Verwendet Ihr Gemüse im Dessert?
Wie schon öfter erwähnt schaue ich leidenschaftlich gerne diese Kochshows mit den Profi-Köchen. Und da habe ich letztens einen Satz gehört, der mir doch sehr zu denken gab. Da sagte einer der Köche, ich meine es war Alexander Herrmann, dass es derzeit in Mode kommen würde, Gemüse im Dessertgang zu integrieren. Und dabei meinte er nicht nur solche Gemüsesorten wie den Rhabarber, der zwar botanisch zu den Gemüsen, aber bei uns traditionell zum Obst zählt, sondern er meinte wirklich richtiges Gemüse.
Er hat in der Sendung kein Beispiel genannt, aber ich habe mich dann im Internet etwas schlau gemacht. Und neben dem traditionellen Karottenkuchen wird dort empfohlen, auch mal Zuchini oder Rote Bete zu einem Kuchen zu verarbeiten. Oder ein Fenchelsorbet findet man dort auch im Angebot. Kürbis und Süßkartoffeln werden in süße Teigtaschen oder Waffeln verwandelt.
Könnt Ihr Euch das vorstellen? Habt Ihr vielleicht sogar schon Gemüse im Dessert verwendet? Wie hat es Euch geschmeckt?
Bei uns gibt es schon Gemüse beim Nachtisch. Eine traditionelle Karottentorte macht immer den Mund wässrig und schmeckt mir besonders gut. Dann kann man statt Apfel auch Kürbis für den Apfelstrudel nehmen und der mundet nicht weniger gut, wenn man einen Gartenkürbis nimmt und nicht den süßen Halloween Kürbis. Karotten finden bei uns auch Eingang in einen Apfel-Karotten-Salat, der mit Zitrone beträufelt wird und mit Zucker verfeinert.
Ich kenne Karottenkuchen, mochte das Zeug aber nie sonderlich gerne. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es sich bei dieser Modewelle um einen ziemlich kurzlebigen Trend handelt, nach dem Motto, ach, uns fällt für unsere Shows nichts neues ein, wir haben alle Obstsorten durch, dann ist jetzt eben das Gemüse dran.
Offenbar gibt es auch eine ganz bestimmte Sorte von Kundschaft für die Haute Cuisine, denen es nicht ausreicht, ein leckeres Essen vorgesetzt zu bekommen. Nein, sie wollen sich auch beim Essen besonders "trendy" fühlen, weil das zu ihrem "lifestyle" gehört. Eine meiner Meinung nach ziemlich lächerliche Angelegenheit. Aber das bedeutet eben, dass kulinarisch in regelmäßigen Abständen etwas ganz neues erfunden werden soll, egal ob es schmeckt oder nicht.
Ich bin schon in Szenerestaurants mitgenommen worden. Was da serviert wurde, war originell, es war hübsch als Event inszeniert, eventuell waren auch die Zutaten besonders gut, wobei man sich da natürlich nie sicher sein kann - aber es schmeckte insgesamt nicht sonderlich... (Fenchelsorbet stelle ich mir übrigens extrem widerlich vor!)
Was diese Fernsehköche in ihren Shows zelebrieren, ist eben auch dieser "lifestyle". Liegt ja auch auf der Hand: die Zielgruppe sind Frauen, die überhaupt die Zeit und Energie haben, jeden Tag ausgiebig zu kochen. Das sind meist nicht die, die jeden Tag 8 Stunden schuften und abends halbtot nach Hause kommen... Zielgruppe sind ziemlich eindeutig Damen der Schickeria. Damen, die eben auch gern in "trendige" Restaurants gehen...
Rhabarber, Karotten und auch Kartoffeln kann ich mir bei einem Dessert vorstellen, aber Zucchini? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, genauso wenig kann ich mir Gurken oder Tomaten in einem Kuchen vorstellen. Gemüse hat meistens einen besonderen Geschmack und durch diesen Geschmack gehört Gemüse wohl eher zu herzhaften oder frischen Speisen, aber nicht zu süßen Speisen. Muss ein Dessert eigentlich immer süß schmecken, oder kann ein Dessert auch herzhaft sein?
soulofsorrow hat geschrieben:Rhabarber, Karotten und auch Kartoffeln kann ich mir bei einem Dessert vorstellen, aber Zucchini?
Ich habe ein Rezept für Zucchini Kuchen, der nach dem gleichen Prinzip wie ein Karottenkuchen funktioniert und sich geschmacklich auch nicht groß von einem Karottenkuchen unterscheidet. Ich habe auch schon Zucchini Waffeln gegessen, die auch gut geschmeckt haben.
Rote Bete und Fenchel mag ich überhaupt nicht und ich kann mir deshalb auch nicht vorstellen, dass sie mir in einer süßen Form schmecken würden. Aber süßen Kürbis finde ich jetzt nicht wirklich außergewöhnlich. Pumpkin pie und pumkin crumble sind ja zwei klassische Kuchen mit Kürbis und auch Marmelade mit Kürbis oder süß eingelegter Kürbis sind schon lange bekannt. Soweit ich mich erinnere ist Kürbis botanisch auch überhaupt kein Gemüse sondern eine Beere.
Ich kann mir Kürbis, Karotte und Rhabarber sehr gut beim Dessert vorstellen. Dieses Gemüse mag ich allesamt sehr gerne als Kuchen und das passt auch wunderbar für mich. Ich finde das nicht außergewöhnlich und die Speisen schmecken ja trotzdem noch süß.
Andere Sorten von Gemüse wie etwa Tomate oder Gurke könnte ich mir jedoch absolut nicht als Dessert vorstellen. Ich wüsste auch gar nicht, was man damit zubereiten sollte. Immerhin kann man ja mit Tomaten schlecht einen Kuchen machen und ich wüsste nun auch nicht, was man mit einer Gurke für eine süße Nachspeise zaubern könnte.
Ehrlich gesagt würde es mich nun auch gar nicht reizen, irgendein außergewöhnliches Dessert mit Gemüse auszuprobieren. Die Vorstellung finde ich ein wenig eklig und ich würde so etwas auch nicht unbedingt nachmachen wollen, wenn ich so ein Rezept finden würde.
Bekannt sind mir auch Dinge wie Karottenkuchen, aber ich würde dies nicht unbedingt als reines Gemüse bezeichnen. Da stelle ich mir schon andere Variationen vor, die wohl auch schmackhaft sind. So gibt es ja durchaus mal Käseplatten, bei denen dann auch Weintrauben und Co zum Einsatz kommen. Als ein klassisches Dessert würde ich es aber nicht bezeichnen, eher als einen letzten Gang, da ich für mich Desserts immer mit süßen Geschmacksrichtungen verbinde.
Sicherlich kann man einige Gemüsesorten auch in Richtung süß ansiedeln, gerade bei Gemüse, was an sich recht geschmacksneutral ist und viel Wasser enthält. Aber ob das alles mir zusagen würde und als Nachtisch durchgehen würde, mag ich mal zu bezweifeln.
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