Beim Klavierspielen die Hände lieber getrennt trainieren?
Beim Üben von neuen Liedern für das Klavier existieren mehrere Methoden. Einige bevorzugen die Variante beide Hände separat zu trainieren. Dabei übt man zuerst mit der rechten Hand, sobald diese ermüdet mit der linken Hand, bis man beide Teile fließend spielen kann. Anschließend werden sie zusammengesetzt, wobei sie eben koordiniert werden müssen.
Die zweite Variante scheint deutlich schneller zu gehen, wenn man bedenkt, dass beide Hände direkt eingeübt werden.
Was ist denn nun besser? In Internetforen lese ich, dass erstere Variante geeigneter sei. Aber die zweitere scheint mir schneller zu gehen, da ich keine drei Schritte machen muss, sondern nur einen.
Das kommt immer auf das Stück an, das du spielst und auf dein spielerisches Können. Ich würde einfach sagen, je mehr man ein Anfänger ist, desto öfter sollte man die Hände auch getrennt üben. Wenn man schon reichlich Spielerfahrung hat, dann muss man nicht mehr bei jedem einfachen Stück die Hände getrennt üben. Auch bei einfacheren Passagen in einem Stück erübrigt es sich sicher oft, die Hände zu trennen, aber an Stellen, die man oft nicht richtig spielt oder die einem schwer fallen da ist das getrennte Üben schon praktisch, weil es sehr intensiv ist.
Andererseits kommt das auch auf das Stück an. Wenn man ein Operettenstück von Johann Strauß oder eine Klavierfassung von einem einfachen Pop-Stück spielt, kann man das normalerweise schon beidhändig erarbeiten. Wenn man allerdings Jazz spielt, finde ich das schon schwieriger, das vom Blatt weg gleich beidhändig zu spielen ohne das Timing der Noten zu zergurken. Auch klassische Stücke, zum Beispiel von Chopin mit fünf dauernden Vorzeichen und immer wieder eingestreuten Doppelkreuzen und Doppelbes, da muss man schon genau herangehen und sich das am besten einzeln einpauken. Auch wenn man von Bach ein Stück hat, das vierstimmig komponiert ist, und man diese vier Stimmen mit nur zwei Händen auf dem Klavier flüssig spielen soll, dann muss man auch getrennt üben, es sei denn, man hat eine musikalische Hochbegabung.
Also ich selber kann keine Noten und bringe mir gerade Evanescence My Immortal bei. Was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass ich mir so ein Lernvideo auf youtube herunter geladen habe, wo der Spieler immer erst die eine Hand und dann die andere Hand erklärt und sie dann anschließend zusammen spielt. Ich muss sagen, dass ich mir damit unglaublich schwer tue.
Deshalb würde ich die Variante mit beide Hände zusammen einüben, bevorzugen. Ich finde nur leider kein Video, in dem das so dar gestellt wird, wie ich das möchte. Allerdings musst du für dich selber heraus finden, wie du am besten lernst und wie schnell.
Die Synchronisation der Hände ist eben sehr oft das Problem, da man beim getrennten Üben unterschiedlich schnell spielt oder die Hände unterschiedlich gut trainiert hat. Daher bevorzuge auch ich die Methode mit beiden Händen gleichzeitig zu üben.
Die meisten YouTube Videos zeigen die Hände getrennt, da es so wahrscheinlich einfacher ist alles zu erklären. Vor allem lassen sich die gespielten Noten dann auch leichter nachverfolgen.
Das kommt auf das Niveau an. Wenn man ständig leichte Stücke getrennt übt, dauert das ziemlich lang und bei teuerem Klavierunterricht ist Zeit nunmal Geld. Wenn du ein Anfänger bist, solltest du jedoch erstmal getrennt üben und ein Gefühl für das Spielen entwickeln.
Bei Musik der Romantik ist es zum Beispiel wichtig, wenn die Dynamik in den beiden Stimmen wechselt. Wenn du getrennt übst, entwickelst du ein besseres Gefühl und kannst deine Spielweise perfektionieren. Wenn du jedoch nur Akkorde oder Alberti-Bässe, also Arpegios von Dreiklängen, in der linken Hand spielst, kannst du es dir bestimmt sparen. Es dauert seine Zeit, bis du mit beiden Händen synchron spielen kannst. Das hängt jedoch stark vom Anspruch des Stückes ab.
Es kommt dabei immer drauf an, wie viel Erfahrung du schon besitzt und wie anspruchsvoll das Stück an sich ist. Jemand der gerade erst mit dem Klavierspielen angefangen hat, der wird in dieser Anfangsphase immer erst die Hände getrennt voneinander trainieren da zum einen die Hände schneller ermüden und man so immer einen Wechsel vollziehen kann was in der Unterrichtsstunde auch wertvolle Zeit ist die nicht ungenutzt verstreicht.
Sobald man dann bereits weiter Fortgeschritten ist und sich weiter an kompliziertere Stücke heranwagt, dann ändert sich auch automatisch das Verhalten der Übungsstunden da man dann bereits gelernt hat sich sich auf beide Hände zeitgleich zu konzentrieren und kann das Stück von Anfang an Perfektionieren wenn man mit beiden Händen zeitgleich an die Sache heran geht. Besonders komplizierte Passagen kann man immer noch getrennt voneinander einüben aber das sollte nicht die Regel sein.
Ich selbst spiele Klavier seit 21 Jahren und habe dabei auch angefangen erst mit jeder Hand getrennt voneinander zu üben. Bereits nach wenigen Jahren bin ich dazu übergegangen mit beiden Händen direkt zu spielen um direkt ein Gefühl für das Gesamtstück zu bekommen und zu perfektionieren. Zu dieser Methode wurde ich auch von meinem Klavierlehrer immer angehalten der ebenfalls nichts davon gehalten hat, die Stücke getrennt voneinander einzuüben und am Ende zu versuchen es zusammen zu basteln. Die Qualität die am Ende bei solchen Versuchen heraus gekommen ist, war deutlich schlechter und hat damit auch länger gebraucht das Stück perfekt in Szene zu setzen. Deswegen würde ich von dem getrennt einspielen aus persönlicher Sicht abraten auch wenn es in einigen Youtube Videos so gezeigt wird. Es lässt sich halt einfacher erklären für die Videos als wenn man zeitgleich mehrere Dinge zu erklären versucht.
Ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Für den einen ist die eine Variante besser und für den anderen eben die andere. Und natürlich kommt es auch darauf an, wie talentiert und geübt derjenige ist und vor allem auch darauf, wie schwer das Stück ist. Ein kleines Kinderstück wird jeder halbwegs geübte Klavierspieler einfach runterspielen können. Bei einem Stück von Bach oder ähnlichen Künstlern wird es dann schon schwieriger.
Als ich Klavierunterricht hatte, haben wir auch immer zuerst die rechte Hand trainiert, bis die Läufe und Griffe einigermaßen saßen und dann die Begleithand auch noch einmal extra gespielt. Als beides funktionierte, kamen beide Hände gleichzeitig. Ich fand das Zusammenführen der Hände aber trotzdem noch schwer, obwohl ich beide davor einzeln gespielt habe und auch beherrscht habe.
Für mich persönlich ist es aber trotzdem einfacher (zumindest bei anspruchsvolleren Stücken), wenn ich zuerst beide Hände getrennt übe und danach zusammenspiele. Das funktioniert bei mir auch schneller als die andere Methode, obwohl mehr 'Arbeit' bzw. mehrere Arbeitsschritte dahinterstecken.
Bei jedem anspruchsvolleren Stück wird jeder Laienpianist kaum darum herum kommen, erst einmal mit jeder Hand einzeln zu üben. Wenn man mit beiden Händen gleichzeitig übt, so trainiert man die Koordination der beiden Hände zusammen sehr gut, aber technische Schwierigkeiten in den einzelnen Händen übergeht man so total. Für einfache Stücke kann das Üben mit beiden Händen gleichzeitig zwar eine zeitsparenden Methode sein, aber sobald man sich etwas tiefer mit dem Klavierspiel befasst, wird man um die Einzel-Methode nicht herum kommen.
Bei mir ist es unterschiedlich. Bei manchen Stücken fange ich gleich mit beiden Händen gleichzeitig an, wobei diese Stücke meistens nicht sonderlich schwer sind. Wenn dann mal doch eine schwierigere Stelle auftaucht und die nicht so richtig klappt, spiele ich hier die Hände nacheinander und dann erst zusammen.
Bei manchen Stücken bekomme ich es aber auch nicht gleich hin, mit beiden Händen gleichzeitig zu spielen. Da übe ich dann erst mit der rechten Hand, bis das einigermaßen klappt und dann kommt die linke Hand dazu bzw. erst die linke Hand und dann beide gleichzeitig.
Ich spiele aber auch noch nicht sehr lange Klavier und hatte auch nie Unterricht, sodass ich nicht weiß, was eigentlich sinnvoller ist. Ich spiele also immer so, wie es mir am leichtesten fällt.
Wenn ich an meine ersten Klavierstunden zurückdenke, habe ich an sich immer damit begonnen, die rechte und die linke Hand einzeln einzuüben und die beiden Hände erst später Takt für Takt zu einem gemeinsamen Stück zusammengesetzt. Natürlich muss man sich somit mit einem dreischrittigen Modell der Einübung beschäftigen, das durchaus zeitaufwendig sein kann, ich finde diese Herangehensweise dennoch gerade für Anfänger richtig und wichtig.
Immerhin lernt man noch, beschäftigt sich mit den Noten und der Anschlagtechnik und kann somit die notwendige Konzentration auf zwei getrennte Schritte der Einübung verteilen. Schwierig finde ich bei dieser Vorgehensweise einzig, dass man die beiden einzeln eingeübten Hände, die sich in der Übungsphase vielleicht minimal in Geschwindigkeit oder Dynamik unterschieden haben, noch koordinieren muss. Je nachdem, wie fortgeschritten der Spieler ist, geht das aber recht schnell und kann zusätzlich als gute Übung dienen.
Dem fortgeschrittenen Spieler traue ich indes durchaus zu, einfache Stücke sofort beidhändig vom Blatt zu spielen und dabei auf die Übungsphase mit getrennten Händen zu verzichten. Auch gibt es viele Stücke gerade im Bereich der Liedbegleitung, die eine solche Herangehensweise unnötig machen, weil die linke Hand nur einfache Akkorde spielt, während die Rechte eine einfache Melodie zu spielen hat. Letztlich denke ich aber schon, dass auch fortgeschrittene Spieler gut daran tun, bei komplizierten Stücken erst einmal Takt für Takt die Hände getrennt voneinander einzuüben - mir hat das jedenfalls immer sehr geholfen.
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