Tipps für sich selbst überlassenem Gemüsegarten

vom 09.10.2013, 19:33 Uhr

Wir haben im Gartenhaus einen Gemüsegarten von der Mutter übernommen. Nachdem wir nicht so oft dort sind, ist fast alles schon überwuchert. Wir haben auch keine Zeit zum Gießen und wollen dennoch Gemüse haben. Das einzige, was bis jetzt ohne Gießen und ohne Pflege geblieben ist, war der Meerrettich. Den haben wir jetzt gestochen und der war sehr köstlich zum Schinkenbrot. Geht das mit der Vernachlässigung der Gemüsebeete auch bei Petersilie oder Schnittlauch, die wir beide sehr gern haben?

Kann jemand Gemüsearten nennen, die wir pflanzen könnten, ohne diese laufend pflegen oder bewässern zu müssen? Welches Gemüse ist sehr genügsam, kommt allein zurecht und würde uns Freude beim Ernten bereiten?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Erstmal sehe ich da ja einen Widerspruch in sich. Zum einen wollt ihr gerne Gemüse haben aber zum anderen wollt ihr euch nicht darum kümmern. Das einzige was mir dann als Gemüsesorte einfällt sind Kartoffeln. Die Kräuter, wie Schnittlauch oder Petersilie benötigen recht viel Pflege und Wasser, daher sehe ich hier eigentlich keine Überlebenschance, wenn ihr euch diese in dem Garten anpflanzen wollt.

» Parzival » Beiträge: 888 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn du wirklich Gemüse oder Kräuter anbauen möchtest, dann musst du dich auch darum kümmer. Kein Gemüse und auch keine Gartenkräuter die ich kenne wachsen, wenn sie nicht gepflegt und regelmäßig gegossen werden. Tut mir Leid dir das zu sagen, aber wenn du dich nicht um das Gemüse und die Kräuter kümmern möchtest, dann lass es lieber sein. So wird das nämlich sicherlich überhaupt nichts.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wollen ist nicht das Thema, sondern wir haben keine Zeit, jedes Wochenende mit dem Bus fast zwei Stunden in den Wienerwald zu fahren. Außerdem sind wir viel im Ausland und müssen die Zeit draußen zum Rasenmähen und zur Hauspflege nutzen. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wie heuer Kirschen, Zwetschken, Nashi, Äpfel und Himbeeren pflücken konnten. Der Schnittlauch ist nichts geworden und ein paar kleine Kartoffeln haben wir auch gefunden. Aber die waren zu klein, um sie schälen zu können. Der Meerrettich hatte aber ganz grüne Blätter und lange Wurzeln, teils etwas zu dünn. Wir haben gerade jetzt die letzte Wurzel gerieben und die war so scharf, dass die Tränen nur so flossen. :lol: Aber der Geschmack war einzigartig.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Was hältst du von der Idee einer Bewässerungsanlage? Die sind oft gar nicht so teuer wie man es auf den ersten Blick meinen mag. So könntet ihr zumindest für eine regelmäßige Wasserzufuhr sorgen und so könnte sich das Spektrum an Gemüsesorten gleich um einiges erweitern. Die meisten Gemüsesorten brauchen nämlich eben schon zumindest regelmäßig Wasser. Was mir auch noch einfallen würde, wären auch noch Heidelbeeren. Ich habe auf meiner Loggia auch so einen Heidelbeerstrauch und der braucht eigentlich nicht so ewig viel Wasser und sonst ist er eigentlich auch eher pflegeleicht. Dennoch war der Ertrag durchaus erfreulich. Gut, Heidelbeeren sind nun kein Gemüse, aber vielleicht passt es für euch ja trotzdem.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also so kleines Zeug wie Schnittlauch und Petersilie wird halt einfach mal von Unkraut überwachsen. Das kann man vergessen, wenn man da nicht ab und zu frei räumt. Dann hat man sicher keine freudige Ernte. Bei Gemüse ist das Problem, dass ihr es jedes Jahr neu ausbringen müsst. Viele Gemüsesorten werden vorgezogen und als Sämling in die Erde gebracht. Oder man sät halt die Samen aus. Aber wenn man dann nicht ab und zu nach Schnecken schaut oder eben Unkraut jätet, hat man davon auch nicht viel. Ungepflegt überlebt es erst, wenn es größer ist.

Besser wären also langjährige Pflanzen. Und das ist eben nur das Obst. Es ist also nicht überraschend, dass du selber Äpfel, Pflaumen, Kirschen und anderes Obst erwähnt hast. Das kannst du noch um Stachelbeeren, Johannisbeeren und andere Beeren erweitern. Die gibt es jetzt gerade in Gartenmärkten. Einmal eingebuddelt, habt ihr ein paar Jahre etwas davon, wenn ihr das Bewässerungsproblem löst.

Ebenso selbsterhaltend wie Meerrettich ist eventuell noch Topinambur. Das ist eine Sonnenblumenart, von der man die Wurzelknollen essen kann. Da man nie alle Wurzelknollen findet, sollen sie sich recht schön von alleine verbreiten. Bei uns hat es nicht geklappt, weil wir zu viele Wühlmäuse haben. Außerdem sind die nicht Jedermanns Geschmack.

Aber ich denke, es ist ziemlich aussichtslos mit einem Garten, der zwei Stunden entfernt ist, viel Spaß zu haben. Ihr werdet immer mehr Ärger haben als Freude. Vielleicht findet ihr jemanden, in der Nähe, der sich um den Garten kümmern will und euch dafür etwas von seinem Gemüse abgibt. Was ist denn überhaupt ein Gartenhaus? Wenn das ein Schrebergartenverein ist, könnte man je nach Verein richtig Ärger bekommen, wenn man den Garten so vernachlässigt. Ich denke, den Garten abzugeben, ist über lange Sicht die realistischere Option.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


So ganz ohne Pflege werden selbst Kartoffeln nichts. Außerdem hast du selbst beim Meerrettich gemerkt, dass er hätte besser sein können, was den Wuchs angeht. Entweder man kümmert sich richtig um einen Garten oder man gibt ihn ab. Denn in zwei Stunden am Wochenende wirst du nicht mal mit dem Unkraut fertig werden, was sich unter der Woche problemlos ausbreiten kann.

Alles was auf Bäumen oder an Sträuchern wächst, braucht kaum Pflege. Aber die Beete wollen eben nicht nur mit Samen im Frühjahr versorgt sein. Unkraut, Bewässerung und alle anderen Arbeiten benötigen eben auch ihre Zeit.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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