Wie liefen Eure Trennungen ab?

Trennungen kommen ja im Laufe eines Lebens öfter vor und nicht immer verlaufen sie unspektakulär. Je nachdem, wie überraschend die Trennung für einen der Partner war, kann es zu Reaktionen, wie Wutanfällen, Tränen oder schlichtweg zu Ausrastern kommen. Oder aber der andere bleibt völlig gefasst und man fragt sich, ob das jetzt nur gespielt ist oder derjenige vielleicht auch gar nichts mehr empfunden hat.

Ich habe bereits beide Situationen schon erlebt. Als ich mich 2006 von meinem vorletzten Partner getrennt habe, war der Grund eigentlich seine Gefühlskälte und sein übertriebener Freiheitsdrang. Damit kam ich irgendwann nicht mehr klar und als ich dann schon einen anderen kennen gelernt habe, habe ich mich von ihm getrennt. Ich habe ihn an einem Sonntagvormittag um ein Gespräch gebeten und es ihm gesagt. Und er ist so ruhig und gefasst geblieben. Er fragte mich dann sogar während des Gesprächs, ob er uns noch einen Kaffee machen soll. Jedenfalls kamen keine Tränen oder Vorwürfe, er war noch nicht mal bockig oder sauer. Am darauf folgenden Tag bin ich auch gleich ausgezogen und seitdem haben wir auch keinen Kontakt mehr.

Bei meinem letzten Freund lief die Trennung da allerdings unschöner ab. Ich hatte ja, bevor es zum großen Knall kam, bestimmt schon vier Wochen mit mir gehadert. Dummerweise bekam er dann ein Telefongespräch zwischen meiner Mutter und mir mit, bei dem ich ihr sagte, dass ich das eben nicht mehr will. Sie hatte ja versucht, mich umzustimmen, aber das wollte ich nicht. Und als er das mitbekam, ist er ausgerastet und hat sich ins Auto gesetzt und meine Mutter angerufen. Ich fand das etwas peinlich, aber gut. Es tat mir natürlich leid, als ich gesehen habe, wie er weint und leidet, aber ich konnte nicht mehr zurück. Und heute bin ich froh, denn ich weiß, dass meine Gefühle schon lange vor der Trennung schon nicht mehr vorhanden waren.

Wie war das bei Euch, wie habt Ihr Eure Trennungen erlebt?

Meine letzte Trennung war die schlimmste für mich und auch sehr schwer zu verkraften. Eines Tages hatte ich mich mit einer Freundin verabredet um für die Fahrschule zu lernen, hatte danach Fahrschule und dann noch Nachtfahrt. Als ich dann nach Hause kam, mein Freund wohnte mit bei mir, da war die halbe Wohnung leer. Als ich am Nachmittag gegangen war, gaben wir uns noch einen Kuss und alles war in Ordnung. Ein paar Tage vorher hatte er den Entschluss gefasst auszuziehen, wie sich im nachhinein herausstellen sollte. Er hatte binnen zwei Tagen eine Wohnung gefunden und war daher an diesem Tag dann weg.

Ich erreichte ihn nachts nicht, wusste nicht was los war, sein Handy war aus, seine Mutter erreichte ich, doch die wollte mir nichts sagen und meinte, er würde sich schon bei mir melden. Bis heute hatte ich keinen Grund erfahren und das machte für mich die Trennung so schwer. Dann hat er mich ewig hingehalten und ich liebte ihn so sehr, dass ich dies mit mir machen ließ. Ich ging dann auch aus dem Ort weg wegen Arbeit, doch vergessen konnte ich ihn nicht. Traf ihn dann noch, doch nie eine Antwort, daher bin ich auch nicht erneut eine Beziehung eingegangen mit ihm, doch für eine neue Beziehung war ich auch nicht bereit. Ich stand damals echt vor einem Loch. Verstand die Welt nicht mehr.

Doch ich bin froh, dass es so gekommen ist, auch wenn ich diesem Mensch mein Herz noch drei Jahre frei gehalten hatte. Jemand anderes hat es sich dann genommen und hat es auch verdient. Wäre ich mit dem Kerl noch zusammen, hätte ich meinen heutigen Freund nicht.

Ich habe mich bisher nur ein Mal getrennt und dabei sollte es eigentlich auch bleiben, weil ich meinen Traummann gefunden habe. Diese Trennung ging von mir aus und war lange überlegt. Geliebt habe ich meinen Ex Freund eigentlich nie und deswegen fiel mir das auch sehr leicht.

Wir haben uns getroffen und ich leitete das Gespräch dann gleich mit den Worten "Wir müssen reden" ein. Da konnte er es sich schon denken. Als dann auch der Rest ausgesprochen war, hatte ich wirklich Angst um meine Person. Er schrie mich furchtbar an und wurde richtig aggressiv. Ich hatte richtig Angst. Zumal seine Eltern und damit auch er im selben Mietshaus wie meine Eltern und somit ich gewohnt hatten. Wir müssten uns also zwangsläufig noch mal sehen. Er hat mich dann am selben Tag noch ziemlich unsanft geschubst.

Wenige Tage später belästigte er mich dann mit SMS und Anrufen, weil er mich zurück wollte. Ich hatte mich nicht ohne Grund getrennt. Ich war in seinen besten Freund verliebt, so richtig verliebt und ich wusste dann auch erst so richtig, wie sich Liebe eigentlich anfühlt. Mit dem Mann bin ich jetzt noch zusammen und wir werden heiraten.

Meine letzte Trennung war die heftigste, die ich selbst verursacht habe, denn ich habe meinen Ex-Partner verlassen und das war für ihn wohl ziemlich schlimm. Jedenfalls hat er sich nicht damit abfinden können, dass ich diese Beziehung nicht mehr weiterführen will und hat auch nicht akzeptiert, dass ich seine Versuche, wieder in Kontakt mit mir zu kommen, abgeblockt habe. Eine Zeit lang hat er sich immer wieder bei mir gemeldet und auch auf meinem Handy angerufen, um mir dann, nachdem ich das Gespräch nicht angenommen habe, eine Nachricht bei What's App und parallel als SMS zu schicken, die sich anhörte als wäre es eine Art Abschiedsbrief.

Solch ein Verhalten kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich dulden. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn man seinen Schmerz zum Ausdruck bringt, aber übermäßig theatralische Reaktionen von einem erwachsenen Menschen, die dann auch noch Formen emotionaler Erpressung annehmen, finde ich einfach nur überflüssig, peinlich und ein wenig armselig. Vor allem finde ich sie aber falsch und ich weiß auch nicht wirklich, was damit erreicht werden soll.

Die anderen Trennungen, die ich erlebt habe, liefen deutlich ruhiger ab und einmal habe ich sogar Hochachtung für einen meiner Ex-Partner empfunden, von dem ich mich getrennt habe. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, weshalb genau, aber ich war wirklich sehr beeindruckt und ich denke, dass mir vor allem diese Trennung richtig deutlich gezeigt hat, was Liebe wirklich ist und bedeutet. Liebe geht eben nicht selten auch über eine Trennung hinaus und nicht immer liebt man nicht mehr, wenn man sich trennt.

Manchmal reicht Liebe nicht aus und derjenige, der in der Lage ist, seine eigene Trauer über die Trennung wegzustecken und sein Interesse für den anderen in den Vordergrund zu stellen, der liebt meiner Meinung nach wirklich. Das alles habe ich in einem bestimmten Fall zu spüren bekommen und ich kann insofern nicht sagen, dass diese Trennung für mich schwierig gewesen wäre, weil mir daraufhin Schwierigkeiten gemacht worden sind. Vielmehr tat es mir weh, so viel Liebe entgegengebracht zu bekommen, ohne die Beziehung weiterführen zu können.

Ich habe bisher zwei Trennungen hinter mir, wobei beide wirklich sehr unspektakulär waren. Obwohl ich mit beiden Männern länger zusammen war, liefen die Trennungen doch sehr einfach ab, worüber ich auch wirklich froh bin. Ich finde es nämlich ganz schlimm, wenn bei einer Trennung noch der eine Partner viele Gefühle hat, so dass es im Endeffekt sehr schmerzhaft für einen wird. Das finde ich schrecklich und ich bin wirklich froh darüber, dass mir so etwas erspart geblieben ist.

Mit meinem ersten Freund hatte ich eine Fernbeziehung, so dass wir uns immer nur am Wochenende sehen konnten. Irgendwann war es dann so, dass es nicht so gut zwischen uns lief. Das merkten wir beide und bei uns beiden wurden die Gefühle schwächer. Während wir uns das erste Jahr wirklich jedes Wochenende gesehen haben, kam uns beiden dann später immer wieder etwas dazwischen, weshalb wir uns immer seltener gesehen haben. Irgendwann verlief sich die Beziehung dann quasi im Sand. Wer von uns Schluss gemacht hat, weiß ich gar nicht.

Mit meinem damaligen Partner war es ebenfalls so, dass es die ganzen letzte Monate wirklich schlecht lief. Ich hatte wirklich lange daran gedacht, Schluss zu machen, es mich aber nie getraut, weil wir doch sehr lange zusammen waren. Irgendwann hat mein Freund dann im Streit mit mir Schluss gemacht, es dann aber gleich danach bereut. Jedenfalls war das für mich eine große Befreiung, da mir die Entscheidung abgenommen wurde. Ich habe mich richtig gut gefühlt und wollte ihn dann auch nicht wieder zurück, obwohl er mir noch eine ganze Zeit lang hinterher gelaufen ist.

Ich habe mich insgesamt schon zweimal von einem Partner getrennt. Eine Beziehung endete, indem mein Partner weg zog. Zuerst hatten wir noch Kontakt per Handy und Skype, doch irgendwie wurden diese Telefonate immer seltener, bis mir klar war, dass wir nicht mal mehr eine Freundschaft aufrecht erhalten würden. Direkt Schluss hat keiner von uns gemacht. Die Beziehung endete irgendwie schleichend.

Der Mann, mit dem ich noch zusammen war, hat mich zwei Jahre lang komplett betrogen. Außer mir hatte er noch eine weitere Freundin. War er mal tagelang nicht bei mir, log er mich an, er wäre beruflich unterwegs oder er müsse bei seinem Eltern helfen und würde dort auch übernachten. Dasselbe erzählte er auch der anderen Freundin, wenn er immer bei mir war. Er war ein richtig guter Schauspieler und wir Mädels bemerkten zwei Jahre lang nicht, was los war. Als wir die Wahrheit erfuhren und uns aussprachen, kam der Typ bei mir an und tat noch so, als wäre nichts gewesen. Bei mir war er selbstverständlich unten durch.