Ebooks - große Gefahr für den Buchhandel?!
In einem anderen Thread ging es um Bücher vs. Ebooks. Durch den vermehrten Konsum von Ebooks bzw. dass viele Menschen dem Ebook dem Vorzug gewähren, verringern sich die Auflagenzahlen der Bücher, da weniger Bücher verkauft werden. Und wenn weniger Bücher verkauft werden, dann wird der Buchhandel zunehmends überflüssig. Ebooks werden ausschließlich übers Internet bezogen. Wozu bedarf es da noch eines Buchhandels?
Der derzeitige Buchhandel hat es ohnehin schon schwer sich über Wasser zu halten. Der Grund hierfür sind die diversen Internetshops wie beispielsweise amazon. Da zunehmend primär darüber Bücher gekauft werden, haben es die Buchhändler, die keiner großen Kette angehören, ziemlich schwierig. Ich selbst kaufe lieber in meiner kleinen Lieblingsbuchhandlung. Diese kann mir ebenfalls alle Bücher besorgen und sie gehört keiner großen Kette an.
Glaubt Ihr auch, dass der Buchhandel im eigentlichen Sinne nicht mehr lange existieren kann? Würdet Ihr aus oben beschriebenen Gründen versuchen den Buchhandel zu unterstützen und in Läden, die keiner Kette angehören, mehr Bücher kaufen? Ebooks breiten sich sehr viel schneller aus, als es ursprünglich gedacht war. Werden diese Ebooks bald den Tod des Buchhandels einläuten?
Ehrlich gesagt halte ich dieses Szenario für völlig übertrieben. Es wird immer Menschen geben, die lieber das Buch in Papierform in der Hand halten und die Buchhändler haben sich teilweise ja auch schon auf die Zukunft eingestellt. Gerade die größeren Buchhändler haben einen eigenen E-Book Reader, so geht das Geschäft nicht vollständig an ihnen vorbei.
Natürlich haben es Buchhandlungen nicht leicht, denn das Geschäft mit Büchern wird auch sehr stark durch das Internet geprägt. Zudem gibt es hier auch sehr viel Konkurrenz, da man Bücher auch in Supermärkten, bei Weltbild oder dergleichen bekommt und nicht nur in Buchhandlungen. Dennoch glaube ich nicht, dass der Buchhandel an sich in Zukunft überflüssig wird. Es gibt nach wie vor noch sehr viele Menschen, die lieber Bücher kaufen anstelle von E-Books und so viel spart man ja hier auch nicht, so dass es sich kaum lohnt es wegen der Preise zu kaufen.
Vermutlich wird es sich mit den Büchern in Zukunft genauso verhalten wie mit den Zeitungen und Zeitschriften: Bestimmte Sparten werden einen starken Zuwachs verzeichnen können, andere vermutlich eingehen. Im Zeitungshandel ist ja auch eine starke Veränderung durch das Internet geschehen, mit dem Ergebnis, dass jetzt eher Themenspezifisch gedruckt wird, um Leser an sich zu binden, der alltäglich Zeitungshandel jedoch auf wenige Exemplare schrumpft, da aktuelle Nachrichten über das Internet schneller und leichter zugänglich sind.
Ich denke im Buchhandel wird sich das auch so entwickeln: Sparten wie Mangas zum Beispiel haben in den letzten Jahren einen enormen Zulauf erfahren, Kinder- und Jugendbücher scheinen auch nicht auszusterben, werden aber vermutlich einen kleineren, dafür um so treueren Leserstamm behalten. Vor allem denke ich, dass das Sterben der Buchhändler sogar eher die großen Ketten wie Hugendubel betreffen könnte, die sich mit eigenen Online-Shops selber Konkurrenz machen. Kleine Buchhändler überleben da durch die spezielle Kundenbindung vermutlich schon eher, da sie neben dem üblichen Service auch Ratschläge und Tipps geben können.
Es ist ja schon lange so, dass die kleineren Buchhandlungen, die eben keiner Kette angehören, es sehr schwer haben, sich auf dem Markt zu behaupten, weil der Internethandel und auch größere Buchhandlungen immer mehr Kunden weglocken. Das wird sicher auch in den nächsten Jahren nicht einfacher. Ich denke aber schon, dass sich Buchhandlungen im Allemeinen noch lange auf dem Markt halten können, da viele Menschen den Trend mit den E-Books nicht mitmachen und lieber normale Bücher kaufen.
Ich kaufe meine Bücher in verschiedenen Geschäften und unterstütze auch gerne kleinere Buchläden, kaufe aber auch mal bei Amazon einige Bücher. Wofür ich mich aber gar nicht begeistern kann, sind E-Books. Ich kann damit nichts anfangen und ziehe ein richtiges Buch immer vor. Wenn ich manchmal einen Artikel auf meinem iPod lese, ist mir das schon zu anstrengend immer auf ein Display zu starren. Ich kann mir daher vorstellen, dass es auch anderen Lesern so geht wie mir.
Somit glaube ich auch nicht, dass die Ära der richtigen Bücher zu Ende gehen sollte in naher Zukunft. Es ist doch ein ganz anderes Leseerlebnis, ein Buch in den Händen zu halten und dann im Regal stehen zu haben, als den Text auf einem Display zu lesen. Bei einem Buch geht niemals der Akku aus und man kann endlos weiter lesen. Ich denke, dass der Tod des Buchhandels aus diesen und anderen Gründen nicht wirklich bevorsteht, es werden immer noch genug Leute Bücher kaufen. Immer wenn ich zum Beispiel in einem Buchladen bin, dann ist es oft sehr voll darin, von daher ziehen die meisten doch offensichtlich noch immer das Buch einem E-Book vor.
Ich habe gerade mal überlegt, wo sich der nächste Buchladen befindet, der zu keiner Kette gehört. Es gibt bei mir in der Stadt zwei Antiquariate, die ich auch öfters besuche, und einen Laden mit Kindersachen, der unter anderem auch Kinderbücher anbietet, aber das wars auch schon. Die kleinen Büchergeschäfte sind bei uns in den letzten Jahren nach und nach verschwunden und durch Thalia und Co. ersetzt worden. Teilweise hatte das auch keine wirtschaftlichen Gründe, also ein wirklich gutes Geschäft wurde hier zum Beispiel aus Altersgründen aufgegeben.
Da ich Bücher eigentlich auch nicht in der Übersetzung lese, wenn ich die Originalsprache verstehe, habe ich außerdem das Problem, dass ich die Bücher in einem Geschäft immer bestellen müsste. Ich wohnen nun nicht in der Innenstadt und müsste deshalb für ein Buch zwei Mal zum Geschäft fahren und dann würde ich dort auch noch mehr bezahlen müssen als bei Amazon, denn die sind bei ausländischen Ausgaben einfach am schnellsten und am günstigsten. Von daher bestelle ich inzwischen wirklich die meisten Bücher.
Ich bezweifle irgendwie, dass Ebooks so viel ausmachen beim Schicksal der Buchläden. Ich denke nämlich, dass ein Großteil der Leute, die auf Ebooks umsteigen, gar nicht die Leute sind, die ihre gedruckten Bücher früher im traditionellen Geschäft gekauft haben. Das wird wahrscheinlich zum großen Teil die Generation Amazon sein, die irgendwann eine Kindle Werbung gesehen hat und sich dann einen bestellt hat und seither eben Ebooks kauft.
Ich denke nicht, dass elektronische Bücher eine Gefahr für den Buchhandel darstellen. Immerhin lesen ja nicht alle Leute elektronische Bücher und nur weil es diese Möglichkeit mittlerweile gibt, muss es noch lange nicht heißen, dass alle Menschen plötzlich darauf umsteigen. Stattdessen bevorzugen die meisten Leute wohl noch immer Bücher in klassischer Form, weshalb auch immer wieder normale Exemplare gekauft werden.
Ich selbst habe auch ein Gerät zum Lesen elektronischer Bücher, welches ich aber auch nicht ständig benutze. Immerhin finde ich das Gefühl, ein normales Buch in der Hand zu halten trotzdem noch am schönsten, weshalb ich auch immer wieder in die Buchhandlung gehe, um mich mit neuen Werken einzudecken. Mein Bücherregal wird immer voller, obwohl ich mir parallel dazu auch noch regelmäßig Bücher in elektronischer Form kaufe. Zu Hause lese ich am liebsten ein klassisches Buch, wobei ich unterwegs viel lieber auf elektronische Bücher zurückgreife. Immerhin sind diese vom Gewicht her einfach viel leichter und ich kann auch immer mehrere Bücher gleichzeitig bei mir haben, ohne mich für ein bestimmtes Werk entscheiden zu müssen. Gerade dann, wenn ich einige Tage von zu Hause weg bin, ist das wirklich sehr praktisch.
Gerade Fachbücher werden auch weiterhin fast ausschließlich in ausgedruckter Form gekauft und die Bücher, die ich für mein Studium benötige, kann oder darf ich ebenfalls nur in gedruckter Form kaufen. Von daher denke ich, dass auch in Zukunft noch genügend normale Bücher gekauft werden und ich bezweifle, dass der Buchhandel in Gefahr ist. Immerhin sind Bücher auch als Geschenk sehr beliebt und es ist viel schöner, ein Buch in ausgedruckter Form zu verschenken, als ein Gutschein für ein elektronisches Buch.
Der klassische Buchhandel hat zwei Seiten. Zum einem die Ketten, die auch eine Webseite mit Shop betreiben. Da kann man zum Beispiel bei Weltbild beobachten, dass sie sich nur noch in kleine Geschäfte einmieten oder eine Ecke im Kaufhaus nutzen. Da der Internethandel seit Jahren enorme Zuwachsraten hat, ist das eine Entwicklung, die man schon lange hätte voraus sehen können.
Dann gibt es ja noch den realen Einzelhändler. Und die könnten Nischen besetzen, was große Händler wie Amazon nicht anbieten können. In meiner alten Heimat ist mir ein Geschäft bekannt, was sich schon vor vielen Jahren ein Antiquariat aufgebaut hat. Da ist das normale Buchgeschäft nur noch ein Nebenverdienst.
Hier in Plauen haben wir noch einen einzelnen Buchhändler. Der ist aber gleichzeitig ein Verlag, der Bücher zu regionalen Themen im Programm hat. Das sind Bücher, die sich bei Amazon und Co. kaum verkaufen würden. Aber jeder interessierte Leser weiß, dass er genau in diesem Laden das finden wird, was er zu dieser Region sucht.
Lesen ist mein liebstes Hobby, daher lese ich schon mal zwei bis drei Bücher pro Woche (je nachdem, wie lang die Bücher sind). Ich habe auch einen Kindle, und halte es so: Bücher, die ich wirklich gern mag, kaufe ich mir im Papierformat, beispielsweise der nächste Teil einer Reihe (Harry Potter als es noch neue gab, die Waringham-Chroniken von Rebecca Gablé, etc). Diese lese ich auch oft. Wenn ich jedoch mit einer Buchreihe neu anfange und noch nicht weiß, ob es mir gefallen wird, kauf ich mir meistens das ebook - das ist in der Regel billiger (vor allem bei YA Sachen die ich gerne lese), daher ist nicht soviel "vertan", wenn es mir dann doch nicht gefällt.
Was ich an ebooks gut finde, ist, dass es für Neuautoren eine kostengünstige Methode ist, um bekannt zu werden - so werden ja viele neue ebooks auf amazon extrem günstig angeboten, wodurch man bekannter werden kann. Trotzdem wird das ebook jetzt nicht unbedingt das "richtige Buch" ersetzen, und ich muss ganz ehrlich sagen dass ich mich ein bisschen nach den alten Lexika zurücksehne, die ich in der Volksschule hatte, als es noch kein google gab. (Ich fände es außerdem toll, wenn man ebooks mit Büchern koppeln würde - dass es das ebook dazu gibt wenn man ein Buch kauft, beispielsweise. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man für ein oder zwei Wochen auf Urlaub fährt und keine fünf Bücher mitschleppen will. )
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