Wie empfindet ihr die Rückzahlung des Unterhaltsvorschusses?

Kinder kosten nun einmal Geld und wenn man das nicht hat und trotzdem Kinder in die Welt setzt, dann muss das Geld ja irgendwo her kommen. Und das schießt der Staat eben vor. Logisch, dass die das nicht einfach so machen, sondern eine Rückzahlung erwarten. Sonst würde ja jeder einfach Kinder bekommen und nicht arbeiten und sich dann erst Arbeit suchen. Viele Menschen mit Arbeit müssen sogar durch kalkulieren, ob sie sich ein Kind leisten können oder nicht.

Jedenfalls kann ich nicht nachvollziehen, dass man sauer ist, wenn man dann für seine Kind zahlen soll. Er hätte das im Grunde ja vorher schon machen müssen und das ist auch etwas, was man weiß. Das kommt ja nicht überraschend. Das er das Geld sicherlich auch für andere Dinge ausgeben hätte können ist klar. Aber was könnte wichtiger sein, als seine Kinder? Und er hatte ja auch nichts gegen das Geld was vom Jugendamt kam, als er die Kinder noch nicht hätte finanzieren können. Wer das eine will, muss das andere mögen.

Ich finde es albern, dass dein Onkel sich darüber aufregt, dass er das Geld zurückzahlen soll, das der Staat ihm praktisch geliehen hat. Unter normalen Umständen hätte er das Geld schon früher bezahlen müssen. Nun zahlt er es eben verspätet. Eigentlich kann er doch froh sein, dass es in Deutschland möglich war, dass der Staat für seine Kinder eingesprungen ist und das notwendige Geld vorstreckt hat.

Ich wäre auch nicht begeistert darüber, für Kinder Unterhalt zu zahlen. Ich kann schon verstehen, dass man das unter Umständen nicht gerne macht, vor allem wenn man die Kinder auch nicht sieht und keinen Bezug zu ihnen hat. Aber daran muss man eben vorher denken. Wenn man auf so etwas wirklich gar keine Lust hat, muss man sich keine Kinder anschaffen. Das ist doch die einfachste Möglichkeit, um für niemanden aufkommen zu müssen. Falls dein Onkel aber grundsätzlich ein Interesse an seinen Kindern hat, müsste er doch erst recht einsehen, dass er auch für sie aufkommen muss.

Ich finde es absolut nicht unfair, wenn jemand, der ein ausreichendes Einkommen hat, auch den vorgestreckten Unterhalt im nachhinein bezahlen muss. Wenn sogar das Einkommen gepfändet wird, wäre mir das sehr peinlich und ich frage mich, ob man da keine andere Lösung finden kann. Aber dennoch ist es natürlich richtig, dass dein Onkel nachträglich für den Kindesunterhalt aufkommen muss. Er wird deswegen sicher selbst auch nicht am Hungertuch nagen müssen.

@iggiz18: Wie schon geschrieben, sind Unterhaltspflichten und Umgangsrechte zwei verschiedene Dinge. Wenn die Mutter also den Umgang einfach so verwehrt, dann kann ein Kindesvater auch dagegen vorgehen. Nur wird ihn das nicht von seiner Pflicht befreien auch die Zahlungen an das Jugendamt zu tätigen. Und alles Geld muss man dafür auch nicht zur Verfügung stellen.

Immerhin gibt es einen Selbstbehalt, dann kommt der Unterhalt für die Kinder und erst danach kommen andere Forderungen dran. Dass man finanziell Abstriche machen muss, wenn man Kinder hat, hat nichts damit zu tun, ob man zusammen lebt oder als Eltern getrennt ist. Wenn Kinder vorhanden sind, hat man immer andere Prioritäten für die finanziellen Dinge.