Ist ein Publikumstag von ÖPNVs attraktiv?

vom 22.09.2013, 08:54 Uhr

Die Wiener Linien machen immer einen Publikumstag. Das heißt, dass man vor der offiziellen Eröffnung einer Strecke, schon Probefahren kann, um sich einen Vorabeindruck vor der offiziellen Inbetriebnahme holen zu können. Dieses Mal ist die Verlängerung der Wiener U2 von der Aspernstraße zur noch nicht fertigen Seestadt dran. Die Fahrer und Fahrerinnen werden auf der neuen Strecke eingeschult und dabei sind freiwillige und gratis fahrende Passagiere zugelassen. Auch Politiker sollen daran teilnehmen wollen.

Findet Ihr so eine Vorabfahrt interessant oder wartet Ihr lieber, bis der Regelbetrieb einsetzt? Würdet Ihr auch dort fahren, wenn Ihr die Strecke sonst fast nie benützen würdet oder wäre auch dass dann zu langweilig?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich persönlich bin kein großer Eisenbahn-Fan und fände daher eine reine Probefahrt über eine neue innenstädtische Strecke weniger interessant. Sollte es noch ein Rahmenprogramm geben, ist das noch einmal etwas Anderes. Aber eine reine kostenfreie Fahrt hin und zurück wäre mir persönlich einfach zu langweilig.

An sich finde ich es aber nicht schlecht, dass diese Probefahrt gemacht wird. Einerseits ist es Training für die Zugführer, andererseits gibt es ja doch Bahn-Fans, die daran ihre Freude haben. Also profitieren da doch beide von. Beziehungsweise müssen die Zugführer diese Probefahrt doch vermutlich so oder so machen. Da schadet es nicht, auch noch ein paar Zuschauer mitzunehmen, und bei diesen sein Image mit dieser Aktion auch noch zusätzlich ein wenig zu verbessern.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wir wollten auch teilnehmen, aber das Streckenstück ist schon 60 Minuten von uns daheim entfernt. Außerdem wurde das so kurzfristig besser bekannt gemacht, dass wir schon andere Pläne hatte. Ich denke, dass dies eher für die Leute gedacht war, die in der Nähe wohnen und ihre neue Verbindung mal im kleineren Rahmen testen und kennenlernen konnten, bevor jeder mit der U-Bahn diese Strecke befahren kann.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich würde an so einem Publikumstag wohl nur in eine solche Bahn einsteigen, wenn ich gerne mal an das Ziel der selbigen fahren wollen würde. Dann hätte man ja die tolle Möglichkeit, dort kostenlos hin zu kommen.

Nur aus Spaß oder um einmal die neue Streckenführung kennen zu lernen würde ich mich allerdings nicht in eine dieser Bahnen setzen, denn so spannend ist eine Fahrt ja nun auch wieder nicht. Ich habe auch damals im Emsland nie den Drang verspürt, in die Magnetschwebebahn einzusteigen und im Kreis zu fahren, obwohl es ja ein richtiger Publikumsmagnet gewesen ist und viele Fahrgäste dort hin geströmt sind. Für mich wäre es ganz in der Nähe gewesen, aber genau so wenig, wie mich der Transrapid angezogen hat, würden es die Bahnen der ÖPNV tun.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann mir vorstellen, dass so ein vorgezogener Test-Tag auch für Rollstuhlfahrer sehr interessant sein könnte. So ließe sich zumindest schon einmal abtesten, ob man den Einstiegs-Bahnhof auch gut erreichen und am Zielbahnhof auch wieder gut aus- oder umsteigen kann. Nun weiß ich zwar nicht, ob am Publikumstag alles möglicherweise noch voller ist, als sonst. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Üben der Strecke mit dem Rollstuhl an dem Tag noch einmal einfacher sein kann, als wenn man sich im wirklichen Verkehr irgendwie durchwuseln muss. Am Publikumstag sind die Leute ja hauptsächlich zum Schauen da und daher vielleicht etwas ruhiger und auch rücksichtsvoller, als im normalen Verkehr, wo viele Menschen sich von A nach B hetzen und sich dann auch teilweise einfach rücksichtslos überall durchdrängeln.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe gelesen, dass dort etliche Tausend Besucher waren, obwohl man den Tag nur selten in den Medien erwähnt hatte. Wir wollten auch hin, aber dann war es schon zu spät. Außerdem waren drei neue Haltestellen im Osten der Stadt mit Fahrten über die Felder in eine Wohnstadt, die noch gar nicht fertig ist, nicht so attraktiv. :lol:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


celles hat geschrieben:Außerdem waren drei neue Haltestellen im Osten der Stadt mit Fahrten über die Felder in eine Wohnstadt, die noch gar nicht fertig ist, nicht so attraktiv. :lol:


In Berlin hätte man ein riesiges "Event" daraus gemacht, gerade wegen der unfertigen Wohnstadt. :lol: In Berlin gibt es nämlich seit mittlerweile gut 15 bis 20 Jahren den so genannten "Baustellentourismus". Angefangen hat es mit dem Umbau des Potsdamer Platzes, wo man teilweise wohl sogar Eintritt zahlen musste, um die Baustelle zu besichtigen. Es fuhren sogar Sonder-Shuttles. Und das gab es nachfolgend bei verschiedenen Baustellen. Aktuell gab es so etwas Ähnliches wohl auch beim immernoch nicht fertig werdenden neuen Flughafen in Schönefeld.

Ich sehe also, dass die Verkehrsbetriebe in Deiner Stadt offensichtlich eine große Marketing-Möglichkeit verpasst haben. Sie hätten die unfertige Neubaustadt als besichtigungswürdige Attraktion und als Highlight ihrer Bahn-Probefahrt beschreiben müssen. Die unfertige Wohnsiedlung hätte quasi das große Ziel der Testfahrt sein müssen. Dann hätten sie sicher noch viel mehr Besucher angelockt. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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