Kraftsportübungen während der Schwangerschaft sinnvoll?

vom 23.09.2013, 13:36 Uhr

In den letzten Tagen haben diese Bilder der US Amerikanerin Lea-Ann Ellison ja für viel Gesprächsstoff gesorgt. Von Bewunderung bis hin zu blankem Entsetzen, war ja alles vertreten. Aber selbst die Medizinexperten scheinen da keine einheitliche Auffassung über derartige „Fitnessübungen“ zu vertreten. Was meint ihr denn dazu? Wären derartige oder auch abgeschwächte Kraftübungen zur Körperertüchtigung während der Schwangerschaft durchaus auch eine Option für euch?

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» Entenhausen » Beiträge: 181 » Talkpoints: 13,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hab mal gelesen, dass man als Frau nicht unbedingt schwer heben sollte, da sonst frühzeitig die Wehen einsetzen könnten. Bin daher bin ich der Meinung, dass man auch nicht unbedingt Kraftsport machen sollte, auch wenn es in einer abgeschwächten Variante ist. Es ist eine körperliche Belastung und das ist nicht unbedingt gut für Mütter und ungeborene Kinder .

» Parzival » Beiträge: 888 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde, dass so etwas wirklich gar nicht geht, weil man ja nicht nur mit seiner Gesundheit spielt, sondern auch mit der Gesundheit des Kindes. Man kann ja auch noch so gut trainiert sein, man kann immer mal den Halt verlieren, einem kann schwindlig werden und man lässt los und dann ist das Gejammer groß, wenn man deswegen das Kind verliert. Auch kann Kraftsport ja vorzeitige Wehen auslösen. Ich finde das sehr verantwortungslos und man kann ja auch anderen Sport machen, wenn man schwanger ist. Kraftsport sollte nicht in einer Schwangerschaft stattfinden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn man so ein Training seit Jahren jeden Tag macht, fehlt einem natürlich etwas in der Schwangerschaft, wenn man es dann plötzlich komplett weglässt. Hochleistungssportler sind ja praktisch süchtig danach. Das kann auch ganz schön auf die Psyche schlagen, was wiederum nicht gut für sie und das Kind wäre. Daher denke ich, dass die Dame gerne weiter trainieren kann. Aber das Training sollte schon angepasst werden. Gerade das schwere Heben halte ich auch für gänzlich ungeeignet. Vor allem, weil hier der ganze Körper eingesetzt wird. Ich würde ihr lieber vorschlagen, sich hinzusetzen und vielleicht nur mit Hanteln, also nur mit einem Arm zu trainieren. Wenn es denn unbedingt sein muss.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Heute Mittag haben sie im Fernsehen darüber einen Bericht gegeben und ein Frauenarzt hat auch gesprochen und er meinte, dass man das machen sollte, was man selber für richtig hält und die werdende Mutter schon selber sieht, wann es nicht mehr geht. Die Muskeln bei einer derartigen Sportlerin sind auch ganz anders als bei einer "normalen" Frau und am ende des Berichts haben sie dann auch gesagt, dass sie kurz nach den Aufnahmen selber gesagt hat, dass es nun zu schwer ist.

Ich kenne eine Mutter, die bis kurz vor der Geburt noch jeden Tag mehr als eine Stunde gejoggt ist und sie hat 3 gesunde Kinder zur Welt gebracht und Joggen ist auch nicht gerade unanstrengend. Wenn ein Körper das gewohnt ist, kann er damit ganz anders umgehen und man sollte sich da überhaupt nicht einmischen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es kommt immer auch auf die Sportart drauf an, welche die Schwangere betreibt. Wenn ich mich nicht irre, dann sollte eine schwangere Frau nicht mehr als fünf Kilogramm tragen. Das, was diese Kraftsportlerin da tut, dürfte bei weitem mehr sein. Auch wenn sie es gewohnt ist und diesen Sport schon ewig macht, sollte sie ein solches Risiko für eine Frühgeburt lieber nicht auf sich nehmen. Klar sind die Muskeln ganz anders trainiert wie die bei einer Frau die anderen Sport oder sogar gar keinen Sport treibt. Aber trotzdem übertreibt die Sportlerin hier in meinen Augen.

Joggen ist da ganz anders. Da trägt man nur sein eigenes Gewicht. Zudem dürfte es gegen Ende der Schwangerschaft ziemlich unangenehm sein vom Bauch her und die Luft könnte einem auch ausgehen, so dass man schon deswegen allein wohl seine Anstrengungen zügeln muss. Daher sehe ich Joggen als wesentlich geeigneter an als Gewichte heben oder Krafttraining im Allgemeinen.

Ich selber bin noch bis beinahe zum Ende der Schwangerschaft geschwommen. Bei mir war es aber auch irgendwann soweit, dass ich mich nicht mehr unbedingt wohl gefühlt habe und das Schwimmen dann vorläufig komplett eingestellt habe.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich war entsetzt, als ich vor ein paar Stunden diese Bilder der Frau gesehen habe. Man sieht sichtlich, dass sie zu tun hat. Eine Schwangerschaft sollte nicht unterschätzt werden. Was hätte dabei alles passieren können? Was wäre gewesen, wenn die Frau ein Gewicht auf den Bauch bekommen hätte? Wenn daraus eine Totgeburt entstanden wäre? Meines Erachtens hätte so viel passieren können und die Frau hätte sich Vorwürfe gemacht. Ich finde innerhalb einer Schwangerschaft kann man damit aussetzen, der Körper ist wohl daran gewöhnt und man macht es unter Umständen schon ein paar Jahre, aber die Unfallgefahr ist dennoch da.

Die Frau musste ja auch ihr Training unterbrechen, da sie wohl Bauchschmerzen hatte. Wahrscheinlich Zeichen einer Frühgeburt. In den Bericht habe ich dann eine andere Frau gesehen, die das auch in ihrer Schwangerschaft getan hat. Ihr und ihren Kind (nun 7 Jahre alt) geht es gut. Ich könnte die Verantwortung dafür nicht tragen und kann diese Mutter nicht verstehen. Ich würde es nie riskieren.

In den gleichen Berichte meinte eine Frauenärztin, dass es nicht gefährlich für die Schwangerschaft ist, da sie es vorher gemacht hat. Sie riet aber von Kraftsportübungen mit Beginn in der Schwangerschaft ab. Bei Komplikationen wie Wehen oder Bauchschmerzen gab sie den Rat sofort aufzuhören. Für mich ist dennoch nur Unverständnis da.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:... und am ende des Berichts haben sie dann auch gesagt, dass sie kurz nach den Aufnahmen selber gesagt hat, dass es nun zu schwer ist.

Das sagt eigentlich schon alles. Sie hat es für den Bericht gemacht und hat dabei übertrieben. Sobald Schmerzen auftreten, ist der Punkt doch schon längst überschritten. Schmerzen kommen nicht zur Vorwarnung, dass er bald erreicht werden würde, falls man noch mehr geplant hat. Ich finde es unverantwortlich von den Ärzten, das so freimütig zu empfehlen. In so einem kleinen Artikel wird das gerne mal falsch verstanden. Ich hoffe, dass sich betreffende Frauen eingehender von ihren Ärzten beraten lassen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sport während der Schwangerschaft kann durchaus positiv sein, wenn man es richtig macht und sich nicht überanstrengt. Meine Cousine hat fünf Kinder und sie sagt selbst, dass Sport während der Schwangerschaft sehr zu raten ist. Sie hat nämlich festgestellt, dass bei ausreichend Sport während der Schwangerschaft die Geburt weniger Komplikationen aufweist und Mutter und Kind eine Geburt besser verkraften und wegstecken können. Sie merkt selbst den Unterschied bei ihren Kindern, sie hat nicht bei allen fünfen gleich Sport gemacht, bei einem mehr und bei dem anderen weniger. Auch hätten die "Sportkinder" ein besseres Immunsystem und seien nicht so empfindlich, sie könnten generell mehr wegstecken.

Wenn ich mal schwanger sein sollte, hätte ich gegen etwas Sport nichts einzuwenden. Vielleicht etwas Joggen oder leichte Gymnasik, eben so viel wie möglich ist. Schließlich will ich weder mich noch das Kind auf fahrlässige Weise gefährden, das würde ewig auf meinem Gewissen lasten. Manche Schwangere machen dann kilometerlange Spaziergänge um sich fit zu halten, aber auch da sind nicht alle gleich. Es gibt auch welche, die legen sich sofort auf das Sofa sobald der Pinkeltest trocken ist und tun dann 9 Monate lang gar nichts.

Bei einer Bekannten von mir war das so. Sie hat drei Kinder bekommen und sich direkt nach der Bestätigung, dass sie schwanger ist, praktisch aufs Sofa gelegt und die ganzen Schwangerschaften durch nichts gemacht, weil sich das ja negativ auf das Kind aufwirken könnte. Allerdings liefen alle 3 Geburten nicht gerade reibungslos, was ich persönlich auf die Faulheit während der Schwangerschaft schiebe, wobei man ja auch unter normalen Umständen Komplikationen während der Geburt bekommen kann.

Also Krafttraining während der Schwangerschaft geht gar nicht. Ich hätte viel zu viel Angst, durch eine kleine Unachtsamkeit mich und das Kind zu gefährden. Man hat ja als Schwangere nicht nur Verantwortung gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber dem Kind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt darauf an, was man vorher gemacht hat. Natürlich sollte eine werdende Mutter nicht während der Schwangerschaft mit Sport (außer Schwangerschaftsgymnastik) anfangen, aber wenn sie immer schon Kraftsport betrieben hat, sehe ich da kein Problem. Irgendwann gegen Ende der Schwangerschaft geht es halt nicht mehr.

Wahrscheinlich ist es für eine ungeübte Frau gefährlicher, einen Wäschekorb in einer ungünstigen Stellung hochzuheben als das Stemmen der Gewichte für eine trainierte Frau. Wenn man viele Kinder hat, muss man als Schwangere ja auch den ganzen Tag heben und sich bewegen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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