Veränderung der typischen Kinder-Wunschberufe?

Als ich noch im Kindergarten war, was jetzt zwar auch schon über zwei Jahrzehnte her ist, hatte man schon klare Vorstellungen davon, was man später beruflich auf jeden Fall mal machen möchte. Daraus geworden ist dann in den meisten Fällen vermutlich doch nichts, weil man noch viele andere Berufe kennengelernt hat, die man als Kindergartenkind gar nicht kannte, weil einem die Möglichkeit nicht offen standen, oder aus was für Gründen auch immer. Damals wollte ich immer unbedingt Flugzeugpilot werden - Würde ich sicherlich auch heute noch gerne, aber hier ist mir die Ausbildung und die damit verbundenen Anforderungen glaube ich zu anspruchsvoll, bzw. zu unübersichtlich. Das ist aber ein anderes Thema.

Damals wollten die Jungs meist Feuerwehrmänner, Polizisten, Piloten oder sogar Astronauten werden. Viele Mädchen hingegen wollten dann meist Tierärztin oder etwas dieser Art werden. Ich habe irgendwie den Eindruck bekommen, dass sich dieses Bild im Laufe der letzten zwanzig Jahre aber stark verändert hat. Klar gibt es noch immer viele Kinder, die noch immer die "klassischen" Berufe ausüben wollen, aber wenn ich jetzt mal bei den Kindern gucke, die vielleicht schon eine Altersklasse höher sind und in die Grundschule gehen, dann hört man hier häufiger mal, dass diese Computerspiele-Entwickler, Grafikdesigner oder Programmierer werden wollen. Ich selbst hätte damals nie an solche Berufe gedacht, heute scheint es aber wohl schon Alltag zu sein, dass Kinder sich auch für solche Dinge interessieren, zumal ja grade Videospiele schon viele Kinder von klein auf an begleiten.

Würdet ihr mir hier zustimmen und ebenfalls sagen, dass sich dieses Bild im Laufe der Jahre stark verändert hat? Haben sich eure eigenen Kinder hier vielleicht auch schon etwas ausgefallenes ausgedacht? Was habt ihr schon für seltsame Wunschberuf-Äußerungen von Kindern gehört? Wie viele Kinder wollen noch immer die klassischen Berufe erlernen?

Die Welt wandelt sich. Somit wandeln sich auch die Menschen. Warum dann nicht auch deren Wünsche, was sie einmal werden möchten? Es gibt immer noch Kinder, die klassische Berufe im Auge haben. Aber es gibt auch viele andere. Die Möglichkeiten sind größer und meist ist es ja auch nicht so, dass man den Traum des Kindergartenalters verfolgt. Lass sie doch reden und wenn es ihr Wunsch ist, sollen sie es versuchen. Die Möglichkeiten sind groß.

Ich habe selbst noch keine komischen Äußerungen von Kindern gehört. Viele wollen eben Sängerin oder Tänzerin werden. Dies macht aber eben auch unsere Gesellschaft aus vielen kleinen Kindern. Das Leben als Model wird uns im Fernsehen vorgelebt, da darf man sich dann nicht wundern, dass die kleinen dann auf den Catwalk laufen und posen.

Wenn ein Junge Programmierer werden möchte, soll er es erstens werden und zweitens ist es dennoch eine Menge an Arbeit, die er dort leisten muss. Der Job ist ja nicht zu unterschätzen. Wer will in dieser Zeit denn noch Altenpflegerin werden oder eben einen Job wie Bauer ausführen. Die Zeiten sind halt vorbei. Somit sind die Wünsche anders und hören sich vielleicht auch komisch an. Viele ältere Menschen haben dann ein Problem damit, aber ich sehe kein Problem darin.

Ich habe mich da auch nie ganz entscheiden können. Als ich im Kindergarten war, wusste ich nie genau, was ich werden wollte, ich habe mir darüber einfach noch keine Gedanken gemacht, vielleicht war mir aber auch noch gar nicht bewusst, dass es doch wichtig ist, sie darüber Gedanken zu machen. Ich gehörte auf jeden Fall nicht zu denen, die später Prinzessin werden wollen, was bei meinen Freunden wirklich ein häufiger Wunsch war.

Dann kam ich in die Grundschule, und dort bin ich gerne zur Schule gegangen, dann habe ich angefangen, darüber nachzudenken, weil ich jetzt auch wusste, dass die Lehrer dort ach arbeiten, und was meine Eltern so machen um Geld verdienen zu können. Da mir die Berufe meiner Eltern nicht gefallen haben, habe ich mich dann, wen wundert es?, entschieden Grundschullehrerin zu werden. Meine Eltern haben sich da nie viel eingemischt, aber irgendwann hat meine Großmutter mir gesagt, dass wäre sehr anstrengend, und man muss viel dafür arbeiten, und das man jeden Tag alles vorbereiten muss. Dann wollte ich nicht mehr Lehrerin werden. Das war so etwa in der 5. Klasse.

Dann hatte ich das Gefühl, dass ich doch wissen müsste, was ich werden will, weil meine Freunde auch schon wussten was sie werden wollten. Durch Fernsehen, und Erfahrungen die ich gemacht habe, kam ich dann auf immer mehr Berufsideen, um mir kam der Gedanke Tierärztin zu werden, das blieb auch über mehrere Jahre so, bis ich gemerkt habe, dass viel zu viele Tierärztin werden wollen, und man dort wenig verdient, aber echt hart arbeiten muss.

Dann war ich in der 10. Klasse und wusste schon ziemlich genau was ich werden will, weil ich dafür ja auch bestimmten Voraussetzungen erfüllen muss. Bei mir war es der Wunsch Steuerpfanderin zu werden. Dabei ist es bis heute geblieben. Klar, es ist ein seltener Beruf, man kommt nicht so ohne weiteres drauf. Aber meine Nachbarn führen diesen Beruf aus, so bin ich auf die Idee gekommen. Dann habe ich mich auch informiert, und bin mir ziemlich sicher, dass es der richtige Beruf für mich wäre. An meiner Entwicklung kann man also erkennen, dass sich mein Bild wirklich sehr geändert hat. Das finde ich aber auch gut, weil man ja aus Erfahrungen lernt.