Gratulation zum Abi
Heute ist das Abi nicht mehr ganz so außergewöhnlich wie noch vor 10 oder 20 Jahren, denn in immer mehr Berufszweigen wird ein Abitur einfach vorausgesetzt. Wenn jemand vor 10 oder 20 Jahren das Abi gemacht hat, dann wurde ihm noch etwas geschenkt, als Anerkennung für seine Leistung. Natürlich auch aus dem Grund, weil er länger in der Schule war und sich daher nichts leisten konnte.
Wird heute noch zum Abitur gratuliert oder war das einfach nur ein Brauch, der bei uns in der Gegend beziehungsweise im Freundes- und Bekanntenkreis gemacht wurde?
Ich habe von meiner Oma eine Glückwunschkarte bekommen. Richtig gratuliert hat mir sonst aber keiner. Mein Großonkel hat gesagt, das wäre heutzutage ja selbstverständlich, und da wäre es kaum noch angebracht zu gratulieren.
Ich persönlich habe mich ehrlich gesagt darüber geärgert, dass niemand mal ein paar anerkennende Worte für mich übrig hatte, nichtmal meine Eltern. Auch wenn ein Abitur inzwischen fast zur Selbstverständlichkeit geworden ist - ich hatte doch trotzdem eine Menge Stress und Arbeit damit.
Wenn zur bestandenen Führerscheinprüfung gratuliert wird, dann sollte das fürs bestandene Abitur doch wohl erst recht drin sein.
Mir hat auch keiner wirklich gratuliert, aber ich muss sagen, dass ich dafür stolz auf mich war und im Grunde reicht das auch. Ich habe schließlich nicht für andere gelernt sondern für meine Zukunft.
Ich hab dann aber von meinem Vater zum Abi und zum Führerschein zusammen ein Auto bekommen (aber das bekommen oder bekamen alle seine Kinder, auch meine Stiefschwester die kein Abi gemacht hat ). Fand ich trotzdem klasse, seit dem ist mein Auto mein treuer Begleiter.
Gratuliert wird hier in der Gegend eigentlich schon noch zum Abitur, aber diese Gratulation besteht eben nur noch aus netten Worten und nem warmen Händedruck. In meinem Bekanntenkreis ist es aber meist üblich, dass wenigstens die Eltern und evtl. Patentante/-onkel oder Oma und Opa dem Kind auch noch was zum Abitur schenken. Was es ist kommt natürlich auf die finanziellen Verhältnisse an Mein Ex-Freund zum Beispiel hat eine 3-wöchige USA-Rundreise geschenkt bekommen. Bei meinen Eltern wäre das gar nicht drin gewesen. Für mich gab's zum Beispiel die Wohnungskaution, weil ich einige Zeit später ja eh zu Hause ausgezogen bin (allerdings ist es eigentlich nur eine Kaution für ein Zimmer, weil ich ja in eine WG gezogen bin. Das ist auch weniger als für eine ganze Wohnung ).
Also, mir haben viele Leute gratuliert. Natürlich auf dem Abiball, aber da ist es selbstverständlich. Wir haben nachher auch zu Hause eine kleine Familienfeier gemacht, wo dann so die nächsten Verwandten kamen (das sind bei mir ziemlich viele). Hab von denen auch etwas geschenkt bekommen, naja hauptsächlich Geld. Aber es gab auch viele Glückwünsche von unsern Nachbarn, weil sie es in der Zeitung gelesen haben. Ich finde, das Abitur ist schon etwas besonderes und wird häufig unterbewertet.
Also ich weiß, dass bei uns jedem Abiturient gratuliert wird und dann gibt es ja auch noch eine Abifeier, bei der man wieder gelobt wird und die besten der Schule erhaltenn ja immernoch eine Auszeichnung von örtlichen Sponsoren, was bei uns zum Beispiel die Sparkasse ist. Ich finde so etwas gut, denn das ist ja auch ein Anspron für jüngere, die auch mal Abitur machen werden.
Bei uns gab es offiziell zwei Feiern in der Schule, die mit dem Abitur in Zusammenhang standen. Die eine Feier war eine ganz kleine Veranstaltung am Abend der mündlichen Prüfungen. Da wurden die Ergebnisse der einzelnen Prüflinge vorgelesen und es wurde mit Sekt angestoßen. Das war keine große Sache, sondern da war außer den Schülern und einigen Lehrern auch keiner anwesend.
Eigentlich rechneten wir auch gar nicht damit, dass es Sekt geben würde, sondern es hieß einfach, an dem Termin sei die "Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse". Dass man daraus eine kleine Feier gemacht hat, kam eher überraschend. Aber ich fand das durchaus sehr nett! Auch, wenn da noch gar nicht fest stand, ob man das Abitur tatsächlich bestanden habe, denn die mündliche Prüfung ist ja nur eine von drei Prüfungen gewesen.
Und dann gab es noch die feierliche Übergabe der Abitur-Zeugnisse innerhalb einer Abendveranstaltung. Da gab es erst ein musikalisches Programm durch unser Schulorchester und einige Schul-Bands, danach wurden zwei Reden (durch den Direktor und die stellvertretende Direktorin) verlesen beziehungsweise Ansprachen gehalten, und danach rief man immer drei Abiturienten auf die Bühne, in der Reihenfolge des Abitur-Durchschnittes. Die Leute bekamen durch Rektor und Rektorin gratuliert, die Mädchen bekamen jeder eine Rose, und danach konnte man wohl noch mit Sekt anstoßen und ein bisschen mit Lehrern und Mitschülern plauschen. Davon habe ich aber nichts mehr mitbekommen, weil ich dann auch schon gegangen war.
Einen Abi-Ball hatten wir dann übrigens auch noch, aber da war ich nicht anwesend. Also kann ich da auch kaum berichten, wie das abgelaufen ist. Ich weiß nur, dass sie sich der Planung nach einen Saal gemietet hatten, wo es dann wohl Live-Musik, Tanzgelegenheiten und ein kaltes Buffet gegeben haben soll. Was aber daraus wurde, weiß ich nicht, weil es riesige organisatorische Schwierigkeiten gegeben hatte, und finanzielle sowieso.
Soweit zu den "Pflicht-Gratulationen". Privat war das bei mir nicht so. Im Grunde hat mir meine damals in China weilende Mutter bloß eine E-Mail geschickt, mit einem kleinen Glückwunsch-Text. Und mein Vater schüttelte mir die Hand, als ich nach Hause kam, gratulierte mir verbal, und ich bekam etwas Geld in die Hand gedrückt. Aber das bekam ich nach jedem guten Zeugnis.
Mein Vater meinte, eine gute Leistung sei zwar eigentlich mehr oder weniger selbstverständlich, aber wenn ich gute Arbeit geleistet hätte, dann fände er es auch sinnvoll, dass ich eine kleine Belohnung erhalten würde. Er wusste ja sowieso, dass solche Geld-Geschenke bei mir immer auf dem Konto landen, oder für Bücher draufgehen. Und Letzteres war ja dann irgendwie auch für die Entspannung nach der stressigen Prüfungszeit gedacht. Das fand mein Vater so in Ordnung, und ich nehme auch an, wenn ich solche Geldgeschenke immer versoffen oder für Klamotten ausgegeben hätte, dann hätte ich sie für meine Zeugnisse nicht bekommen.
Also, wie ihr seht, wurde das Abitur in meiner Familie nicht gefeiert. Aber gratuliert wurde durchaus, und von meinem Vater gab es auch eine finanzielle Belohnung, über die ich mich auch sehr gefreut hatte.
Ne extra Fete oder so hat es nicht gegeben, hätte ja aber auch nicht Not getan, denn man ging dann ja mit der Familie zum Abiball. Allerdings habe ich auch etwas zum guten bestandenen Abitur bekommen.
Beim schlechten Abitur wäre es wahrscheinlich ein Tritt in den Hintern geworden aber so bekam ich von der Mutti ein Buch "mit den tausend Antworten", das auch noch einige leere Seiten enthielt. Dazu gab es noch den Kommentar ich wüsse eh viel mehr Antworten als das Buch und in Seiten fand ich auch noch Kohle. Und Paps und meine Stiefmama haben mir zum Abitur den Umzug bezahlt, da der Transporter echt ganz schön teuer war. Also von den Eltern wurde es schon gewürdigt und das ordentlich würde ich mal sagen.
Ansonsten wurde keinerlei Aufheben (bis auf von den Ellis) drum gemacht. Man hat schließlich schon ne ganze Weile vorher die Noten gewusst, spätestens seit dme Tag der mündlichen Prüfung und dann wurde man eher an dem Tag zur Note beglückwünscht. Tja und dann natürlich noch als die Unizulassungen kamen, aber jetzt nichts extravagantes oder dergleichen. Also nicht wie bei der Jugendweihe wo einem jeder fast Fremde in der Umgebung die Hand geschüttelt und einen Fünfer zugesteckt hat. Seltsamerweise hat mein Oma das auch kaum kommentiert obwohl ich fats einmal die Woche bei ihr bin, aber ich glaub das lag dran das sie zu knabber hatte das ich weggeh.
Ich hätte mir allerdings auch kein extravagantes Feiern oder so gewünscht, nicht mal das Geld. Für mich zählte einfach nur das mein Daddy stolz auf mich war und ich nun total aufgeregt auf das neue Leben war. Naja und gleich danach fing man dann an zu heulen, weil ich ein neues Leben beginnen sollte . Außerdem warum sollte einem eigentlich jemand zum Abitur gratulieren? Es ist eine Entscheidungssache, nach dem Motto wer das eine will, der muss das andere mögen. Möchte ich diesen oder jenen Beruf haben brauche ich halt ein Abitur. Eigentlich müsste man wohl ne Party für die Eltern feiern, weil sie einen ein paar Jahre länger ertragen und sowohl seelisch als auch finanziell unterstützt haben.
Aber ich denke es stimmt schon. Ein Abitur ist nicht mehr so etwas Besonderes wie es in den Erzählungen der Eltern erklingt. Wenn ich mir überlege wer bei uns alles das Abitur geschafft hat, tja dann wundert mich das auch irgendwie nicht.
Ich habe zum bestandenen Abitur nicht großartig etwas bekommen. Es gab halt den Abiball und nach der Abiturverleihung war ich mit der ganzen Familie Kaffeetrinken, sicher haben da auch ein paar Leute Blumen mitgebracht, aber irgendein riesiges Geschenk gab es jetzt nicht.
Das hätte ich aber auch gar nicht erwartet. Das Abitur war für mich nie irgendetwas besonderes, ich habe mir überhaupt nie die Frage gestellt, ob ich das Abitur machen würde oder nicht. Mir war so ziemlich von Anfang an klar, dass ich eben zwölf Jahre zur Schule gehen und dann das Abitur machen würde. Mein Abi war weder supergut noch total schlecht, es spiegelte so ziemlich genau meine Leistungen in der Oberstufe wieder. Insofern hätte ich es auch komisch gefunden, wenn ich dafür nun eine besondere Anerkennung bekommen hätte, weil es für mich wirklich eher so etwas wie das letzte Jahreszeugnis war.
Ich denke, dass sich das auch für meine Eltern so dargestellt hat. Schon für sie war es selbstverständlich das Abitur zu machen, zumindest wurde mir das immer so vermittelt.
Soweit ich weiß, habe ich nichts zu meinem Abitur geschenkt bekommen. Stattdessen wurde mir ganz einfach von meinen Eltern gratuliert und das war es dann auch. Ein Geschenk habe ich nicht bekommen und auch von sonstigen Verwandten habe ich nichts geschenkt gekriegt. Immerhin wohnen meine Verwandten alle etwas weiter weg, wobei ich mir sicher bin, dass ich auch sonst nichts bekommen hätte.
Für meine Eltern war es eigentlich immer selbstverständlich, dass ich Abitur mache, weshalb es für sie nun auch kein allzu großer Anlass war. Stattdessen war es einfach Selbstverständlichkeit und sie haben mir eben nur die Karten für den Ball bezahlt, so dass ich selbst keinen Eintritt für mich und meinen Partner zahlen musste. Das finde ich aber auch selbstverständlich.
Ich kenne sehr viele, die zum Abitur eine Wohnung bezahlt bekommen oder ein Auto geschenkt bekommen haben. Das finde ich wirklich sehr extrem und meine Eltern würden mir so etwas nie finanzieren. Das wäre zum einen finanziell gar nicht möglich, wobei es sie zum anderen auch gar nicht einsehen würden, mir zum Abitur etwas Großes zu schenken.
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