Gibt es noch Kartoffelkäfer?

vom 26.07.2009, 17:44 Uhr

Ich weiß noch, dass ich als Kind immer sehr viele Kartoffelkäfer gesehen habe. Im Schrebergarten meiner Tante wimmelte es zur Kartoffelzeit vor Kartoffelkäfer und wir Kinder sind dann mit einem Eimerchen bewaffnet durch das kleine Kartoffelfeld gegangen und haben Kartoffelkäfer aufgesammelt.

Auch die Kartoffelfelder waren oft voll dieser doch ziemlich großen Käfer und die Bauern haben immer spritzen müssen, damit die Ernte nicht ganz verloren geht. Aber seit vielen Jahren habe ich schon keine Kartoffelkäfer mehr gesehen. Es sind braun hell gestreifte Käfer, die auch ziemlich groß werden können.

Jetzt frage ich mich schon, was besser ist, wenn die Ernte niedriger ausfällt und die Kartoffelkäfer wenigstens noch vorhanden sind, oder ob man Pestizide spritzt. Damals hatten viele Jugendliche zur Kartoffelzeit einen Ferienjob. Sie haben für wenig Geld die Sammlung von Kartoffelkäfern gemacht. So hat sich die Ernte nicht verringert und die Jugendlichen oder älteren Kinder hatten einen Job an der frischen Luft, wo sie sich ihr Taschengeld aufbessern konnten.

Gibt es bei euch noch Kartoffelkäfer? Was wird dagegen gemacht? Oder sind die wirklich schon in ganz Deutschland ausgestorben? Ich fänd es schade. Denn diese Käfer hatten doch etwas possierliches an sich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mach dir mal keine Sorgen, es gibt noch Kartoffelkäfer. Erst diese Woche sass einer bei uns an der Fassade in der Sonne und hat wohl überlegt, wo er überhaupt noch Kartoffelpflanzen finden kann.

Das man sie in manchen Regionen gar nicht mehr sieht, liegt einfach daran, das dort kaum bis gar keine Kartoffeln angebaut werden. Selbst die Kleingärtner machen das ja kaum noch. Die grossen Landwirte sind eher wenige. Wir haben hier im Umkreis von 50 Km Luftlinie nur eine Firma, die Kartoffeln anbaut. Dort allerdings nur Kartoffeln mit der entsprechenden Weiterverarbeitung in Eigenregie.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wir hatten dieses Jahr auch wieder Kartoffeln im Garten angebaut und in den Kartoffeln saßen auch wieder jede Menge Kartoffelkäfer. Ein paar davon könnte ich Dir gern überlassen, wenn sie noch in dem Glas gefangen sind.

Wir Privatiers sammeln die Kartoffelkäfer einfach ab und das wars dann. Mehr wird da nicht gemacht, außer eben diese Prozedur in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns ist gerade die Zeit, in der die Nachbarn ihre Kartoffeln anbauen, deswegen bin ich jetzt zufällig auf diese Frage gestoßen. Und ich kann dir nur bestätigen, dass es noch genügend dieser Tiere gibt.

In unseren Breitengrad wird ja nur für den Hausgebrauch die Kartoffel angebaut. Somit kann man, wie du schon beschrieben hast, alle Käfer mit der Hand abklauben und tut damit der Umwelt nichts Schlechtes. Aber wenn ich vom Kartoffelanbau Leben will, werde ich wohl oder übel zu einem Spritzmittel greifen müssen. Nicht auszudenken, welch Schaden diese Tiere verursachen können. Sie würden nämlich die ganze Ernte ruinieren.

Aber ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst, dass diese Tiere vom Aussterben bedroht sind. Ich denke, dass es sogar eher das Gegenteil ist, das uns Kopfzerbrechen machen sollte. Durch die Klimaerwärmung werden auch diese Schädlinge immer mehr, wie so manch andere. Also keine Sorge, in ein paar Monaten kann man getrost dem Kartoffelkäfer wieder beim Fressen zusehen.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als ich vor ungefähr 5 Jahren eine Freundin mit Haus und Garten besucht habe, hat sie mir auch ihre Kartoffelkäferpopulation gezeigt. Mitten vor den Toren Berlins. Sie hat mir auch erzählt, dass sie sich im Jahr davor nichts dabei gedacht hat, dass da so hübsche gelbbraun gefärbte Käferchen rumlaufen. Am nächsten Tag waren sämtliche Kartoffelpflanzen auf ihrem Beet weggefressen.

Das Problem ist, dass der Kartoffelkäfer hier zu Lande keine ernst zu nehmenden Fressfeinde hat. Deshalb können sie sich hemmungslos da vermehren, wo die Landwirtschaft sie nicht zu Tode spritzt. Und da die Bauern vermehrt zum ökologischen Landbau zurückfinden, wird in den nächsten Jahren eher die Kartoffelkäferpopulation größer als kleiner werden.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe dieses Jahr das erste Mal Kartoffeln im eigenen Garten angebaut und danke euch für diesen Hinweis. Ich bin mal gespannt, ob ich auch welche bekomme, aber ich hätte mir wahrscheinlich auch nicht viel gedacht und mich über die kleinen Käferchen gefreut, ähnlich wie über meine Marienkäfer. Wenn ich jetzt aber lese, dass die Käfer in der Lage sind, mir meine Kartoffelernte zu zerstören, dann werde ich wohl wachsam sein und die Tierchen absammeln. Aber was mache ich dann damit? Ich mag immer keine Tiere töten, auch keine Käferchen. Aber wenn ich sie woanders aussetze, dann bekomme ich sicher Ärger, oder?

» maryshelley100 » Beiträge: 248 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann dir aus erster Hand bestätigen dass es noch Kartoffelkäfer gibt und das nicht zu knapp. Wir bauen unsere Kartoffeln selber an und da gehört das tägliche Absuchen zu den Gärtnerpflichten um eine gute Kartoffelernte zu bekommen. Wie es auf den professionell betriebenen Feldern aussieht weiß ich nicht, wir sind hier nicht unbedingt das Hauptanbaugebiet dafür. Ich vermute einmal dass es nicht anders sein wird, nur dass es eben weniger oder gar keine Kartoffelkäfer mehr dort gibt weil sie mit der chemischen Keule im großen Stil getötet werden.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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