Kinder unbedingt Taschengeld geben / zahlen?
Hm, meine Meinung zu dem Thema ist irgendwie gespalten. Vom Gefühl her würde ich wie viele andere hier auch sagen, dass ein Kind ab einem gewissen Alter lernen sollte, wie man mit Geld umgeht, und eben auch bis zu einem gewissen Grad wirtschaften können sollte. Wenn die Eltern dem Kind Geld geben, wenn es etwas haben möchte, lernt es ja nicht, sich sein Geld selbstständig einzuteilen. Es bedeutet zwar nicht gleich, dass die Eltern allem zustimmen, aber trotzdem macht das Kind eben keine Erfahrungen, was das Sparen für bestimmte Dinge angeht. Ich selbst habe auch Taschengeld bekommen und es gehörte für mich zum Älterwerden dazu, dass ich auch immer mehr Geld bekommen habe.
Auf der anderen Seite habe ich einen guten Freund, der nie Taschengeld bekommen hat. Zwar gab es eine theoretische Summe, die er jeden Monat bekommen hat und auch sparen konnte, aber die hat er nie tatsächlich ausgezahlt bekommen. Wenn er etwas haben wollte, haben ihm seine Eltern einfach Geld gegeben. Dieses System entstand auch vor allem auf seinen Wunsch hin und nicht, weil seine Eltern es so wollten. Und er wollte das auch bis zur Volljährigkeit immer so handhaben und kann heute gut mit Geld umgehen. Er sagt auch, dass er wahrscheinlich viel eher Geld für belanglose Dinge ausgegeben hätte, wenn er ständig sein eigenes Geld zur Verfügung gehabt hätte.
Insofern ist es wahrscheinlich nicht so leicht, pauschal zu sagen, ob Taschengeld nun so wichtig für ein Kind ist. Ich denke, es hängt viel vom Charakter des Kindes ab, aber das lässt sich im Voraus eben immer schlecht sagen. Da es aber eher Gang und Gebe ist, Kindern Taschengeld zu zahlen, würde ich es wahrscheinlich auch so handhaben, zumal ich es eben auch nicht anders gewöhnt bin.
Also ich habe auch seit meiner Einschulung Taschengeld bekommen. Dafür musste ich aber auch den Müll immer raus bringen und später auch andere aufgaben übernehmen. Also einfach so Taschengeld habe ich nicht bekommen. Wenn ich zum Beispiel öfter meine Aufgaben nicht erledigt habe habe ich weniger beziehungsweise teilweise gar nichts bekommen. Wenn ich aber in der Schule eine 1 oder eine 2 geschrieben habe habe ich immer ein kleinen Bonus bekommen. Später habe ich dann auch mit Nebenjobs gemacht um mehr Geld zu verdienen.
Ich finde Kinder sollten schon ein kleines Taschengeld bekommen, aber nicht einfach so. Eine kleine Gegenleistung sollte schon von den Kindern verlangt werden damit sie merken das das Geld nicht vom Himmel regnet und man etwas dafür tun muss. So lernen sie das sie etwas tun müssen für ihr Geld und lernen was das Geld wert ist.
Data hat geschrieben:Ich finde aber schon, dass es wichtig ist dass er eigenes Geld zur Verfügung hat. Oder sehe ich das falsch? Welcher Meinung seid ihr denn?
Das liebe Taschengeldthema wird wohl immer ein offenes Buch bleiben. Ich selber habe zwei Söhne im Alter von 6 und 10 Jahren und mir die Frage auch schon mal vor einiger Zeit gestellt. Da ich einfach auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich dort nachgefragt, wo man mir ja eigentlich am besten weiterhelfen könnte, nämlich beim Jugendamt. Dort hat man mir dann gesagt, das Kinder mit Ruhe schon ab ca. 8 Jahren ca. 1,50 - 2 Euro pro Woche zur freien Verfügung bekommen sollten, damit sie auch lernen, mit Geld umzugehen. Er sprach auch das sog. Taschengeldkonto an, was er persönlich für Kinder ab 10 Jahren sehr befürwortete.
Ich persönkich finde aber, das man die Frage mit dem Taschengeld nicht so pauschal beantworten kann, denn jede Familie hat andere Standards und auch sind nicht immer die finanziellen Mittel so gegeeben. Daher sollte man selber als Eltern entscheiden, ob man den Kids ein Taschengeld gibt und wenn ja wann und wieviel und für was es sein soll.
Wir haben das regelmässige Zahlen von Taschengeld bei uns abgeschafft, denn meine Jungs bekommen so zwischendurch immer mal etwas und können sich auch durch leichte Aufgaben im Haushalt, wie Müll rausbringen oder so noch etwas dazu verdienen. Ausserdem bekommt der Grosse auch für gute Noten in Arbeiten eine Belohnung, allerdings muss er bei schlechten Noten auch einen kleinen Beitrag in unsere Familienspardose werfen. Wenn diese dann irgendwann mal voll ist, unternehmen wir als Familie dann etwas davon, wie z.B. Eis essen oder so. Also hat er da ja auch nicht wirklich einen Nachteil von aber lernt auf der anderen Seite auch das man für sein Geld was tun muss.
Ich bin definitiv der Meinung, dass Kinder schon frühzeitig ihr eigenes Taschengeld erhalten sollten. Ich finde einfach, dass Kinder ansonsten nicht lernen können mit Geld umzugehen. Es ist nun einmal so, dass sie ansonsten gar keinen Bezug zum Geld bekommen. Auch wenn dein Mann das vielleicht anders sieht aber ich glaube nicht, dass Kinder es anders lernen können.
Ein kleines Taschengeld für eurer Kind stört euch als Eltern doch eigentlich auch gar nicht. Es geht ja um keine großen Summen sondern nur um kleine Beträge. Für euer Kind ist das dann sicherlich viel Geld aber euch wird das doch nichts ausmachen.
Vielleicht kannst du mit deinem Mann es ja auch so handhaben, das du einen geringen wöchentlichen Betrag als festes Taschengeld auszahlst und wenn dein Kind dann mehr haben möchte, muss er es sich durch kleine Aufgaben erarbeiten. So merken die Kids auch gleich, das das Geld nicht auf der Strasse liegt und darauf wartet, das man es aufhebt. Sie lernen eher, das man für sein Geld was leisten muss und sehen auf der anderen Seite auch den Vergleich, wie schnell es rangeschafft werden kann und wie schnell es wieder futsch ist, wenn man es nicht gut einteilt.
Ich finde nämlich, das es auch sehr wichtig ist für die Kids, das sie wissen, wie das Verhältnis so ist und das man ab und zu auch einteilen und sparen muss, wenn man sich was besonderes gönnen möchte. Meine Kids sind immer ganz besonders dann fleissig und übernehmen gerne kleine Aufgaben, wenn sie auf etwas bestimmtes hinsparen.
Ich halte es auch für gut und sogar wichtig, dass Kinder möglichst früh ihr eigenes Taschengeld bekommen. Es muss nicht viel sein, es geht eher darum, dass sie eben den Umgang mit dem Geld lernen. So lernen sie einfach langsam, dass man auch für etwas sparen muss, wenn man etwas haben möchte und man nicht immer gleich alles automatisch bekommt.
Sie lernen aber eben nicht nur den Umgang mit dem Geld, sondern sie bekommen finde ich auch eher das Gefühlt für den Wert bestimmter Sachen. Wenn sie selber ihr eigenes Geld haben, können sie bald selber abschätzen, was sie sich mit dieser oder jener Summe leisten und kaufen können und wie lange man eben warten muss um etwas zu bekommen. Natürlich kann man das Kind dann durchaus auch unterstützen, wenn es auf etwas sparen möchte, aber so lernen sie eben einfach den Umgang damit.
Ich halte es auch für wichtig, dass Kinder ein Sparschwein haben wo sie dann eben zumindest einen kleinen Teil ihres Taschengeldes eben hineingeben. Beziehungsweise sehen sie da eben auch, dass es praktisch ist, dass man immer ein wenig spart und nicht immer alles gleich selber ausgibt.
Ich bin aber generell eher der Meinung, dass ich dem Kind lieber einen kleineren Betrag als Taschengeld gebe, aber dafür soll das Kind dann auch selber entscheiden, was es sich damit dann kaufen möchte. Das heißt, ich würde dem Kind schon erklären, dass es gescheit wäre, wenn man einen Teil spart und so weiter. Wenn es das aber überhaupt nicht machen möchte und das Geld gleich ausgeben möchte, dann sollte das Kind eben auch selber entscheiden was mit dem Geld passiert. Es sieht dann ja vielleicht auch eines Tages, dass es blöd ist, wenn man nichts angespart hat. Also man sollte dem Kind vor allem am Anfang nur soviel Geld geben, dass es eben nicht viel macht, wenn es gleich alles ausgeben möchte.
Mein ältester Sohn spart immer einen Teil von dem Geld, was er von uns zur freien Verfügung bekommt und auch mit seinen Ausgaben ist er an sich sehr geizig. Das heisst, er überlegt sich lieber einmal mehr, ob er sich das kaufen soll oder lieber nicht. Es kommt auch oft vor, das er mir oder meinem Partner einfach mal eine kleine Überraschung macht und die Geeste finde ich total süss, da er ja praktisch sein eigenes Geld
Ich habe eigentlich nie Taschengeld bekommen und muss sagen, dass ich eben deswegen sehr sparsam mit meinem Geld umgehe und es nicht raus haue. Früher hätte das in mir nur das Gefühl geweckt, dass ich sowieso bald wieder neues Geld bekomme und das wäre nicht gut gewesen. So ist es nämlich bei meiner Schwester, diese hat recht früh sehr viel Taschengeld bekommen und sie weiß mit ihren fast 14 nun überhaupt nicht, wie man denn mit Geld umgehen soll und schleudert alles aus dem Fenster.
Ich finde Taschengeld generell ganz in Ordnung. Man lernt eben schon sehr früh, dass man eigenes Geld bekommt und kann sich darauf verlassen. Das ist sicher nicht verkehrt, allerdings sollte man auf keinen Fall zu viel Taschengeld geben. Jede Woche einen Euro finde ich schon ein wenig viel, denn in den meisten Fällen steigert man das jedes Jahr. Ich würde lieber mit 50 Cent anfangen und dann mit 7 Jahren einen Euro und dann pro Jahr 50 Cent mehr in der Woche. Das ist zwar später auch nicht so viel, aber dein Kind kann sich ja etwas dazu verdienen, wenn es wirklich etwas haben möchte. Kleinere Hausarbeiten eignen sich dafür perfekt und dein Sohn lernt, dass er das Geld nicht einfach hinterher geschmissen bekommt, sondern etwas dafür tun muss.
Ich muss sagen, dass ich selbst nie regelmäßig Taschengeld bekommen habe. Wenn ich etwas gebraucht habe, haben es mir meine Eltern gezahlt und auch wenn ich etwas mit Freunden unternehmen wollte, musste ich meine Eltern um Geld fragen. Dabei habe ich aber auch nicht immer Geld bekommen. Immerhin musste ich meinen Eltern immer sagen, wofür ich das Geld brauchte und wenn sie der Meinung waren, dass ich dafür kein Geld bekommen würde, dann musste ich das so akzeptieren.
Mir hat es nie geschadet, dass ich kein Taschengeld bekommen habe. Ich konnte deshalb trotzdem gut mit Geld umgehen. Dadurch, dass ich meine Eltern eben immer um Geld bitten musste, hatten sie ja quasi die Kontrolle über meine Ausgaben und daher konnte ich mein Geld auch niemals unnötig aus dem Fenster werfen. Von daher konnte ich auch ziemlich früh entscheiden, wofür es sich lohnte, Geld auszugeben und wofür nicht.
Auch heute überlege ich oft noch mehrfach, ob ich mir etwas kaufe oder nicht und ich kann gut mit Geld umgehen. Ich habe noch niemals Schulden gemacht und ich schaffe es auch, jeden Monat etwas Geld auf die Seite zu legen, auch wenn ich nicht viel Geld zur Verfügung habe. Von daher denke ich nicht, dass es einem Kind schadet, kein Taschengeld zu bekommen. Stattdessen kann das sogar ganz hilfreich sein, wenn das Kind dazu neigt, sein ganzes Geld bereits am ersten Tag auszugeben. Wenn man als Eltern die Kontrolle über die Ausgaben hat, dann muss das Kind eben lernen, dass man überlegen muss, wofür man sein Geld ausgibt.
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