Kann man nach Austritt aus der kath. Kirche wieder eintreten

vom 19.09.2013, 13:18 Uhr

Person B ist vor einem Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten und würde aber jetzt wieder gerne in die Kirche eintreten. Die Gründe dafür kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass B wieder in die Kirche eintreten will. Nun hat B gehört, dass das in der katholischen Kirche gar nicht so einfach ist. B ist katholisch getauft, hat die Erstkommunion mit gemacht, ist gefirmt worden und 5 Jahre später ist B ausgetreten.

Wenn B nun wieder eintreten will, was kommt dann auf B zu? Muss B wieder neu getauft werden und muss B wieder alle Sakramente mit machen? Wird B gefragt, warum B wieder eintreten will oder ist es ziemlich formlos, wenn man nach einem Austritt aus der katholischen Kirche wieder eintreten will?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kenne jemand, der dies tatsächlich versucht hat. Es ging halt darum, dass er heiraten wollte, die Braut war aber evangelisch. Warum die unbedingt zunächst katholisch heiraten wollten, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall sollte der Mann wieder eintreten können, aber der Priester hat da dann voll die Welle gemacht und der Mann sollte öffentlich vor der Gemeinde alles mögliche bekennen und Bla, was ihm dann kurz gesagt zu peinlich war.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Natürlich kann man wieder eintreten, sonst wäre man ja zur ewigen Hölle verdammt. Es gibt ja auch das Gleichnis von dem verlorenen Sohn oder Schaf - ich weiß es nicht mehr. Näheres dazu findest du hier.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Anzahl derer, die erneut in die katholische Kirche eintreten, ist ja nicht wirklich hoch. Allerdings gab es bei uns in der Gemeinde mal einen Mann, der ausgetreten ist und wieder eintreten wollte. Unser lieber Herr Pfarrer stellte sehr hohe Anforderungen an ihn. Er sollte sich, ähnlich wie im von Bellikowski geschilderten Fall, vor der Gemeinde zu allem möglichen bekennen, seine Sünden beichten und es wurde im Nahe gelegt, sehr viel Geld zu spenden. Wenn der Pfarrer es rechtlich gekonnt hätte, hätte er sich wahrscheinlich auch noch andere Sachen gewünscht, die ich mir jedoch nicht vorstellen will.

Vor allem die Sache mit dem Geld hat dazu beigetragen, dass ich im Anschluss aus der katholischen Kirche ausgetreten bin. Ich glaube nicht an Gott, allerdings denke ich, dass es für Menschen die an ihn glauben, bessere Alternativen gibt, als die katholische Kirche. Ein Wiedereintritt in die katholische Kirche ist schwer. Deshalb wäre ich an Stelle von Person B froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin und keine Steuern mehr bezahlen muss.

Heiraten kann diese Person standesamtlich, alleine deswegen muss sie nicht erneut in die Kirche eintreten. Sicher, eine kirchliche Hochzeit vermittelt eine ganz andere Atmosphäre, mit den richtigen Mitteln wird eine standesamtliche Hochzeit jedoch ebenbürtig. Sollte die Person auf Grund ihres Berufes plötzlich wieder auf die katholische Kirche angewiesen sein, würde ich mir darüber Gedanken machen, ob dieser Beruf das richtige für sie ist. Ich würde in diesem Fall meine Moralvorstellungen der katholischen Kirche deutlich vorziehen.

Es muss doch einen schwerwiegenden Grund gegeben haben, wieso Person B ausgetreten ist. Alleine deshalb kann ich nicht wirklich verstehen, wieso sie sich ernsthaft darüber Gedanken macht, wieder in die Kirche einzutreten. Aber wie gesagt, ein erneuter Beitritt kann in manchen Gemeinden schwer werden und ich würde darauf aus vielen Gründen verzichten!

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» gob » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Noch mal taufen lassen kann er sich sicher - aber bringen würde das nichts weil die Taufe ja nicht "abgenommen" werden kann. Daher ist diese Voraussetzung für eine Mitgliedschaft sicher immer gegeben, sofern der mal Mitglied war. Und ansonsten ist der Eintritt natürlich immer möglich. Es ist ja ein Verein wie jeder andere auch und die Regeln zur Aufnahme stellt eben die Kirche auf. Hier denke ich dann nicht, dass sich viele Gemeinden quer stellen würden. Gerade in Zeiten, in denen die Mitgliederzahlen schrumpfen. Wenn jetzt ein Pfarrer verlangt, dass man zum Wiedereintritt sich vor der Gemeinde erklärt, klingt das für mich nach einem legitimen Anliegen. Das wäre noch nicht mal zu viel verlangt. Wenn B aber nicht bereit ist, vor der Gemeinde zu der er gehören will zu sprechen, dann ist es schwer, für den Eintritt zu argumentieren. Er kann es ja noch in einer Nachbargemeinde probieren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, von kirchlicher Seite ist man gar nicht so offiziell ausgetreten, eher von staatlicher Seite. Da geht es, denke ich, eher um steuerrechtliche Fragen, schließlich gibt es innerhalb der Religionsgemeinschaft ja auch genügend Menschen, die nicht in die Kirche gehen. Vielleicht hört sich der Vergleich auch schlecht an und ihr könnt mich gerne korrigieren, aber ich vermute, es ist wie bei einer Scheidung. Man heiratet ja kirchlich und standesamtlich im Normalfall, lässt sich jedoch nur von staatlicher Seite her scheiden.

In der Kirche heißt es ja "bis das der Tod uns scheidet". Ich denke, bei der Taufe wird etwas ähnliches gesagt und sobald man getauft ist, gibt es da vom Religiösen her keinen Unterschied mehr. Zumal man alle Sakramente empfangen hat. Ich denke also, dies ist gut wieder möglich, auch wenn es meine persönliche Meinung nicht wiederspiegelt.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also dass man nur unter Auflagen wieder in die Kirche eintreten darf, ist denke ich mal überall so. Nur, dass die Auflagen nicht überall gleich krass ausfallen dürften. Wenn es nur um den Kirchgang an sich geht, kann man denke ich auch die Gemeinde wechseln.

Außerdem muss man ja nicht zwangsweise Gemeindemitglied sein, wenn man an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen möchte. Zumindest ist mir das noch nie passiert, wenn ich eine Kirche besuche, dass ich dann nach meiner Gemeindezugehörigkeit gefragt wurde. Wenn es dabei um berufliche oder hochzeitliche Gründe gehen sollte, unter denen man einen Kirchenwiedereintritt in Erwägung zieht, sollte man abwägen ob die Auflagen das wirklich wert sind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



B könnte schon wieder in die katholische Kirche eintreten. Es wird jedoch nicht gerne gesehen, wenn jemand wieder eintreten möchte, nach dem er vor kurzem erst ausgetreten ist. Er muss sich erst wieder das Vertrauen der Kirche aufbauen, um dort wieder aufgenommen zu werden. Aber im Grunde ist dies möglich, besonders wenn in diesem Falle, die Ehefrau der Kirche beitreten möchte, dann wird es auch von der Kirche akzeptiert, dass Herr B. der Kirche wieder beitreten will.

Sie freuen sich schließlich, wenn sie Mitglieder haben. Denn so kann die Kirchensteuer eingenommen werden. Der Kirche kommt es demnach nur zu gute. Aber Herr B. hat einen fatalen Fehler begannen. Er hätte es sich vorher gut überlegen sollen, ob er aus der Kirche austritt. Nun muss er, glaube ich, zumindest als Nichtgläubiger, wieder getauft werden.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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