Manga Love Story - Ratgeber für Liebe?

Ich habe mir nun nach langer Zeit des Zuredens mit meinen Freund einige Bände von Manga Love Story geholt. Dabei handelt es sich um Mangas, in denen das frisch verheiratete Paar Yura und Makoto Onoda den Weg von den Anfängen der Ehe bis zum erfüllten Liebesleben, mit allem was dazu gehört, durchläuft.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass diese Mangas allein zur Unterhaltung gedacht sind, doch das ist meiner Meinung nach nicht ganz korrekt. Natürlich sind viele Passagen lustig, andere traurig und wieder andere nachdenklich. Jedoch sind die Tipps, die man zum Thema "eheliche Pflichten" erhält, durchaus ins echte Leben übertragbar.

Die Statistiken beziehen sich zwar größtenteils auf japanische Verhältnisse, doch die Tipps und Kniffe für ein erfülltes Liebesleben dürften Menschen aller Nationen zu Gute kommen.

Fazit: Ich bin der festen Überzeugung, dass es eine Paartherapie nicht ersetzt, aber bei dezenten Krisen oder einfacher Monotonie im Schlafzimmer ist es durchaus ein probates Mittel zur Hilfe.

Seid ihr da der selben Meinung wie ich oder würdet ihr Manga Love Story nicht als Ratgeber ansehen, sondern wirklich nur als belustigendes Machwerk aus Japan?

Ich persönlich halte davon nicht viel. Ich kann auch mit Mangas schon überhaupt nichts anfangen. Vermutlich ist es aber so, dass es darauf ankommt, was die Leute damit machen. Die einen leiten sich daraus etwas heraus, was sie im reellen leben umsetzen können. Die anderen aber, so wie ich, können damit aber auch vielleicht nichts anfangen und denen bringt das gar nichts. Bei mir liegt es aber vielleicht auch in der Abneigung gegen Manga-Figuren. Aber vermutlich würde ich eher eine Paartherapie vorziehen. Ich würde diesen Love-Storys aber das Internet vorziehen. Da kann man sicher auch einiges erfahren.

Japan hat sich unglaublich schnell entwickelt. Während die eine Generation noch von den Eltern verheiratet wurde und reine Zweckehen eingingen, soll schon die nächste aus Liebe heiraten. Viele wissen aber gar nicht, wie sie das machen sollen. Sie wissen nicht, wie sie eine Frau ansprechen oder was sie überhaupt mit ihr reden sollen, wie sie um sie werben. Ich meine jetzt nicht die normale Schüchternheit, sondern wirklich eklatante Probleme. Einfach, weil es das Phänomen partnerschaftliche Liebe noch nicht so lange gibt in ihrem Kulturkreis.

Dadurch haben sich in Japan einige für uns skurrile oder höchst seltsame Dinge entwickelt. Es gibt Agenturen, die keine Damen für Sex "verkaufen", sondern einfach zum Kaffeetrinken. Es gibt Bordelle, die nur mit Gummipuppen statt mit echten Frauen bestückt sind. Viel wird natürlich auch über´s Internet gemacht. Und das in riesigen Ausmaßen, wo es in Deutschland nur kleinste Nischen einnimmt. Also so ganz können wir uns das wahrscheinlich gar nicht vorstellen.

Und in diesem Zusammenhang sehe ich diese Manga Love Stories. Eine unterhaltsame Methode, um ein wirklich ernstes Problem anzugehen. Ich weiß daher nicht, was ich davon halten soll, dass man diese Heftchen auch einfach in Deutschland kaufen kann. Es hat so ein bisschen den Anschein, dass man sich über die Japaner lustig macht. Aber hey, wenn´s sie helfen, bitte gerne.