Von Vorgesetzten zu Aufgaben überrumpelt zu werden
Seit einiger Zeit ist der Arbeitnehmer B in seinem erlernten Beruf tätig und konnte sich dort endlich entfalten. B fühlt sich bei der Arbeit sehr wohl, aber es gibt auch immer mal Aufgaben, von denen B schon sagte, er würde sich diese nicht zutrauen oder wurde von ihnen überrumpelt. B kann sich da auch schlicht nicht verweigern, da es ja teils auch dann eine Arbeitsverweigerung wäre, die B sich aber nicht erlauben möchte.
B hat jedoch den Eindruck, dass es weniger darum geht, schikaniert zu werden, sondern eher darum, immer mehr Verantwortung zu übernehmen und auch mit in den beruflichen Alltag mehr und mehr integriert zu werden. Es ist auch bekannt, dass die Vorgesetzten sich aus unterschiedlichen Gründen immer mehr zurückziehen werden und dann eben den Angestellten diese Aufgaben übertragen. B ist an einigen Aufgaben auch richtig gewachsen und traut sich mehr zu.
Mich hatte B auch schon gefragt, wie ich es empfinde und ich habe mit B lang damit überlegt. Wie aber sehen Eure Erfahrungen aus? Ist es schon so, dass manche Aufgaben dazu dienen, den Arbeitnehmer irgendwie zu fördern und auch mehr Verantwortung zu übermitteln? Oder könnten Aufgaben, von denen ein Arbeitnehmer überrumpelt wurde, auch der Schikane dienen? Wie kann man solche Hilfen zur eigenen beruflichen Umgehensweise von einem möglich schikanierendem Verhalten unterscheiden?
Wenn man beruflich weiter kommen will ist es ganz normal, dass man auch Aufgaben bearbeiten muss, denen man erst einmal nicht gewachsen ist. Es ist eigentlich logisch, dass man mit einfachen und nicht überforderten Aufgaben irgendwie nur auf der Stelle tritt. Wenn man dagegen schwere Aufgaben übernimmt, gehen diese auch irgendwann in Fleisch und Blut über und damit hat man eben einen gewaltigen Schritt getan.
Wenn diese Aufgaben also tatsächlich keine Schikane sind, kann es gut sein, dass die Vorgesetzten B aktiv fördern (oder auch testen) wollen und ihn damit vielleicht für eine Führungsaufgabe qualifizieren wollen. Es kann auch einfach sein, dass die Vorgesetzten einfach niemanden anders zur Verfügung haben, dem sie schwere Aufgaben zutrauen. Auch dadurch kann man sich für einen Schritt auf der Karriereleiter qualifizieren. Es kann aber andererseits auch sein, dass den Vorgesetzten einfach nicht bewusst ist, wie schwer die Aufgaben sind oder dass B diese für relativ schwer hält.
Ich denke man kann schon ganz gut erkennen, wenn man Schikane ausgeliefert ist. Die Aufgaben sind dann wahrscheinlich so überzogen schwer, dass man sie niemals in der gesetzten Zeit erledigen kann. Außerdem treten sicherlich noch andere Ereignisse auf, die auf Schikane hindeuten würde.
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