Elektrogeräte die kurz nach Garantie kaputt gehen?

vom 21.03.2013, 11:52 Uhr

Im Moment ist ja immer in den Nachrichten, dass sie Elektrowarenhersteller gezielt Sachen in die Geräte einbauen, die ein Gerät nach etwas mehr als 2 Jahren kaputt gehen lassen. Ich kann mir das nicht vorstellen, weil man ja als Hersteller auch nicht weiß, wie man dieses Gerät benutzt und ob man es oft oder weniger oft benutzt.

Im Fernsehen wurden Beispiele von Haartrocknern und Mixern genannt. Und neben der Unterhaltungselektronik sollen auch Elektrogroßgeräte so konstruiert sein, dass sie schnell kaputt gehen und gerade die Garantiezeit überstehen.

Ist euch schon mal ein Elektrogerät kurz nach Ablauf der Herstellergarantie kaputt gegangen und habt ihr es dann reparieren lassen? Denkt ihr, dass es wirklich heutzutage ist, dass die Geräte auf "Verschleiß" gemacht sind?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Genauso, wie an dieser Glühbirne eine Sollbruchstelle eingebaut wurde, sind ja viele Firmen dazu übergegangen, die Elektrogeräte so zu bearbeiten, dass sie eben schneller kaputt gehen. Bei solchen Absprachen untereinander dürfen sie sich nicht erwischen lassen, sonst gibt es eine sehr hohe Strafe, die auch berechtigt ist.

Mir ging ein Wasserkocher kurz vor Ablauf der Garantiezeit kaputt und ich bekam ihn umgetauscht. Ferner gab mein erster Laptop den Geist kurz nach der Garantiezeit auf. Reparatur lohnt sich dann nicht, weil sie einfach zu teuer ist. So wird es heute mit vielen Dingen gemacht. Das Schlimme dabei ist, dass man nichts dagegen machen kann. Die sogenannte deutsche Wertarbeit gehört der Vergangenheit an.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das Thema wurde hier ja schon ein paarmal aufgegriffen. Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, der die Vorwürfe gegenüber Herstellern kritisch bewertet. Ich kann mich der Einschätzung anschließen. Natürlich muss bei Consumerware gespart werden, da geht es teilweise um zehntel Cent (die bei Millionenstückzahlen ja gleich tausende Euro ausmachen). Da bleibt bei einer Lebensdauerbetrachtung einfach nicht viel Luft übrig. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass sie absichtlich genau auf eine gewisse Zeit ausgelegt werden können.

Die sogenannte deutsche Wertarbeit gehört der Vergangenheit an.

Weil man einfach kaum noch Consumerware aus Deutschland bekommt. In der Industrie ist "Made in Germany" immer noch vertreten und auch hoch angesehen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 21.03.2013, 14:59, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Der Fachbegriff hinter dieser ganze Geschichte nennt sich geplante Obsoleszenz. Er besagt, dass Gegenstände mit Absicht so gebaut werden, dass sie nach der Garantie einen Schaden nehmen.

Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Reportagen. Neulich habe ich im Fernsehen eine gesehen, die einen defekten Fernseher untersucht hat. Ein TV ist direkt nach der Garantiezeit kaputt gegangen. Deshalb hat sich ein Spezialist um diese Sache gekümmert. Im Endeffekt war der Auslöser ein Einzelteil, das nur wenige Cent kostet. An diesem Teil wurde gespart. Macht das bei einem Gerät Sinn, das sehr viel Geld kostet? Ich sage nein! Ich persönlich gehe stark davon aus, dass Geräte mit Absicht so produziert werden.

Die Industrie könnte sich nicht finanzieren, wenn ein Gerät 20 Jahre oder länger halten würde. Die Konsumenten müssen ständig konsumieren damit unsere Gesellschaft bestehen bleibt. Dazu dürfen Geräte nicht zu lange halten. Dies gilt vor allem für Waschmaschinen, Kühlschränke und Teekocher oder ähnliche Küchengeräte. Ein Waschmaschine hat in alten Zeiten bis zu 25 Jahre gehalten! Logisch betrachtet, müsste man sagen: Der technische Fortschritt ermöglicht uns haltbare Geräte. Falsch gedacht. Die Lebenszeit hat sich in den letzten Jahren eher verkürzt.

Wer Qualität möchte, muss tief in die Tasche greifen. Manche Menschen kaufen billige Geräte und wundern sich, wieso diese kaputt gehen. Da habe ich persönlich kein Mitleid mit solchen Menschen. Eine Waschmaschine von einem Markenhersteller kostet nicht ohne Grund mehr als Doppelte. Wer dieses Geld investiert, wird an seinen Geräten mehr Freude haben.

» Ratgeber » Beiträge: 48 » Talkpoints: 42,09 »



Neulich habe ich im Fernsehen eine gesehen, die einen defekten Fernseher untersucht hat. Ein TV ist direkt nach der Garantiezeit kaputt gegangen. Deshalb hat sich ein Spezialist um diese Sache gekümmert. Im Endeffekt war der Auslöser ein Einzelteil, das nur wenige Cent kostet. An diesem Teil wurde gespart.

Ich habe diese Reportage auch gesehen. Was dort knallhart verschwiegen wird: Es sind teilweise weit über hundert solcher "Centbauteile" in einem Gerät. Wenn man diese alle absolut überdimensionieren würde, um die Gefahr eines Ausfalls noch einmal erheblich zu senken, würde das Gerät um sehr viele Euros teurer werden. Das bezahlt der Markt aber einfach nicht.

Der Schluss, dass sich hinter einem defekten Verschleißteil (und das sind diese Teile nun mal) Absicht verstecken würde, entbehrt sich jeglicher Logik. Solche Defekte sind nun mal größtenteils zufällig, allenfalls mal Qualitätsprobleme beim Bauteilhersteller und in sehr seltenen Fällen eine Fehlauslegung des Geräteherstellers. Absicht steckt da aber keine dahinter. Es liegt nun mal an der Natur der Sache, dass Verschleißteile zuerst kaputt gehen, auch wenn sie nicht fehldimensioniert sind.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 21.03.2013, 19:18, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich hatte mal ein Bügeleisen, dass ist zwei Wochen nach Garantieablauf kaputt gegangen. Außerdem hatte ich einen Laptop, der hat es ein halbes Jahr über die Garantiezeit hinaus geschafft, wobei ich recherchiert habe, dass wohl viele Geräte dieser Baureihe im ersten Jahr nach Garantieablauf am gleichen Fehler verstorben sind.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mir ist es diese Woche wieder passiert. Kaum ist die Gewährleistung/Garantie abgelaufen, ist meine Waschmaschine auch schon kaputt. Dabei habe ich sie gerade mal vor genau 2 Jahren und 6 Wochen gekauft. Und innerhalb der Garantiezeit wurde sie auch schon einmal vom Kundendienst repariert. Aber nun ist das Gegengewicht rausgebrochen und hat dabei noch das Heizelement zerstört. Ein richtig schöner Totalschaden.

Meine Waschmaschine war nicht besonders teuer, aber irgendwie ist mir trotzdem in letzter Zeit aufgefallen, dass bei mir extrem viele elektronische Geräte kurz nach der Garantie kaputt gegangen sind. Mein PC-Monitor ging nach einem Jahr kaputt und wurde umgetauscht. Auch mein letzter Fernseher ist noch in der Garantiezeit kaputt gegangen und der wurde nicht mal mehr zur Reparatur gegeben, sondern ich habe einfach mein Geld zurück bekommen. Die beiden Geräte waren auch nicht gerade aus dem preiswerten Segment, wie meine Waschmaschine. Allerdings hält meine kleine Röhre, die ich noch aus Jugendtagen habe, seit mittlerweile 12 Jahren.

Ich habe vor allem das Gefühl, dass komplexe Geräte einfach so gebaut sind, dass sie nach zwei bis drei Jahren kaputt gehen können. Wahrscheinlich bin ich auch immer die Glückliche, der das passiert, aber ich habe so meine persönlichen Abschreibungstabellen im Kopf, und solange die einigermaßen zutreffen, muss ich wohl akzeptieren, dass Technik kaputt geht.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich. Auf jeden Fall sind in den heutigen Geräten kleine Kondensatoren oder Dioden verbaut, die gezielt nach einer bestimmten Zeit defekt werden. Dieses Phänomen kann man in fast jedem modernen Gerät ausmachen.

Es gibt Elektroniker, die gezielt massenhaft defekte Ware ankaufen und nur dieses eine Bauteil von einem Preis von ca. 50 Cent austauschen. Damit verdienen andere ihren Lebensunterhalt, denn eine Diagnose ist immer nur bei einem neuer Gerätetypen notwendig. In einem Gerätetypen gehen so gut wie immer die Selben Bauteile kaputt.

Ich finde das echt richtig Asozial und wenn es irgendwann irgend einen Weg gibt, gegen so etwas vor zu gehen oder dies Nachzuweisen, werde ich auf jeden Fall dabei sein.

» KilianH » Beiträge: 72 » Talkpoints: 32,06 »


Elektrogeräte, die nach ihrer Garantiezeit kaputt gehen, habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Aber sonst kenne ich es auch so, dass gerade zu Feiertragen wie Weihnachten ein neuer Fernseher her musste. Ich finde die Reparatur lohnt sich bei den meisten Elektrogeräten gar nicht. Deswegen würde ich wohl auch zu einem Neukauf tendieren. Es ist aber auch so, dass ich wenige Elektrogeräte habe.

Ich glaube manchmal sogar, dass die Elektrogeräte genau so installiert sind. So als wüssten sie, wann die Garantie erlischt. Während der Garantiezeit ist mit dem gesamten Gerät kein einziges Problem aufgetreten und dann auf einmal passiert ist. Dies passiert mir auch meist in solchen Situationen, wenn ich gerade an das Erlöschen der Garantie denke.

Man muss definiert die Kosten für eine Reparatur mit den Kosten einer Neuanschaffung vergleichen. Wenn der Fernseher, wie bei mir vor ein paar Jahren in die Luft geht, wird man sich aber definitiv für einen Neukauf entscheiden. Sind es Kleinigkeiten reicht auch die Lösung mit der Reparatur.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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