seine Kinder eine Gefahr darstellt und handelt verdient den größten Respekt. Und er sich für diesen Schritt entschieden hat, kann auch von den Ämtern sehr viel Unterstützung bekommen.
Da ich noch keine Kinder habe kann ich es mir kaum ansatzweise vorstellen Kinder zu haben und eine so große Gefahr für die dar zu stellen, dass ich die Kinder lieber woanders unterbringen sollte. Erfahrungsgemäß würde ich sagen, dass sicherlich viele Eltern sagen würden, dass sie in einem solchen Fall ihre Kinder lieben abgeben würden, es dann aber eben doch nicht können. Ich denke mal dass man dann oft ja auch nicht einsehen möchte, dass man so große Probleme hat und die Kinder abzugeben würde ja bedeuten, dass man seine eigenen Probleme einsehen müsste. Das wäre ja schon ein ziemlich großer Schritt.
Ich hoffe einfach mal, dass mir niemals so starke Probleme das Leben schwer machen werden und ich meinen noch nicht existierenden Kindern eine gute Mutter sein werde. Von einer guten Freundin, die im Kindergarten arbeitet, höre ich jedoch sehr oft Beispiele wo die Eltern lieber die Kinder abgeben sollten, weil sie sich nicht gut genug um ihre Kinder kümmern können. Es gibt da aber auch eine Mutter, die immer sehr stark darüber nachdenkt die Kinder abzugeben, weil sie einfach extrem überfordert ist und sich selbst als Gefahr für die Kinder sieht.
Doch genau da ist der Punkt. Dadurch, dass sie diese Selbsterkenntnis hat, dass sie ihren Kindern schadet, versucht sie das bestmögliche für ihre Kinder zu tun, auch wenn es bedeuten würde sie abzugeben. Genau aus diesem Grund hilft ihr der Kindergarten sehr stark und bestärkt sie darin die Kinder zu behalten. Die meisten Eltern die Probleme haben sehen nicht einmal ein, dass sie Probleme haben und wollen somit auch nicht mehr das Beste für ihre Kinder.
Durch dieses Beispiel von der Mutter weiß ich nun nicht ob ich es gut finde, wenn gerade Eltern mit Problemeinsicht ihre Kinder abgeben. Am besten wäre natürlich, dass hier mehr Hilfen für solche Familien verfügbar wären, denn diese Eltern versuchen doch immerhin an ihre Kinder zu denken. Es kommt wahrscheinlich immer auf die Situation und Familie an.
Pichimaus hat das schon sehr gut erklärt. Wenn die Einsicht da ist, ist auch noch Hoffnung da, dass die Familie es mit ein wenig Hilfe hinbekommt. Eventuell wäre dann nur eine vorübergehende Unterbringung der Kinder in einer Pflegefamilie sinnvoll. Das kann ja auch nur für wenige Wochen geschehen und ist wirklich sehr flexibel. Aber gerade bei Alkohol- und Drogensucht kann es passieren, dass man auch mit dieser Einsicht seine Dämonen nicht bekämpfen kann.
Ich glaube aber auch, dass viele ihre Probleme als Ausrede nehmen, um die Kinder loszuwerden. Ich weiß von einem jungen Mädchen, dass von beiden Eltern einfach aus Bequemlichkeit verstoßen wurde. Die Eltern hatten sich getrennt. Zunächst blieb sie bei der Mutter. Die fand einen neuen Partner, mit dem das Kind nicht zurecht kam. Als es bei einem Streit zu einem unglücklichen Unfall kam und das Kind verletzt wurde, hat sich die Mutter nicht etwa von dem Partner getrennt, sondern das Kind zum Vater gegeben. Mit der neuen Frau des Vaters kam das Kind aber auch nicht zurecht. Der Vater hat sich aber ebenso wenig getrennt, sondern gab das Kind in das Pflegesystem.
Und da war das Problem jeweils nur der neue Partner, von dem man sich nicht trennen wollte. An der Flasche hängt man ja normalerweise noch intensiver. Also ich denke, dass viele Kinder dann abgeschoben werden, um einfach ein Problem weniger zu haben und sich dann ohne dieses Kind "genüsslich" seiner Sucht widmen zu können, von der man eh nicht glaubt, jemals loszukommen.
Ich gehe mal davon aus, dass es im Eingangsposting nicht um eine dauerhafte Unterbringung außerhalb der Familie ging. Gerade wenn Eltern sehr große Probleme, wie eben Alkohol oder Aggressionen haben, dann sollte man eine Therapie machen. Diese ist nicht nach drei Tagen beendet, sondern geht eben über Monate und Jahre.
Wenn dann die Kinder die erste Zeit, wo man vielleicht sogar stationär betreut wird, die Kinder in eine Pflegefamilie kommen, ist das der richtige Weg. Die Eltern müssen ja erst mal lernen mit ihren eigenen Problemen klar zu kommen. Erst wenn das klappt, können die Kinder wieder Schrittweise in die Familie integriert werden.
Ich kann mir schon vorstellen., dass die Eltern in einem lichten Moment so einsichtig sind, dass sie ihre Kinder zu deren eigenem Schutz in andere Obhut geben. Vor allem dann, wenn Nachbarn oder Verwandte mitbekommen haben, in welchen Situationen die Kinder misshandelt werden und die Eltern dann ansprechen. Deshalb sollte man als Nachbar niemals die Augen verschließen vor dem Leid der Kinder.
Ich selbst habe keine eigenen Kinder. Aber wenn ich abhängig wäre von irgendwelchen Mitteln, fände ich es auch angebracht, den Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Aber auch ältere Kinder sollten wissen, dass sie die Möglichkeit haben, sich selbst an das Jugendamt zu wenden, wo ihnen geholfen werden kann. Hätte ich einen Partner, der mit den Kindern nicht zurecht käme und sie andauernd maßregeln würde, käme nur eine Trennung von ihm infrage. Die Kindern sollten nicht unter meinem Partner leiden.
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