Wie lernt man Belangloses in ein Buch einzufügen?
In den meisten Büchern schreiben die Schriftsteller auch über relativ belanglose Sachen. Mal ist es ein Gespräch, das in die Länge gezogen wird, mal ist es eine Szene, in der ein Charakter verschiedene unwichtigere Sachen neben seinen eigentlichen Aufgaben macht oder zu erledigen hat.
Meine Frage wäre nun, da ich wahrscheinlich eher eine Geschichte schnurstracks abhandeln würde, ohne groß irgendwelche belanglosen Dinge in meiner Geschichte unterzubringen, ob man dieses Schreiben irgendwie lernen kann? Oder denken die Charaktere einfach nur so wie es auch der Schriftsteller vielleicht täte, wenn er bestimmte Eigenschaften besitzen würde? Muss man sich einfach nur in einen Charakter hineinversetzen, um eine Situation besser und authentischer beschreiben zu können?
Ich denke, die Frage ist zunächst einmal, was in einer fiktionalen Gesichte tatsächlich "belanglos" ist. Ich verstehe, was Du meinst, mir würde es auch sehr schwer fallen, so zu schreiben, wie das ein "richtiger" Romanschriftsteller tut. Doch wenn man eine Geschichte tatsächlich einfach nur ganz direkt "abhandelt", wie Du sagst, dann ist es eben keine Prosa, sondern eher ein reiner Tatsachenbericht.
Ich glaube, um den Leser wirklich in eine Geschichte hineinzuziehen und dieser Geschichte Leben einzuhauchen und den Anschein der Realität zu geben (obwohl sie komplett erfunden ist), ist es unerlässlich, sie mit Details, scheinbar alltäglichen Handlungen etc. anzureichern. Man kann ja nicht einfach einen Höhepunkt an den anderen setzen, so funktioniert ja kein Spannungsbogen.
Ich vermute, dass man das nur bedingt erlernen kann, es gehört sicher ein gewisses angeborenes Talent und Sprachgefühl dazu, um ein guter Schriftsteller zu werden. Jemand, der wirklich gut ist, lebt wahrscheinlich auch ein Stück weit in seinen Charakteren beziehungsweise die Charaktere besitzen fast schon eine Art Eigenleben. Aus dieser Position heraus ist es dann wohl einfacher, authentisch zu beschreiben, was eine Figur gerade denkt oder fühlt, so dass der Autor nicht immer nur quasi sich selbst beschreiben muss.
In einem guten Buch steht nichts "Belangloses". Ein ernstzunehmender Schriftsteller baut auch nichts ein, das für die Geschichte nicht wichtig ist. es geht ja nicht darum, wie vielleicht in einem Schulaufsatz möglichst viele Seiten zu füllen. Daher finde ich es gar nicht erstrebenswert, zu lernen, wie man Belanglose Dinge aufschreibt. Vielleicht ist das für die Schule bedeutend oder für Wahlreden, aber nicht für gute Schriftsteller.
Es ist doch eine subjektive Wahrnehmung was man als belanglos bezeichnet. Deswegen würde ich nicht behaupten, dass ein Autor diese Dinge bewusst einfügt, um Seiten zu füllen. Ich selbst habe auch einen kleinen Roman in Arbeit. Bevor ich weiter schreibe, was meist nach längeren Pausen passiert, überfliege ich die vorherigen Seiten noch mal. Manchmal fällt mir dann etwas ein, was ich da noch einfügen kann, um die Handlung zu bereichern. Aber ich würde es nicht als belangloses Geschreibsel einordnen.
Zumal ich im Moment auch dabei bin die Geschichte einfach laufend zu schreiben ohne Nebenschauplätze. Nach den ersten Seiten habe ich gedacht, dass ich bald durch bin. Doch nach und nach stellt man fest, dass man doch mehr Text zusammen bringt, als man ursprünglich dachte. Und das eben ohne dass man die Geschichte künstlich aufbläht.
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