Ärgert es euch auf der Zielgeraden überholt zu werden?
Ich habe früher Leistungsschwimmen betrieben und habe zahlreiche Wettkämpfe absolviert. Ich fand es immer super ärgerlich, wenn ich noch auf den letzten Metern ein- oder sogar überholt wurde. Ich war danach immer sehr traurig und mein Trainer oder meine Eltern hatten immer etwas Mühe mich wieder aufzubauen.
Gegen später fand ich es dann nicht mehr ganz so schlimm, obwohl ich auch jetzt noch sehr ehrgeizig bin und ich ungern am Ende noch eingeholt werde. Wie ist das bei euch? Ärgert es euch auch so, wenn ihr auf der Zielgeraden oder auf den letzten Metern noch überholt werdet, egal, welchen Platz ihr dadurch verliert oder seht ihr es eher gelassen und sportlich und sagt euch, dass ihr dann eben nächstes Mal den Gegner wieder schlagen werdet?
Ich war als Jugendliche in mehreren Vereinen und ebenfalls im Schwimmverein. Ich muss jedoch gestehen, dass ich bei Wettbewerben zwar schon enttäuscht war, dass ich kurz vor dem Ziel verloren habe, dies aber als Ansporn genommen habe, noch härter zu trainieren. Beim Tennis wurde es bei mir jedoch schwieriger. Da mein Trainer mich nur gepusht hat und auch beim Verlieren kein gutes Wort für mich übrig hatte, habe ich irgendwann die Lust verloren und aufgehört zu trainieren.
An sich sehe ich es eher sportlich. Es war jemand besser als ich, was ja an sich auch normal ist. Dann muss ich halt besser werden. Aber mittlerweile ist der Sieg beim Sport nicht mehr so wichtig. Ich habe auch lange aufgehört Wettbewerbe mitzumachen. Am Schlimmsten habe ich jedoch Niederlagen beim Savate verkraftet. Savate ist eine Kampfsportart, welche dem Kickboxen sehr ähnelt und bei jedem Kampf den ich verloren habe, wurde mein Frust größer. Irgendwann habe ich aufgehört bei Kämpfen mitzumachen, weil ich sonst zu deprimiert war und habe nur noch in meiner Freizeit trainiert.
Ich war früher auch Leistungsschwimmerin und kenne das Gefühl. Ich war immer auf dem dritten Platz und habe es nie geschafft besser zu sein. Sogar heute denke ich noch daran und wünschte mir heute noch, einmal ganz oben gestanden zu sein. Auf der anderen Seite allerdings war es eben so, was ich nicht ändern konnte.
Heute ärgere ich mich über so etwas nicht mehr. Ich gehe da sehr gelassen mit um. Ich denke mir immer nur, dass ich mein bestes gebe und solange ich mein Ziel erreiche, welches ich mir gesetzt habe, ist alles in Ordnung.
Mein Leistungssport in der Jugend war die Rhythmische Sportgymnastik und da gab es keine Zielgerade. Deswegen fehlte der direkte Vergleich, aber natürlich war es ärgerlich, wenn man Patzer machte und dann wegen einem Zehntel einen besseren Platz verpasste. Ich denke, dass ich mich bei einer entsprechenden Sportart durchaus darüber geärgert hätte, in der Zielgeraden überholt zu werden.
Ich habe dieses Gefühl höchstens beim Schulsport gehabt. Gerade bei den Läufen ging es mir anfangs immer so, dass ich dann auf den letzten Metern überholt wurde von Mitschülern, die schneller waren. Das lag aber an meinem Laufstil, ich habe am Anfang ziemlich viel Power gegeben und war dann schneller fertig als andere. Irgendwann habe ich dann einen normalen Start hingelegt und dann auf den letzten Metern einen Sprint eingelegt, was dazu geführt hat das ich zuerst da war. Es ist aber schon ärgerlich, wenn man sich Mühe gibt, aber es nicht reicht.
Ich war zwar nie im Leistungssportbereich tätig, aber ich kann deine Gefühle durchaus verstehen. Gerade wenn man sehr viel trainiert, kommt es ja auf jeden Platz an und ja, da kann ich es auch verstehen, wenn man statt auf dem 39 Platz auf dem 40. Platz landet. Also ich kann das auch bei hinteren Plätzen durchaus verstehen. Im vorderen Bereich ist das ganze natürlich noch ärgerlicher. Eine Freundin von mir ist auch im Leistungssportbereich und sie hat mir eine Zeit lang leid getan, weil sie mehrere Male hintereinander immer auf dem 4. Platz gelandet ist und auch sie wurde oft im letzten Moment überholt.
So etwas ist immer deprimierend und mehr als unschön. Man muss sich aber auch mal vor Augen halten, dass so etwas normal ist und wohl jedem schon einmal passiert und das muss sich nicht immer auf Sport beziehen. So etwas kann einem auch im Berufsleben widerfahren. Das muss man dann hinnehmen und es abhaken und beim nächsten Mal wird es vielleicht vermieden.
Ich kann mich noch gut an ein Rennen vor ein paar Wochen erinnern. Ich war auch hier lange vorne weg und lag in Führung. Kurz vor dem Ziel war ich dann aber so kaputt, dass ich langsamer wurde und schon kamen viele von hinten und ich wurde durchgereicht. Das war in dem Moment schon extrem demotivierend, aber bereits nach dem Rennen konnte ich darüber lachen, weil es eben dazu gehört.
Das schöne ist aber auch, dass man auch die andere Person sein kann, die einem kurz vorm dem Ziel überholt. Dieser Seitenwechsel ist auch sehr schön und meistens bin ich auf dieser Seite, wenn es um Sport geht. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich diesen geschilderten Fall recht locker hingenommen habe. Würde mir das häufig passieren, dann sähe meine Reaktion sicher auch etwas anders aus.
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