Kindergartenbeitrag Berechnung fair - unfair? Was denkt ihr?

vom 01.10.2013, 08:18 Uhr

Ich muss öfters staunen wie manche Beiträge errechnet werden. Bei mir geht’s im Moment um den Kindergartenbeitrag. Es gibt bei uns eine Staffelung wie viel die Eltern für den Kindergarten der Kinder bezahlen müssen. Von dem her gibt es ja nicht aus zu setzen, sehr wohl finde ich aber das es etwas daran aus zu setzten gibt wie der berechnet wird. Nämlich vom Gehalt des vorigen Jahres. Also beginnt das Kind zum Beispiel im Jahr 2013 mit dem Kindergarten und berechnet wie viel man bezahlen muss wird ein paar Monate vom Jahr 2012.

Wenn man immer gleich verdient ist es ja kein Problem, wenn man aber im Jahr 2012 ein Baby bekommen hat sehr wohl. Oder wenn man Arbeitslos wird. So habe ich zum Beispiel fast das ganze Jahr 2012 Wochengeld bekommen weil ich im vorzeitigen Mutterschutz war. Hatte ziemliche Probleme bei der Schwangerschaft. Von dem her habe ich natürlich ein relativ hohes Einkommen gehabt. Jetzt bekomme ich nur noch das Kinderbetreuungsgeld das hier bei uns in Österreich nicht recht hoch ist.

Wenn ich jetzt meinen Kindergartenbeitrag vom heurigen Jahr berechne, müsste ich überhaupt nichts bezahlen weil wir zusammen einfach zu wenig Einkommen haben. Aber so wird es vom letzten Jahr berechnet und somit sind wir Vollzahler, also müssen den höchsten Beitrag bezahlen weil wir eben so viel Einkommen hatten. Und es gibt keine Ausnahmen. Es gibt zwar eine Härtefallregelung die aber so gut wie nie greift. Also im Prinzip vollkommen unnütz ist.

Kennt ihr auch solche Berechnungen die von Geld gerechnet wird das man gar nicht mehr hat oder so ähnliches? Was denkt ihr darüber? Ist es einfach so zu berechnen weil man ja so den Jahreslohnzettel hat und es für die Leute, die das berechnen müssen einfach praktischer ist? Auf der anderen Seite gesehen wäre es vom Berechnen her ein wenig aufwendiger weil man ja von dem Jahr alles erst einfordern muss, wo doch der Jahreslohnzettel im PC ist. Wie seht ihr die ganze Sache und wie denkt ihr darüber?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das ist ja eine seltsame Berechnung des Kindergartenbeitrags bei euch. Ist das überall in Österreich gleich oder ist das nur in einigen wenigen Kindergärten bei euch so von der Berechnung? Ich fände eine solche Berechnung auch mehr als unfair, auch wenn sie ja eigentlich fair ist, weil im Prinzip ja jeder gleich zahlt, indem er einen bestimmten Prozentsatz seines Gehaltes zahlt. In deinem Fall ist es aber echt ärgerlich. Man hat eigentlich eine zusätzliche finanzielle Belastung durch ein weiteres Kind, verdient weniger und muss aber den höheren Beitrag für den Kindergartenplatz bezahlen.

Ich kenne eine solche Berechnung hier in Deutschland nicht. Bei uns gibt es feste Beiträge. Man zahlt entsprechend der Dauer, wie lange das Kind im Kindergarten ist. So zahlen alle Eltern gleich, egal was sie an Einkommen zur Verfügung haben. Da die Höhe des Beitrages Sache der einzelnen Einrichtung ist, ist es bei uns durchaus auch lohnenswert, die einzelnen Kindergärten miteinander zu vergleichen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es gibt auch bei uns in Deutschland Kindergärten, deren Eltern-Beitrag einkommensabhängig berechnet wird. Auch dort nimmt man als Grundlage meistens die Vorjahreseinkünfte.

Wenn sich dort nicht viel ändert, ist das ja an und für sich okay, aber bei solch gravierenden Änderungen wie von torka beschrieben, muss dann eine andere Regelung gefunden werden. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass man der entsprechenden Stelle das Problem auch darstellt und nachweist. So kenne ich es jedenfalls von einer Bekannten, die nach einer Scheidung vor dem Problem stand, von der allerhöchsten Beitragsstufe auf die niedrigste Stufe zu kommen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei uns gibt es leider keine Möglichkeit dem aus zu kommen. Die einzige Lösung die mir vorgeschlagen wurde, war die, das ich meine Tochter erst nächstes Jahr in den Kindergarten gebe da sie als Vorschulkind dann nichts zu bezahlen braucht. Aber das war leider für uns keine richtige Lösung. Aber die Meinung vom Land, die das im Prinzip vorschreiben, war einfach wenn man es sich nicht leisten kann dann soll das Kind auch nicht in den Kindergarten gehen. Traurig aber wahr.

Es geht sich bei uns aus das sie trotzdem in den Kindergarten gehen kann, aber für mich ist es eine Prinzipsache. Schade finde ich es nur für Kinder die dann wirklich nicht in den Kindergarten gehen können und in unserem Kindergarten gibt es auch so einen Fall.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es ist bei vielen Berechnungen so, das Einkünfte aus den Jahren zuvor zur Berechnung hergenommen werden. Der Grund ist der, dass dann schon der Einkommensteuerbescheid vorliegt. Oft ist es aber so, dass die Berechnung neu vorgenommen wird, wenn man nachweisen kann, dass sich das Einkommen massiv zu Ungunsten des Zahlers verändert hat. Ich würde einmal nachfragen, ob das in deinem Fall auch so ist. Das würde ich vermuten.

Ansonsten finde ich einen Kindergartenbeitrag an sich unfair. Ich würde den Kindergarten ganz gebührenfrei machen, wie es ja auch politisch im Gespräch ist. Unfair sind Kindergartengebühren und auch andere Kosten meiner Meinung nach immer für die Leute im Mittelfeld. Als ich noch verheiratet war, habe ich mich immer geärgert, dass wir an einer Grenze waren, wo wir zwar alles bezahlen mussten, aber nie irgendwelche Zuschüsse wie Wohngeld oder Ähnliches erhielten.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde die Kindergartenbeitragsberechnung auch merkwürdig bei euch. Bei uns ist es so, dass man seine Gehaltsabrechnung für die nächsten sechs Monate einreicht oder einen anderen Nachweis, der sich darauf bezieht, wie viel Einkommen man in den letzten sechs Monaten hatte oder man in den nächsten sechs Monaten bekommt. Und daraus wird dann die Kindergartenbeitragsberechnung erstellt, die wir dann letztendlich bezahlen müssen.

Wenn wir dann einmal einen Monat weniger Einkommen haben, gehe ich mit dem Nachweis zur Kindergartenbeitragsberechnungsstelle und reiche den Nachweis dort ein. Dann wird die Kindergartenbeitragsrechnung neu berechnet und mir wird dann ein neuer Kindergartenbeitragsbescheid zugeteilt und letztendlich finde ich dieses Verfahren auch recht fair. Ich kann mich da nicht beschweren.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei uns hat es überhaupt nichts mit dem Einkommen zu tun. Jeder zahlt den gleichen Beitrag, wobei der geringer wird, je mehr Kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben. Ich zahle für mein Einzelkind knapp über 100€. Hat man 4 oder mehr Kinder, ist das ganze dann schon fast ein Schnäppchen für noch 17€ pro Kind.Ganztagsbetreuung kostet natürlich noch einiges mehr. Familien mit geringem Einkommen oder Hartz IV können beim Jugendamt einen Zuschuss oder auch die komplette Übernahme des Beitrages beantragen.

Ich finde diese Regelung auf jeden Fall fairer, als nach dem Einkommen zu gehen. So hat man jedenfalls nicht den Stress, eine drastische Veränderung in den Verhältnissen nachweisen zu müssen und für die Beantragung des Zuschusses bzw. Komplettübernahme ist natürlich die aktuelle Situation entscheidend. Generell muss ich sagen, dass ich es schade finde, dass man hier nicht für ganz Deutschland einigermaßen einheitliche Regelungen schafft. In einigen Bundesländern ist das Vorschuljahr beitragsfrei, hier in Baden-Württemberg leider nicht. In Rheinland-Pfalz kostet der Kindergarten als einzigem Bundesland für Kinder ab 3 Jahren überhaupt nichts und für die jüngeren wollen sie das wohl auch noch einführen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Jessy_86 hat geschrieben:Bei uns hat es überhaupt nichts mit dem Einkommen zu tun. Jeder zahlt den gleichen Beitrag

So ist es bei uns auch. Der Beitrag ist nach Kinderzahl und Betreuungszeit gestaffelt, der Verdienst ist dabei egal. Wer nichts oder wenig verdient, kann sich natürlich Zuschüsse holen, aber der Betrag bleibt erstmal der gleiche.

Nachlässe für zusätzliche Kinder, die ebenfalls betreut werden müssen, gibt es ja überall, nur die Höhe kann variieren. Bei uns wird jetzt das zweite Kind schon deutlich günstiger und dann gibt es für das dritte Kind glaube ich nochmal eine Ermäßigung, ob es darüber hinaus noch mehr gibt weiß ich aber nicht.

Das finde ich grundsätzlich auch deutlich fairer. Schließlich kriegt ja auch jeder die gleiche Leistung, warum sollte diese nun für einige viel billiger sein als für andere.

» Klehmchen » Beiträge: 5494 » Talkpoints: 1.015,07 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Unser Sohn geht nun seit zwei Monaten in den Kindergarten und hier gibt es einen festen Betrag - ganz egal, was die Eltern verdienen. Es richtet sich einzig allein nur nach der Betreuungszeit und ob die Kinder auch im Kindergarten Mittagessen. Zusätzlich sind die Eltern aber auch verpflichtet, besondere Einsätze im Kindergarten zu verrichten, wie z.B. Reparaturen, Gartenarbeit oder auch Putzen. So etwas mache ich aber auch gerne, wenn dadurch der Beitrag stabil bleibt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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