Boris Becker von Barbara Becker geschlagen?

Obwohl Boris Becker vor bereits 10 Jahren eine Biografie geschrieben hatte folgt nun die nächste - und als wäre das nicht schlimm genug, meint er, mit seinen Ex-Frauen abrechnen zu müssen. Unter anderem berichtet er über die Shoppingeskapaden seiner damaligen Frau, allerdings beschuldigt sie auch schwer.

Barbara Becker soll wie von Sinnen in einem Streit auf ihn losgegangen sein und auf ihn eingeschlagen haben. Glaubt ihr das? Oder meint ihr, das ist eine reine PR-Masche vom Ex-Tennis-Star? Auch wenn die Anschuldigung stimmen sollte, finde ich es nicht gut von ihm, in einem Buch darüber zu schreiben und nun von allen Seiten Mitleid zu erwarten. So Dinge klärt man entweder persönlich, oder wenn es hart auf hart kommt, sollte man die Polizei aufgrund von häuslicher Gewalt rufen - denn so was ist kein Spaßthema.

Ich finde, es kommt schon sehr darauf an, wie er es schreibt. "Abrechnen" würde für mich bedeuten, dass er seinen Frauen die alleinige Schuld gibt und sie schlecht macht. Aber wenn er schreibt, dass sein Verhalten die Damen dazu getrieben haben, ist es etwas ganz anderes. Im Artikel wird erwähnt, dass eine Ex-Freundin klagen will. Aber davon, dass Barbara Becker mit diesem Buch ein Problem hat, wird nichts erwähnt. Das könnte darauf zurückzuführen sein, wie er sie darstellt.

Ich finde, bei der Mutter seiner Kinder sollte man ganz besonders vorsichtig sein, wie man sie darstellt. Es ist extrem schwierig, wenn die Eltern keinen Respekt voreinander haben. Generell finde ich es seltsam, seinen Ex-Partner schlecht zu machen, weil es ja auch ein schlechtes Bild auf einen selber wirft. Immerhin hat man diesen Menschen geliebt. War man also zu doof, um zu merken, was für ein Mensch das ist oder hat sich dieser Mensch mit der Trennung um 180 Grad gewandelt?

Aber so wie es im Allgemeinen dargestellt wird, kommen Boris und Barbara ganz gut miteinander zurecht. Zumindest mittlerweile. Und da bezweifel ich jetzt einfach mal ungelesenerweise, dass Boris seine Ex-Frau in diesem Buch in den Dreck zieht, sondern dass er einfach die schwierige Situation der Scheidung beschreibt. Er gibt ja offen zu, dass er das Arschloch war.

Von daher glaube ich auch, dass es sich tatsächlich zugetragen hat. Die wichtigere Frage ist warum und wie. Ich denke, er beschreibt, dass er sie dazu getrieben hat. Und somit will er kein Mitleid erheischen, sondern es ist auch eine Art Entschuldigung. Ob man das nun öffentlich machen muss, ist jedem selbst überlassen. Als öffentliche Person ist das natürlich etwas ganz anderes als als reine Privatperson. Und sicher geht es auch darum, Geld mit dem Buch zu verdienen. Aber letztlich muss nur Barbara damit einverstanden sein und sonst niemand. Wenn man es nicht lesen will, braucht man das ja nicht zu tun.

Gewalt ist grundsätzlich abzulehnen. Häusliche Gewalt hat allerdings eine viel zu niedrige Aufklärungsrate und eine sehr hohe Dunkelziffer. Vorwürfe dieser Art sind unabhängig vom Bekanntheitsgrad der betroffenen Personen ernst zu nehmen und kein Thema, das zu PR Zwecken instrumentalisiert werden sollte.

Der geschilderte Fall wirkt allerdings sehr verwunderlich. Boris Becker war ein durchtrainierter Profisportler und auch nach seiner aktiven Karriere nicht untrainiert, so dass es mehr als fragwürdig erscheint wieso es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein sollte.