Banken haben immer noch zu wenig Eigenkapital

vom 15.09.2013, 18:53 Uhr

Wie ich gerade wieder gelesen habe, haben Großbanken immer noch zu wenig Eigenkapital und verleihen untereinander so viel Geld, dass dies im Krisenfall also dem kompletten Zahlungsausfall der Bank für den Staat zu einem Problem wird. Dies hängt damit zusammen, dass die Banken dadurch extrem stark miteinander verbunden sind und somit wirtschaftlich voneinander abhängig sind.

Sollte also einer der Banken in diesem System ausfallen, ist die andere automatisch auch zahlungsunfähig. Dies geschieht aber nicht ohne Grund, weil solch große Banken meistens auch ziemlich viel Geld verleihen unter anderem auch an den Staat oder große Bauunternehmer. Somit wird der Staat quasi mit Absicht dazu gezwungen diese Banken zu retten also steckt Absicht dahinter.

Genau das sollte aber eigentlich nach dem damaligen G-8-Gipfel wieder abgestellt werden und die Banken mit genügend Eigenkapital vorsorgen, weil die Finanzkrise zu starke Auswirkungen auf die globale Wirtschaft hatte.
Letztendlich wurde also im Prinzip gar nichts geändert, weil die Staaten entsprechende Hilfsgelder freigaben und nun alles wieder beim Alten ist, wenn nicht so gar schlimmer existiert als vorher. Wie ist eure Meinung zu dieser Thematik?

» BlueLagoon » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,56 »



Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass es noch schlimmer geworden ist. Doch definitiv ist die Politik zahlreiche Versprechen, die sie nach der Finanzkrise 2008 gegeben hat, bis heute schuldig geblieben. Bedenkt man doch, um welch geringes Maß die Einkapitalquote der Banken erhöht wurde und wie schwer sich die Länder mit der Einführung einer Finanztransaktionssteuer tun, sei sie auch nur im Milli-Prozent Bereich. Das fröhliche Zocken hat längst wieder begonnen und bei der Volatilität der Märkte aktuell scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die nächste Krise ins Haus fällt. Sieht man einmal ganz davon ab, dass selbst die aktuelle Krise, bzw. die Auswirkungen der alten, noch längst nicht durchgestanden sind.

Definitiv tut die Politik zu wenig, doch kann man ihr das gar nicht wirklich ankreiden. Nicht wenige Politiker stellen sich inzwischen vor die Kameras und geben zu, dass sie längst nicht mehr die einzigen Strippenzieher sind, obwohl sie dazu eigentlich bemächtigt wurden. Große Lobbyverbände und finanzstarke Unternehmen scheinen inzwischen einen ähnlich großen Einfluss auf Gesetzgebung und Regelungen zu haben, wie regierende Parteien.

Zudem hast du völlig recht, wenn du sagst, dass die weltweiten, wirtschaftlichen Zusammenhänge in den vergangenen 20 Jahren sich so verkompliziert haben, dass selbst Experten ganzer Gremien und studierter Ökonomen teils Meinungen haben, die diametral auseinander gehen. Wenn diese Experten schon keine Ahnung mehr haben, wie alles eigentlich miteinander zusammenhängt und wie man die großen Banken nun endlich zur Kasse bitten kann, wie soll es dann eine Bundesregierung können?

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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