Partnerschaft: Stubenhocker und Draufgänger

vom 04.09.2008, 03:11 Uhr

Ich muss sagen, dass ich das teilweise auch problematisch finde. Ich habe das bei einer guten Freundin von mir auch erlebt und wenn diese immer von den Problemen erzählt hat, die sie mit ihrem Freund hat, dann war ich immer sehr froh, dass ich keine Probleme mit meinem Freund habe und wir mehr oder weniger diesbezüglich dieselben Interessen haben. Meine Freundin ist auch eher der Typ Mensch, der eben lieber ein Buch liest, zu Hause bleibt und Klavier spielt und so weiter. Sie trifft sich zwar auch gerne mit Freunden, allerdings geht man dann eben auch zu sich und unternimmt was bei sich, nichts spannendes, eben auch ein ruhiger Abend. Sie findet dass eben sehr entspannend und kann das gut genießen. Ihr Freund hingegen ist so vom Charakter her absolut in Ordnung, schade allerdings ist eben doch, dass er absoluter Discogänger ist, gerne durch die Kneipen zieht und so weiter und da macht sie nicht mit und hat auch absolut keine Lust, ihn betrunken zu erleben.

Letztendlich hat das dann auch zu der Trennung der beiden geführt und ich finde das nicht weiter verwunderlich. In deinem Falle würde ich das Problem nun wirklich einfach damit lösen, dass man Kompromisse eingeht. Dass bedeutet, dass du dich mitunter eben auch auf seine Unternehmungen einlässt und er auf deine. Allerdings wäre mir hierbei auch schon sehr wichtig, dass ich nichts machen würde, was mir völlig durch den Strich geht. Wenn du die Konzerte die dein Freund besucht beispielsweise jetzt nicht wirklich ansprechend findest, dann würde ich da an deiner Stelle auch nicht hingehen, sondern ihm einfach sagen, dass das mehr seine Sache ist und wenn ihm das gefällt, dann soll er das auch machen, aber du musst ihn dabei ja nicht immer begleiten. Letztendlich kann er das Konzert ja auch mit seinen Freunden besuchen und muss dich nicht immer dabei haben und wenn das nicht gerade fünfmal die Woche ist, finde ich es auch nicht weiter schlimm, dass man mal einen Abend nicht gemeinsam verbringt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass so eine Beziehung keine Zukunft hat. Wenn man so unterschiedliche Gewohnheiten und Vorlieben hat, macht eine jahrelange Beziehung voller Qual doch keinen Sinn. Du schreibst ja, dass du dich jetzt schon quälst und mitgehst, das geht auf Dauer sicherlich nicht gut. Man kann sich zwar verbiegen, aber man wird da ja dauerhaft nicht glücklich. Gegensätze ziehen sich meiner Meinung nach nicht an, denn man hat in einer solchen Beziehung meistens mehr Probleme als Freuden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass eine Beziehung auf jeden Fall funktionieren kann, wenn man unterschiedliche Interessen hat. Solange man den Interessen des Partners nicht komplett abgeneigt ist und solange man auch kein Problem damit hat, dass der Partner auch hin und wieder etwas ohne einen macht, sollte das auch gar kein Problem darstellen. Immerhin muss man ja in einer Beziehung nicht alles gemeinsam mit dem Partner machen und es ist ja auch ganz schön, wenn jeder seine eigenen Freunde und auch Interessen hat, denen er nachgehen kann. So wird es auch nicht so schnell langweilig und man hat sich immer viel zu erzählen.

Wichtig ist, dass man die Interessen des Partners akzeptiert und auch hin und wieder Spaß daran findet, etwas zu machen, woran der Partner Freude hat. Auch wenn es schön ist, dass man hin und wieder etwas getrennt machen kann, ist es natürlich noch wichtiger, dass man auch genügend gemeinsame Interessen hat. Immerhin kann eine Beziehung nicht gut gehen, wenn es nichts gibt, was beiden Spaß macht.

In deinem Fall denke ich eher, dass du und dein Freund nicht so gut zusammen passen. Immerhin scheint ihr keine gemeinsamen Interessen zu haben und wenn du etwas mit deinem Partner unternimmst, dann tust du das ja scheinbar nur, um ihm einen Gefallen zu machen. Du selbst scheinst aber keinen Spaß daran zu haben. Das kann auf Dauer aber nicht gut gehen und ich denke, dass ihr beide damit nicht glücklich werdet. Immerhin macht es dir keinen Spaß, etwas mit deinem Freund zu unternehmen und deinem Freund macht es sicherlich auch keinen Spaß, dich dabei zu haben, wenn er genau weiß, dass du lieber zu Hause wärst.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mein Exfreund wollte immer feiern gehen, ständig wollte er in die Disco oder in die Kneipe, das hat mich einfach gestört, da ich daran irgendwann keine Freude mehr hatte. Es ist ja sehr schön und lustig, wenn man einmal im Monat in die Disco geht und feiert, aber zweimal pro Woche? Das ist mir auch zu teuer, da ich zu diesem Zeitpunkt auch Schülerin war. Die Beziehung ist wegen unseren unterschiedlichen Interessen kaputt gegangen und ich denke, dass die Beziehung einfach überstürzt war.

Ich glaube, dass "Höhlenmenschen" sich unter ihresgleichen wohler fühlen, genauso wie das Partyvolk keine Lust auf Menschen hat, welche für sie einfach nur "Spaßverderber" sind, hier treffen eben große Unterschiede aufeinander. Kompromisse sind ja schön und gut, aber ist es nicht problematisch, wenn sich zwei Menschen ganz gezielt umstellen? Ich finde das schwierig, denn man fühlt sich doch am wohlsten, wenn man fast immer so sein kann, wie man eben ist.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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