Ist eine Turbofahrt gegen die Einbahnstraße entschuldbar?

vom 11.06.2013, 21:38 Uhr

Heute habe ich etwas unfassbares gesehen. Bei der Schmelz in Wien schob ein Auto aus einer Nebengasse rückwärts hinaus. Der Herr wirkte sehr bedacht und rücksichtsvoll auf den Einbahnverkehr. Ich habe ihm sogar gewinkt, dass alle Autos und der Bus schon durch waren. Dennoch wollte er nicht gleich los. Dann konnte ich es nicht glauben, was ich sah.

Der Herr im VW steuerte die dritte und äußerste Spur der stark befahrenen Einbahnstraße an und fuhr mit einem Affenzahn gegen die Fahrtrichtung. Er wollte sich anscheinend eine Abkürzung in eine Seitengasse schaffen. Die Ampel war aber schon auf grün und der Pulk fuhr los. Ich habe rund fünf Hupen gehört, aber der Herr fuhrt weiter und bog haarscharf in eine Seitengasse, auch gegen die Einbahnstraße ab. Mir blieb fast der Atem stocken, weil ich dachte, das ginge sich nicht aus und sein Auto würde mit drei in Fahrt befindlichen schrecklich kollidieren. Er hat es aber geschafft und sich sicher eine Minute seiner Fahrt erspart und um fünf Sekunden beinahe sein Leben und das von anderen verwirkt.

Könnt Ihr ein solch ein Abkürzverfahren verstehen oder ist das grenzenloser Leichtsinn? Würdet Ihr den als Unbeteiligter zur Anzeige bringen, wenn Ihr die Autonummer hättet oder ist so ein Fahrverhalten eh schon jedem bekannt?

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Ich habe so etwas noch nie erlebt und entschuldbar finde ich das nicht, weil er ja nicht nur andere Autofahrer und Radfahrer gefährdet, sondern auch unter Umständen Fußgänger. Denn, wenn man weiß, dass eine Straße eine Einbahnstraße ist, schaut man gewohnheitsmäßig oft nicht so genau auf die Seite, wo aller Erfahrung nach nichts kommen kann.

Solchen Leute würde ich sofort den Führerschein abnehmen, muss aber zugeben, dass ich zu bequem wäre, sie als Unbeteiligter anzuzeigen. Die Beweislast ist ja auch schwer, wenn überhaupt zu erbringen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich hätte den wahrscheinlich schon angezeigt, aber nachdem ich nicht erahnt, was der im Schilde führt. Die Straße ist erst neulich mit einer richtigen Einfahrt versehen worden. Davor musste man über den Gehsteig in diese einbiegen und jetzt hat man dort auch noch eine Ampel eingerichtet. Ich war so baff und der war so schnell, dass ich keine Möglichkeit hatte, nähere Informationen zu erhaschen. Jedenfalls hat er viele Leben aufs Spiel gesetzt. Aber so etwas gibt es auch in Gassen, wo eine Polizeistation ist und manche Autofahrer sogar dort keck gegen die Einbahn vorbei fahren.

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So ein Verhalten geht absolut gar nicht. Er gefährdet damit eine Menge Menschenleben und verstößt ordentlich gegen die Straßenverkehrsordnung. Solchen Leuten sollte man direkt den Führerschein abnehmen und am besten gleich noch das Auto. War es ein Kombi? Es würde mich zumindest nicht wundern. In solchen Fällen wünsche ich den Leuten schon, dass sie mal richtig schön irgendwo dagegen fahren, natürlich ohne Unschuldige zu verletzen. Das klingt jetzt hart, aber so merken diese Leute es vielleicht mal.

Es kann ja durchaus sein, dass er gerade eine schlimme Nachricht erhalten hat und nun schnell irgendwo hin muss, aber das rechtfertigt so eine Verhalten nicht. Genau genommen tut das eigentlich gar nichts, oder fallen euch noch weitere Gründe ein? Mir nicht. Mit einer Anzeige würde man hier wohl nicht sehr weit kommen, weil ja nicht wirklich etwas passiert ist.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Seitdem das passiert ist, gucke ich intuitiv auch bei Einbahnstraßen in die andere Richtung. Neulich wäre ein Herr beinahe wieder dort niedergemäht worden, weil ein Einbahnraser einen Abstecher machen wollte. Ich denke, wenn dort Polizisten stünden, könnten die ordentlich viel Strafe kassieren und auch diesen Leuten den Führerschein abnehmen.

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Ob eine Fahrt gegen die Einbahnstraße entschuldbar ist hängt damit zusammen ob sie beabsichtigt ist oder eben nicht. Mir ist es auch mal passiert das ich durch eine mir unbekannte Ortschaft gefahren bin und versehentlich in eine Einbahnstraße einbog. Da es sicherer war dieser zu folgen und an der nächsten Kreuzung wieder abzubiegen bin ich ihr gefolgt. Allerdings finde ich es nicht entschuldbar wenn jemand absichtlich und voller Seelenruhe einer Einbahnstraße folgt.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nein, der Typ hat gewartet, bis die Straße recht leer war und ist dann losgerast. Er musste die Straße kennen und wissen, dass er rund 20 Sekunden Zeit hatte, denn dann kamen schon die hupenden Autos entgegen und er bog in eine Seitengasse ab. Er hätte auch einen Fußgänger erwischen können, der beim Überqueren der Straße nicht gegen die Einbahn geguckt hatte. Für solche Abkürzungen, um Zeit zu sparen, habe ich kein Verständnis.

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