Krankenhäuser mit Wassersprudel-Automaten für Patienten

vom 15.10.2013, 15:05 Uhr

Mein Vater war letzte Woche im Krankenhaus. Als ich ihn besuchte, wunderte ich mich. In diesem Krankenhaus gab es seit Jahr und Tag immer Wasserkästen von Staatlich Fachingen aus denen die Patienten sich bedienen konnten. Auch in anderen Krankenhäusern ging es genauso. Statt der bekannten grünen Flasche hatte mein Vater aber eine dicke bauchige Wasserflasche auf dem Tisch, die ich noch von Säften kannte, die man vor 30 Jahren kaufen konnte. Die Flasche hatte kein Etikett. Auch der Bettnachbar hatte die gleiche.

Auf dem Flur fand ich dann die Lösung des Rätsels: in die Wand eingelassen war ein Automat an dem sich jeder seine Flasche sogar mit der gewünschten Kohlensäuremenge aufsprudeln lassen konnte und der Info dies wäre die hauseigene Trinkwasseranlage. Ich vermute also mal Leitungswasser mit Kohlensäurezufuhr. :lol:

Was steckt denn nun dahinter? Das Krankenhaus hat eine neue Leitung. Will man wieder einmal Kosten sparen? Haben Besucher zu oft Wasserflaschen vorher mit nach Hause genommen? Oder aber gibt es auch gesundheitliche/hygienische Gründe?

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als ich vor einigen Monaten im Krankenhaus war, gab es auch diese blauen Flaschen zum Wiederauffüllen. Ich habe es gar nicht ausprobiert, weil ich ziemlich ans Bett gefesselt war und durch die ständige Ringerlösung eh keinen Durst hatte - eine tolle Erfindung! Aber ich kann mir schon vorstellen, dass man dadurch enorm an Kosten sparen kann und es auch viel einfacher ist, als sich ständig Getränkekästen liefern zu lassen und die auf die Stationen verteilen zu müssen. Ich finde diese Sparmaßnahme nicht schlimm. Mir ist das viel lieber als an den vielen anderen möglichen Enden, an denen man sparen könnte.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist doch eine gute Idee, dadurch Geld zu sparen. Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Neben der Ersparnis ist ein weiterer Vorteil der, dass man sich seine Kohlensäure individuell einstellen kann oder einstellen lassen kann. Geld sparen an sich ist nichts Negatives, sondern etwas Positives. Bei dir klingt das so negativ. Die Patienten haben durch diese Maßnahme doch keinerlei Nachteile. Das Geld kann so für andere Dinge ausgegeben werden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich sehe eigentlich nur das Problem, dass hier an einer heiklen Stelle (Wasserversorgung in einem Krankenhaus!) ein unnötiges Risiko eingegangen wird. Niemand weiß, welcher Patient mit welchen Krankheiten im Krankenhaus ist und niemand hat eine Kontrolle darüber, wie die Patienten (oder auch Besucher) an der "Wasserquelle" arbeiten. Besteht nicht die Gefahr, dass hier (unbeabsichtigt) der Hahn verschmutzt wird. Schließlich geht so doch jeder Patient an diese Bedienelemente? Wäre hier nicht ein Herd von Krankheitserregern zu befürchten?

Und die Einsparung ist sicher da. Aber eben nur kurz- und mittelfristig! Denn diese neue Leitung muss ja auch mal ersetzt werden, was echte Kosten nach sich ziehen würde. Und auch hier fürchte ich, dass in Zukunft lieber auf das Geld als auf das Wohl der Patienten geachtet wird, und eine echte Empfehlung, die Leitung zu tauschen, hinausgezögert wird und man lieber später als "zu früh" in so einen Austausch investieren würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bei uns im Krankenhaus ist die Versorgung mit Trinkwasser auch mit diesem System. Allerdings sind die Flaschen der Patienten gekennzeichnet. So dass allein im Zimmer schon keine Verwechslungen passieren können. Auch wenn Patienten nicht selbst zum Wasserspender können, haben die Schwestern eben die Übersicht wer welche Flasche danach wieder bekommt.

Wobei ich das Risiko mit der Übertragung von Krankheiten da nicht so sehen kann. Dann müssten ja sonst alle Patienten mit Gummihandschuhen im Haus unterwegs sein. Immerhin können entsprechende Bakterien und Viren auch über Türklinken und Tasten im Fahrstuhl übertragen werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Sicherlich ist das zum Sparen gedacht. Die Maschinen werden regelmäßig überprüft und zwar auf alle möglichen Dinge und nur wenn das Ergebnis entsprechend ist, dürfen sie weiterhin verwendet werden. Es gibt an Krankheiten natürlich trotzdem einige Ausnahmen, die sich nicht aus den Spendern Wasser holen dürfen (wie onkologische Patienten), aber im großen und ganzen kann man mit den Spendern wirklich sparen. Nicht umsonst sind die meisten Krankenhäuser darauf umgestiegen.

Allerdings werden die PET Flaschen (ich kenne die mit rotem oder blauem Deckel) weggeworfen und müssen auch geordert werden. Das System finde ich dann noch nicht ganz ausgereift, weil das ja auch Kosten sind, die entstehen. Da ist das mit der Pfandrückgabe an sich sicherlich sinnvoller.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe diese Wasserspender bisher noch nicht in keinem Krankenhaus gesehen, obwohl ich schon mehrere Krankenhäuser aufgesucht habe, auch als Patient, aber nicht ausschließlich. In manchen gab es nur die grünen Flaschen mit dem Medium-Mineralwasser, in anderen Kliniken hat man die Auswahl zwischen Wasser ohne Kohlensäure sowie Wasser mit wenig oder normalem Kohlensäuregehalt. Wasserspender kenne ich sonst nur in Form dieser großen Tanks, die man manchmal in Läden, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen findet.

Ich sehe hier unter Umständen auch ein Hygieneproblem. Das betrifft irgendwann sicher auch die Leitungen, aber in erster Linie eben die Entnahmestellen. Man weiß nicht, wie die Leute sich an den Wasserentnahmestellen verhalten. Nicht jeder geht dabei hygienisch vor. Gerade in einem Krankenhaus sehe ich das kritisch.

Sparen kann man sicher, wenn man auf dieses System umsteigt. Es sind ja nicht nur die Kosten für das Wasser an sich, die dann sinken. Auch die ganze Logistik entfällt. Die Vorteile sind durchaus vorhanden, aber sie betreffen eben in erster Linie die Krankenhausträger. Ob die Patienten davon ebenfalls profitieren, darf man sicher in Frage stellen. Wenn alles optimal läuft, ist das System sicher nicht schlecht, aber Risiken sind schon vorhanden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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