Nehmen eure Kinder am Ferienprogramm teil?

Am Mittwoch ist endlich auch das letzte deutsche Bundesland, nämlich Bayern, in die Sommerferien gestartet. Die meisten Bundesländer haben schon seit einigen Wochen Sommerferien, in manchen geht ab Montag sogar schon wieder die Schule los.

Viele deutsche Städte und Gemeinden veranstalten in den Sommerferien ein Ferienprogramm, damit die Schulkinder einen sinnvollen Zeitvertreib haben und beaufsichtigt werden können, falls ihre Eltern den ganzen Tag arbeiten. Auch bei uns in der Gemeinde findet dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Ferienprogramm statt.

In meiner Kindheit habe ich auch oft am örtlichen Ferienprogramm teilgenommen. Jeden Tag wurde etwas anderes angeboten - Schnorcheln, Klettern, Fechten, Bogenschießen, Reiten oder auch mal Tagesausflüge in den Freizeitpark oder in ein nahe gelegenes Museum. Mir hat es immer sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit den anderen Kindern etwas zu unternehmen.

Wird in eurer Stadt oder Gemeinde auch solch ein Ferienprogramm für die einheimischen Kinder angeboten? Nehmen eure Kinder daran teil oder gestalten sie ihre Sommerferien nach ihren eigenen Vorstellungen?

Wir haben hier auch ein recht vielseitiges Kinderprogramm. Im Vergleich zu der Zeit, als ich noch im passenden Alter dafür war, hat sich das Angebot sehr verbessert, muss ich sagen. Mein Sohn wird nun allerdings diesen Monat erst 5 Jahre alt und für diese Altersgruppe ist noch nicht wirklich etwas dabei. Es gibt glaube ich nur eine Veranstaltung, die bereits ab 4 ist. Richtig interessant wird es erst ab ca. 8-10 Jahren, da ist dann alles mögliche dabei, zum Beispiel auch eine mehrtägige Fahrt auf einen Pferdehof.

Bei uns gibt es immer ein richtig tolles und vielseitiges Ferienprogramm, eigentlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Als Kind habe ich selbst immer am Ferienprogramm teilgenommen und erst vor ein paar Wochen habe ich meiner Nachbarin empfohlen, dass sie ihr fünfjähriges Kind doch auch für das ein oder andere Angebot anmelden kann. Mit fünf Jahren kann sie zwar noch nicht an allem teilnehmen, aber schon an einigem. Ich glaube, sie war jetzt vor einer Woche auf dem Reiterhof und das hat ihr auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Sicherlich war es die richtige Entscheidung, sie dort hin zu schicken.

Ich selbst habe als Kind auch immer am Ferienprogramm teilgenommen. In einem Jahr gab es ein richtig tolles Angebot, bei dem ich das Glück hatte, auch angenommen worden zu sein. Manchmal gibt es nämlich so viele Bewerber, dass ausgelost werden muss, wer teilnehmen darf und wer nicht. Und zwar handelte es sich bei dem Angebot um eine Fahrt in den Freizeitpark Tripsdrill. Der Eintritt dort kostet allein schon fünfundzwanzig Euro und dazu muss man dann auch noch die Kosten für den Bus rechnen. Ich habe aber insgesamt, für Busfahrt und Eintritt, nur fünf Euro zahlen müssen, was schon ein richtiges Schnäppchen war. Wie das finanziert wurde, weiß ich leider nicht, aber in jedem Fall ist es toll, dass so etwas angeboten wird, sodass auch Kinder aus etwas ärmeren Familien die Möglichkeit haben, so einen Freizeitpark mal zu besuchen.

Manchmal sind die Preise aber auch ehrlich gesagt unverschämt. Ein Reiterhof bietet zum Beispiel auch immer Reiten, Pferde putzen, und so weiter an und verlangt für einen Tag teilweise mehr als zwanzig Euro. Ich glaube aber, dass da auch nicht so viele teilnehmen, denn es gibt mehrere Reiterhöfe bei uns in der Umgebung und manche bieten es auch um einiges billiger an.

Bei uns in der Stadt stellt das Jugendzentrum jedes Jahr zu den Sommerferien, Herbstferien und inzwischen auch zu den Faschingsferien ein Ferienprogramm aus. In den beiden kleinen Ferien gibt es natürlich nur kleine Programmpunkte, aber in dem Sommerferienprogramm gibt es immer ein großes und vielfältiges Programm. Allerdings sind die meisten Programmpunkte nur für Kinder und Jugendliche bis sechzehn Jahre, somit bin ich nun für beinahe alles zu alt.

Die Preise waren auf jeden Fall gerecht. Auch ich war einmal im Freizeitpark Tripsdrill, wir mussten etwa (grob geschätzt, ist schließlich schon etwas her) fünfzehn bis zwanzig Euro zahlen, bei Geschwisterkindern wurde es etwas billiger, vielleicht dann dreizehn bis fünfzehn Euro pro Kind. (Ich habe gerade nachgeschaut, normalerweise kostet so eine Kindergruppe fünfzehn Euro, da wir eine sehr große Gruppe waren - wir sind mit zwei Bussen hingefahren, wir könnten also um die hundert Personen sein - haben wir vermutlich einen etwas billigeren Eintritt bezahlt, mit der Busfahrt vielleicht achtzehn Euro bei Einzelkindern).

Da meine Freundin da gerade in das Haus gegenüber eingezogen ist, haben wir uns zusammen angemeldet (Wir waren damals oft eine Vierergruppe, wir zwei ältere Mädchen und unsere kleinen Brüder), neue Freunde haben wir dort deshalb eigentlich nicht gefunden.

Bei der Anmeldung war es dann so, dass man das im Jugendzentrum machen musste, ganz nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Oft war es dann so, dass dann an den Tagen, an denen man sich zu den Aktionen anmelden konnte, schon eine Stunde, bevor das Jugendzentrum geöffnet hatte, eine lange Schlange vor der Tür war. Inzwischen muss man die Anmeldung schriftlich per Post abschicken, wenn es dann zu viele Anmeldungen gibt, wird ausgelost. Das finde ich sehr schade, da man so nie sicher sein kann, ob man mit einer Freundin zusammen bei einer Aktion teilnehmen kann.

Bei uns im Ort wird so etwas auch angeboten. Früher haben unsere Kinder da auch sehr oft teilgenommen. Ich fand es immer eine schöne Idee, weil es nicht besonders teuer war, und viele unterschiedliche Sachen angeboten wurden. Schon damals war das Problem, dass wir unsere Kinder immer zu den verschiedenen Orten fahren müssen, was teilweise auch ein ganzes Stück ist. Dann hat sich aber einiges geändert.

Man konnte sich nicht mehr normal anmelden, sondern es wurde ausgelost. Dann waren wir leider nur noch bei wenigen Aktionen dabei, die Kinder waren enttäuscht, und haben die Lust verloren. Inzwischen sind sie aber auch ein wenig zu alt dafür geworden. Und da bei uns jedes Jahr die gleichen Aktionen angeboten wurden, kannten sie auch bald schon alle. Aber ich muss sagen, es gibt echt tolle Sachen die man machen kann, dazu gehört auch Reiten, in den Kletterpark fahren, und ins Universum von Bremen, und alles wurde von der Gemeinde befürwortet, also konnte man sich das auch ohne Probleme leisten.

Was ich gut fand waren aber auch die vielen Aktionen in denen man etwas selber gemacht hat, wie beispielsweise Armbänder, ohne Theater gespielt hat. Bei uns gibt es aber leider auch nicht jeden Tag etwas. So haben unsere Kinder lieber ihr eigenes Programm gemacht, aber früher hatten sie echt Freude daran, und es war schade, dass es nur in den Sommerferien angeboten wird.

Noch habe ich keine Kinder, aber meine Kindheit ist ja selbst noch nicht lange her. Bei uns gab es den sogenannten Ferienpass, der kurz vor Ferienbeginn an allen Schulen verteilt wurde. Es war eine Art Katalog, der sich aus einem sehr abwechslungsreichen Programm zusammensetzte und die Veranstaltungen sehr günstig und zum Teil auch umsonst waren. Damals habe ich schon öfter an diesen Veranstaltungen teilgenommen, beispielsweise an Führungen in Museen oder an Selbstverteidigungskursen. Ich finde diese Ferienprogramme eine richtig schöne Idee, damit auch Kinder aus weniger wohlhabenden Familien, die eventuell nicht verreisen können, etwas erleben können.