Hitzeentwicklung im Heimkinoreceiver normal?

vom 06.10.2013, 20:49 Uhr

Ich habe mir neulich einen Heimkinoverstärker gekauft. Es war kein billiges Gerät, da es knapp 450€ gekostet hat. Die Leistung von diesem Teil ist groß. Es werden ca. 600 Watt als Leistung angegeben. Ich habe daran fünf Boxen angeschlossen. Davon sind zwei, große Standboxen und ein gut 15 Kilo schwerer Center-Lautsprecher. Diese haben eine angegebene maximale Leistungsaufnahme von 450 Watt. Ich habe den Heimkinoverstärker eigentlich immer laufen, wenn ich den Fernseher an habe. Die eingebauten Lautsprecher der Fernseher sind für mich eine Zumutung. Vor diesem Gerät hatte ich einen günstigeren Verstärker der damals 200€ gekostet hatte. Dieser wurde immer Lauwarm auch nach stundenlangem betrieb.

Der neue Verstärker wird allerdings sehr warm nach einiger Zeit. Der eingebaute Lüfter geht dabei dann auch regelmäßig an. Manchmal sogar, wenn ich die Lautsprecher auf lautlos habe. Ich konnte auch einige male ein klackern der internen Relais, während des Betriebes hören. Konnte aber noch nicht herausfinden, woran das liegen könnte. Allerdings kann ich eigentlich ausschließen, dass der neue Verstärker zu wenig Leistung für die Lautsprecher bereitstellen kann, da der alte Verstärker ja weniger Leistung bereitstellen konnte. Ich habe dann einmal in den Einstellungen die Impedanz der Lautsprecher umgestellt. Ich habe nämlich Lautsprecher mit einer Impedanz von 6 Ohm, deshalb hatte ich auch im Verstärker 6 Ohm angegeben. Jetzt habe ich dort einmal 4 Ohm eingestellt.

Seit dieser Umstellung ist die Wärmeentwicklung extrem zurück gegangen. Der Verstärker wird nur noch lauwarm. Der Lüfter geht auch nicht mehr an und die Relais haben seit dem kein einziges mal geklackert. Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, da ich ja die Einstellungen richtig gehabt habe. Lautsprecher waren 6 Ohm und Verstärker war auch 6 Ohm. Woran kann es liegen, dass es trotzdem zu solch einer Hitzeentwicklung kommt? Was hat die Impedanz denn überhaupt zu bedeuten?

» Helmut989 » Beiträge: 256 » Talkpoints: 57,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Impedanz ist im Prinzip der Widerstand des Lautsprechers. Je niedriger die Impedanz, desto höher ist die aufgenommene Leistung bei einem gegebenen Ausgangspegel, beziehungsweise je höher die Impedanz, desto höher muss der Pegel für die gewünschte Ausgangsleistung sein.

Was nun genau in deinem Verstärker passiert, kann man ohne genauere Kenntnisse des inneren Aufbaus nicht genau sagen. Ich vermute, dass es sich um eine alte, analoge Endstufe (ein sogenannter Class-AB-Verstärker) handelt. Diese produzieren tatsächlich eine enorme Verlustleistung; sie können selbst im Idealfall nicht über einen Wirkungsgrad von 50% hinaus kommen.

Nun wäre es interessant zu wissen, was bei der Umstellung der Impedanz in deinem Verstärker passiert. Vermutlich wird die Versorgungsspannung des Verstärkers an die Impedanz angepasst. Je niedriger die Impedanz, desto niedriger kann die Versorgungsspannung gewählt werden, da wie oben schon beschrieben auch ein niedrigerer Ausgangspegel ausreicht. Eine niedrigere Versorgungsspannung bedeutet aber auch, dass weniger Leistung in der Class-AB-Endstufe verheizt werden muss. Und dadurch könnte die Wärmeentwicklung enorm sinken. Du erreichst nur eben nicht mehr die maximale Ausgangsleistung, da deine Impedanz ja tatsächlich höher ist als du angegeben hast. Das macht aber wahrscheinlich nichts, weil du vermutlich sowieso nie die volle Leistung am Verstärker abrufst.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^