Wohnungssuche schwieriger, wenn man noch zu Hause wohnt?
Mein Nachbar, der gerade angefangen hat, zu studieren, ist gerade auf Wohnungssuche und es gestaltet sich schwieriger, als er dachte. Er müsste eigentlich nicht ausziehen, weil er in derselben Stadt studiert, in der er auch noch bei seinen Eltern wohnt, und zwar relativ zentral. Aber er möchte unbedingt selbstständig werden und ausziehen. Auch seine Eltern unterstützen das. Er hat schon viele Wohnungen angeschaut, aber jedes Mal sind andere Bewerber genommen worden. Nun haben seine Eltern die Idee, dass es für ihn von Nachteil ist, dass er ja eigentlich eine Wohnung hat. Viele Vermieter denken sich vielleicht, dass er die Wohnung nicht so dringend braucht wie die anderen Studenten.
Haltet ihr es für möglich, dass es bei der Suche ein nachteiliges Kriterium ist, dass er eigentlich nicht ausziehen müsste? Denken die Vermieter so? Sollte er vielleicht sagen, dass er ganz dringend eine Wohnung braucht, weil seine Eltern in eine andere Stadt ziehen und er deren Wohnung nicht übernehmen kann?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Kriterium ist, wenn man noch zuhause wohnt, dass man dadurch die Wohnung nicht bekommt. Ich tippe eher darauf, dass der Vermieter in dem Fall jemanden nimmt, der ein geregeltes Einkommen hat und daher den Studenten ablehnt, aus Angst, dass er die Miete nicht rechtzeitig oder gar nicht bekommt.
Vielleicht hat der zukünftige Vermieter da auch schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, dass er deswegen die Ablehnung bekommen hat.
Ich muss dazu vielleicht noch sagen, dass sich der Nachbar nur Einzimmerwohnungen anschaut, die speziell Studenten als Zielgruppe haben. In München ist zwar im Moment ein Run auf diese Wohnungen, aber der Nachbar hat schon im Sommer angefangen zu suchen und bestimmt schon 50 teilweise überteuerte Wohnungen beziehungsweise Appartements angeschaut und keine einzige bekommen.
Es ehrt dich, wenn du ein so hohes Ansehen der Vermieter hinsichtlich ihrer sozialen Kompetenz hast. Aber ich glaube, dass für den gewöhnlichen Vermieter andere Punkte definitiv eher im Vordergrund stehen, als die "Not" des Zimmersuchenden. Gerade in München ist es doch in diesem Jahr so, dass hier erstmalig die Zahl von 100'000 Studierenden erreicht wurde. Nicht alle brauchen natürlich eine neue Wohnung - aber die Knappheit an Wohnraum lässt hier einfach den Schluss zu, dass im Grunde alle die suchen "dringend" eine Unterkunft brauchen.
Der Vermieter wird gerade bei Studentinnen und Studenten keine "Referenzen" von Vorvermietern erwarten - schließlich geht der Vermieter schon davon aus, dass die Interessenten von zu Hause kommen. Daher wird die Auswahl wohl so sein, wie überall: zunächst werden die Sicherheiten geprüft und - vermutlich auch massiv entscheidend - der erste Eindruck! Schließlich will der Vermieter sich "wohl fühlen". Und wer sich als Vermieter z.B. 40-50 Interessenten anschaut, der kann hier nicht wirklich alle "objektiv" beurteilen oder entsprechend entscheiden.
Ich habe durchaus Vermieter und Vermieterinnen erlebt, welche ausschließlich männliche Studenten wollten - aber ebenso welche, die nur jungen Damen wollten. Und dies war jedes Mal "begründbar". Dann die typischen Ausschlusskriterien: Herkunft (keine Ausländer), Alter (nicht über 25 als Student), Erscheinungsbild (keine langen Haare als Mann, kein Punk und keine Piercings ). Man weiß es eben immer nicht und dein Nachbarskind wird sich schlicht gedulden müssen. Immerhin ist der in der glücklichen Situation, nicht ausziehen zu müssen und kann getrost bis Weihnachten warten, wenn die ersten ihr Studium abbrechen und u.U. sich kurzfristig was ergibt.
In München herrscht wirklich enorme Knappheit an für Studenten bezahlbare Wohnungen. Ich fände es daher sogar ganz nett von Vermietern, wenn sie darauf achten würden, die wenigen Wohnungen nur den Studenten zu geben, die sie wirklich brauchen, weil sie nicht bei den Eltern wohnen bleiben können. Ich meine, dein Nachbar wundert sich im Moment etwas. Aber wenn man keine Wohnung findet, obwohl man wirklich dringend eine braucht und die Uni schon angefangen hat und man nicht 300 km pendeln kann, wäre man richtig verzweifelt. Wenn dann die Wohnungen an heimische Studenten vergeben werden, wäre man richtig sauer.
Aber ich kann mir auch gar nicht so richtig vorstellen, dass die Vermieter darauf achten. Vielleicht private Vermieter, die das Problem aus ihrer eigenen Familie kennen. Aber eine Vermietungsgesellschaft müsste für ein solches Vorgehen schon hochsensibel und mitfühlend sein. Dein Nachbar könnte aber einfach mal bei der nächsten Absage nachfragen, ob dies ein Kriterium für die Ablehnung war. Wenn die Absage bereits erfolgt ist, hat der Vermieter ja nichts mehr zu verlieren und kann ehrlich sein.
Bienenkönigin hat geschrieben:Dein Nachbar könnte aber einfach mal bei der nächsten Absage nachfragen, ob dies ein Kriterium für die Ablehnung war.
Ich kenne es nicht so, dass es "Absagen" gibt. Der Vermieter meldet sich, wenn man die Wohnung bekommen sollte. Im anderen Fall bleibt das Telefon stumm. Jetzt nach einer Woche selbst aktiv werden, halte ich für wenig zielführend, weil der Vermieter sich u.U. noch nicht mal an einen erinnert. Warum sollte er dann auch einen spezifischen Grund nennen (können)? Vielleicht den Grund, dass die jetzige Mieterin ihm besonders sympathisch war?
Oder das er die Wohnung an einen vergeben hat, der bereit war, auch eine Provision zu zahlen? Von solchen Nachfragen kann niemand eine ernste Antwort erwarten, auf deren Basis das nächste Vorstellen verbessert werden kann. Ein Arbeitgeber würde im Falle einer Absage ja auch nicht berichten, dass man den abgelehnten Bewerber nicht eingestellt hat, weil der einen inkompetenten Eindruck vermittelt hat - es heißt eben besser (positiv): man hat sich für einen besser geeigneten Kandidaten entschieden.
Ich denke, dass es ganz normal ist, wenn man noch keine Wohnung hatte, wenn man mit einem Studium anfängt. Die meisten Studenten werden erst mal bei ihren Eltern gewohnt haben. Gerade bei größeren Städten ist es keine Seltenheit, wenn man nicht so leicht eine Wohnung findet, weil es eben sehr viele Menschen gibt, die eine brauchen werden. Man kann sich aber auch eine Wohnung suchen und seine Eltern als Bürgen angeben. Immerhin wird man ja auch mit einem Nebenjob und nur mit der Angabe Student zu sein nicht so gut eine Wohnung bekommen.
Ich denke nicht, dass die Vermieter sich bei deinem Nachbarn denken, dass er die Wohnung nicht braucht. Als Student braucht dein Nachbar einen Bürgen und manchmal wird bei diesen Wohnungsbesuchen auch die Sympathie der Bewerber beurteilt. Es kann aber auch an der Schnelligkeit der Einreichung der Unterlagen liegen oder etwa an dem Bürgen.
Um dort nun genaue Auskunft zu geben, müsste man die genauen Wohnungen und alle relevanten Informationen des Nachbarn wissen. Es kann schon ein Nachteil sein, aber es wird grundsätzlich nicht nur an diesem Problem liegen.
Ich glaube nicht, dass das ein Kriterium gewesen ist, jedenfalls nicht bei privaten Vermietern. Ich kenne das vom Studentenwerk so, dass da eben die Studentenheimplätze unter anderem danach vergeben werden, wie weit man sonst pendeln müsste. Also die Studenten, die sonst so weit pendeln müssten und im Extremfall das Studium gar nicht antreten könnten, werden da meiner Beobachtung nach bevorzugt. Bei einem privaten Vermieter werden aber andere Kriterien eine Rolle spielen. Das kann man nicht miteinander vergleichen.
Muss man denn angeben, dass man bisher noch bei den Eltern wohnt und es sich um die erste eigene Wohnung handelt? Ich denke aber auch, dass es gerade in Städten schwierig ist, eine Wohnung zu finden, in der eben viele Studenten leben. Davon hört und liest man ja immer wieder. Ich würde es daher eher auch darauf schieben, dass die Nachfrage eben so hoch ist und er deswegen noch keine Wohnung gefunden hat. Ich denke nicht, dass es etwas dazu zu tun hat, dass die meisten Vermieter meinen, dass er ja ruhig bei seinen Eltern wohnen bleiben kann und eigentlich gar keine eigene Wohnung braucht.
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