Dem Partner den sonntäglichen Stammtisch verbieten?

vom 18.09.2013, 13:17 Uhr

Es kommt da auf mehrere Faktoren an. Wenn er das schon immer macht und auch gemacht hat, bevor die beiden sich kennen gelernt haben, dann ist das so eine Sache. Eigentlich kann man das dann jemandem nicht verbieten, weil man genau weiß, worauf man sich eingelassen hat und bis dahin durfte er auch immer. Ich halte auch nichts davon, seinem Mann oder seiner Frau so etwas zu verbieten. Er hat Spaß, er braucht das vielleicht um abzuschalten und das kommt dann eventuell wieder ihr zu Gute, wenn er dann ausgeglichen und zufrieden ist.

Wichtig ist auch, dass er es nicht übertreibt. Wenn er sich natürlich wöchentlich die Kante gibt und es immer mehr übertreibt, dann würde ich das auch nicht so toll finden. Wenn er gesittet was Trinken geht, dann ist das in Ordnung. Und man kann ja auch einen Kompromiss schließen. Man macht dann eben am anderen Tag des Wochenendes etwas oder er geht jedes zweite Wochenende oder was auch immer. Irgendwie kann man das lösen. Aber ich würde niemals sagen: Freund der Sonne, ab jetzt darfst du nicht mehr dahin. Das geht nicht. Mal davon abgesehen würde ich das dann aus Trotz erst Recht machen. Weil welcher Erwachsene lässt sich sowas schon unbegründet einfach mal eben verbieten?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ganz ehrlich, mich würde es auch tierisch nerven, wenn mein Partner nun plötzlich auf die Idee käme, jeden Sonntag einen Stammtisch besuchen zu wollen und dort jede Menge Alkohol zu konsumieren. Dabei würde es mich gar nicht stören, dass er soziale Kontakte pflegt und dafür auch einen Teil des Sonntags opfert, ich finde nur eben, dass gerade der Sonntag auch zum Teil Familienunternehmungen vorbehalten sein sollte.

Gerade, wenn beide Partner arbeiten und vielleicht noch Kinder im Spiel sind, die unter der Woche zur Schule gehen, finde ich schon, dass man sich am Wochenende Zeit für die Familie nehmen und Hobbys zumindest zeitweise hinten anstehen sollten. Einen Mann, der erst am späten Nachmittag mit einer Alkoholfahne und ohne jegliche Unternehmungslust nach Hause kommt, fände ich diesbezüglich schon eher hinderlich und würde mich vermutlich sehr darüber ärgern.

Andererseits ist es völliger Blödsinn, sich gegenseitig in einer Partnerschaft mit Verboten zu belegen, das zeugt von wenig Respekt und erwachsenem Verhalten. Die Lösung sollte hier wohl eher sein, einen Kompromiss zu finden, der beispielsweise darin bestehen könnte, dass der Stammtisch nur jede zweite Woche besucht wird, oder dass der Mann nicht viel trinkt und um eine gewisse Uhrzeit wieder zu Hause sein sollte, damit noch etwas gemeinsam unternommen werden kann. Sollte der Partner nicht kompromissbereit sein und die Bedürfnisse seiner Frau völlig ignorieren, dürfte in dieser Ehe wohl schon deutlich mehr schiefgehen, als nur der eine Konfliktpunkt.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann deine Cousine irgendwie verstehen, dass sie von dem regelmäßigen Stammtisch genervt ist, wo ihr Mann hin geht. Auch der Alkohol, den der Mann dort regelmäßig zu konsumieren scheint, würde mich nerven. Aber mit einem Verbot ist doch keinem gedient, wenn der Mann sich den Stammtisch überhaupt von deiner Cousine verbieten lässt.

Seine Laune wird dann nicht gerade gut sein und dann wird es deiner Cousine auch keine Freude bereiten, mit ihrem Mann zusammen den Sonntag zu verbringen. Ich denke auch, dass doch bestimmt ein Kompromiss gefunden werden kann, dass der Mann vielleicht nur noch alle zwei Wochen oder einmal im Monat zu dem Stammtisch geht und die anderen Sonntage für seine Frau da ist und mit ihr zusammen etwas unternimmt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wie viele hier bereits geschrieben haben, ist es schwachsinnig, seinem Partner irgendetwas verbieten zu wollen. Immerhin sind in einer Partnerschaft immer beide alt genug, dass sie eigene Entscheidungen treffen können und da sollte man auch keine Verbote aussprechen. Zudem bringt es auch nichts, seinen Partner einengen zu wollen. Immerhin sorgt das nur für schlechte Stimmung und es ist normal, dass man in einer Beziehung auch seinen Freiraum braucht.

Ich muss zugeben, dass es mich auch sehr stören würde, wenn mein Partner sich jeden Sonntag gegen Mittag betrinken würde. Immerhin kann man so ja wirklich den ganzen Tag nichts mit ihm unternehmen, wenn er bereits gegen Mittag angetrunken nach Hause kommt. Von daher fände ich das einfach sehr schade. Immerhin hat man ja meistens auch nur am Wochenende Zeit für gemeinsame Unternehmungen und wenn das nicht geht, weil der Partner lieber zum Stammtisch geht, dann fände ich das doch sehr ärgerlich.

Ich denke, dass man in diesem Fall einen Kompromiss eingehen sollte. So sollte man ausmachen, dass der Mann vielleicht nur jeden zweiten Sonntag zum Stammtisch geht, während man dann an den anderen Sonntagen etwas gemeinsam unternimmt. So hätte jeder etwas davon und beide wären glücklich. Allerdings sollte man sich dafür an einen Tisch setzen und miteinander reden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Verbote sind in einer Beziehung generell eine ganz schlechte Idee. Schließlich sollte es sich im Idealfall um eine gleichberechtigte Partnerschaft handeln, in der beide Parteien auch zu Kompromissen fähig sind. Natürlich kann und sollte man, bildlich gesprochen, auch mal mit dem Fuß aufstampfen, aber Dinge "verbieten" funktioniert eigentlich nur bei minderjährigen Kindern.

Ich komme aus einer Gegend, in der der "Frühschoppen" zwischen Kirchgang und Mittagessen (das die Frauen daheim schon mal zubereiten) gerade bei der älteren Generation eine heilige Tradition darstellt. Ja, manche Gegenden sind eben noch etwas rückständig! Auch mein Vater ist immer gern dort hin gegangen, hat aber nur Apfelsaft getrunken und war immer pünktlich zum Mittagessen zuhause. Das hat in meiner Familie auch niemanden besonders gestört.

Vielleicht lässt sich ja ein Kompromiss erzielen? Dass es deine Bekannte nicht gerade attraktiv findet, wenn der Göttergatte mit Bierfahne am Esstisch sitzt, finde ich voll und ganz gerechtfertigt. Oder er geht nur alle zwei Wochen zum Stammtisch? Falls gar nichts anderes funktioniert, kann sich seine Frau ja ein vergleichbares Ritual zulegen, beispielsweise jede Woche Freunde zum Kaffeetrinken einladen oder selber auch mal weggehen. So wäre das Gleichgewicht in Sachen Freizeitgestaltung wieder hergestellt, und wenn es dem Partner nicht passt, hat man zumindest eine neue Argumentationsgrundlage in Sachen Frühschoppen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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