Freiwillig 40h arbeiten, wenn man 30h arbeiten kann?
Eine Freundin von mir arbeiten 30 Stunden die Woche. Sie verdient normal Geld. Es reicht, um sich etwas zurück zu legen, die Miete zu zahlen und sich etwas zu gönnen. Sie hätte die Möglichkeit, auf 40 Stunden hoch gestuft zu werden, aber lehnt das ab. Ich muss dazu sagen, sie ist jung und würde das körperlich auf jeden Fall schaffen. Aber sie genießt es, dass sie mehr Freizeit hat, weil sie täglich trotzdem 8 Stunden arbeitet (also nur 4 Tage die Woche und keine 6 Stunden täglich).
Ich bin diesen Monat auch bei 30 Stunden in der Woche und war erst mal unzufrieden. Gut, ich war auch durchschnittlich 6 Stunden auf Arbeit und hatte demnach nicht wirklich mehr Freizeit, aber ich bin der Meinung, wenn man einmal auf Arbeit ist, dann kann ich da auch noch zwei Stunden bleiben. Da verpasst man wenigstens nichts. Ich habe die Möglichkeit, wenn alles klappt, im nächsten Monat auf 40 Stunden zu gehen und bin, trotz längerer Arbeitszeit, viel angetaner von meinem Dienstplan. Und mehr Geld zu haben ist in meinen Augen sowieso erstrebenswert. So lange ich jung bin (gut, nicht mehr ganz so jung), kann ich auch arbeiten und 40 Stunden ist ja nun wirklich nicht ungewöhnlich.
Klar ist es schön, wenn man mehr Freizeit hat, aber was macht man da schon? Nichts, was ich nicht am Wochenende auch erledigen könnte (Wäsche waschen, putzen, einkaufen) und Arzttermine kann man auch nach der Arbeit erledigen, finde ich.
Ich würde eine 40-Stunden-Woche auch vorziehen, wenn ich die Wahl hätte. Gerade wenn man ohnehin fünf Tage pro Woche arbeitet, fände ich es eher unpraktisch, täglich nur sechs Stunden arbeiten zu gehen. Die zwei Stunden mehr kann man auch noch anhängen und hat dann am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto. Selbst bei einem guten Einkommen schadet es nicht, noch etwas mehr zu verdienen.
Ich denke auch, dass man trotz einer Vollzeittätigkeit genug Zeit hat, um sich um seinen Haushalt, seine Hobbys und sonstige Dinge zu kümmern. Die freien Tage müssen ja nicht einmal auf das Wochenende fallen. Ich finde es sogar besser, wenn man unter der Woche frei hat und nicht am Wochenende. Aber Fakt ist, dass nach der Arbeit und an den freien Tagen eigentlich genug Zeit für Besorgungen und diverse Termine ist.
Eine 30-Stunden-Woche ist sicher dann interessant, wenn man sich zum Beispiel nebenher weiterbildet. Wenn man in Abendform studiert, ist es praktisch, früher frei zu haben und insgesamt mehr Zeit für das Studium oder Weiterbildungen aufbringen zu können. Wenn man aber einfach nur arbeitet, finde ich eine 40-Stunden-Woche schon ganz passend.
Ich kann deine Freundin ganz gut verstehen das sie das Angebot abgelehnt hat, da sie doch von ihrem jetzigen Gehalt ganz gut leben kann, und wenn sie die 40 Std. Woche nehmen würde, hätte sie doch direkt einen kompletten Arbeitstag mehr. Diesen freien Tag kann man doch ganz gut nutzen.
Bei dir liegt der Fall ja etwas anders, da du ja täglich dann 2 Stunden mehr arbeitest, und sowieso schon eine 5 Tage-Woche hast. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass die etwas längere Arbeitszeit nicht so ins Gewicht fällt, und man sich am Ende des Monats über mehr Geld freut. In deinem Fall hätte ich das Angebot auch angenommen. Tage an denen man arbeitet, sind sowieso "kaputte " Tage, ob man nun 2, 5 oder 8 Stunden arbeitet.
Es ist doch jedem selbst überlassen, wie lange er arbeitet, solange er damit finanziell zurecht kommt. So sehe ich kein Problem darin, wenn jemand andauernd Überstunden macht, weil er mehr verdienen möchte. Ebenso ist der umgekehrte Fall kein Problem, nämlich, wenn jemand nur 30 Stunden arbeiten möchte und eben lieber etwas mehr frei haben möchte, anstelle für diese Zeit Geld zu bekommen. Da muss doch jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist: Freizeit oder Geld? Und natürlich gibt es Menschen, die lieber mehr Zeit für ihre Hobbies haben, und dafür lieber ein wenig weniger Geld verdienen, anstelle sehr viel zu arbeiten und dafür eben mehr zu verdienen. Das ist eine persönliche Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Da hat sich auch niemand einzumischen.
Ich persönlich habe jedenfalls eine Zeit lang nur verkürzt gearbeitet und ich fand die Zeit wunderbar. Finanziell hat es gereicht. Nun kann man natürlich sagen, es ist unvernünftig, nicht so viel zu arbeiten, wie man nur kann, um sich ein gutes Polster über die Jahre anzusparen, für Notfälle, aber letztendlich weiß man doch auch nicht, ob man im Falle eines Notfalles in vielen Jahren überhaupt noch etwas von diesem Ersparten hätte. Ich rede nicht unbedingt von einer großen Inflation, es gibt etliche Gründe, wieso letztendlich alles anders kommen könnte, als vorweg geplant. Damit es klar ist: Ich habe nichts gegen das Sparen, und nichts gegen Sparer, absolut nicht. Aber wenn ein Mensch eine Zeitlang kein Geld zum Sparen scheffeln möchte, sondern lieber Freizeit anstelle zusätzlichen Geldes vorzieht, dann finde ich das völlig nachvollziehbar.
winny2311 hat geschrieben:Klar ist es schön, wenn man mehr Freizeit hat, aber was macht man da schon? Nichts, was ich nicht am Wochenende auch erledigen könnte (Wäsche waschen, putzen, einkaufen) und Arzttermine kann man auch nach der Arbeit erledigen, finde ich.
Es soll ja Menschen geben, die auch Hobbies haben, und die in ihrer Freizeit nicht nur putzen, einkaufen, waschen und im Wartezimmer ihres Arztes sitzen. So gibt es Leute, die künstlerisch oder kunsthandwerklich tätig sind, oder die viel Sport machen. Dann gibt es auch noch Leute, die gerne reisen. Da ist es tatsächlich ein großer Unterschied, ob man dafür nur das Wochenende hat, an dem man dann auch noch einkaufen, putzen und waschen muss, oder ob man noch einen ganzen zusätzlichen Tag pro Woche hat. Gerade, wenn es ein Freitag oder Montag ist, und man auch noch Samstag und Sonntag regulär frei hat, hat man somit immer super Möglichkeiten für Kurzreisen.
Außerdem ist an einem zusätzlichen freien Tag, sofern er wochentags ist, ein guter Vorteil, dass zum Beispiel Museen und auch verschiedene andere Anlagen wochentags einfach viel leerer und damit angenehmer sind, als am Wochenende, wo sich alle Menschen dort herumdrängeln, die eben nur wochenends frei haben. Ich hatte eine Zeit lang nicht nur samstags und sonntags frei, sondern auch jeden Freitag, und mir ist in der Zeit nie langweilig geworden. Genau genommen bin ich in der Zeit so viel unterwegs gewesen, so viel gereist, wie sonst noch nie. Und selbst dafür hat das Geld übrigens gereicht, ohne, dass ich noch irgendwelche weiteren Tätigkeiten hätte aufnehmen müssen. Genau genommen fand ich den damaligen Zustand sogar gewissermaßen ideal. Schade, dass man solche Arbeitsumstände ja eher selten hat.
winny2311 hat geschrieben:Klar ist es schön, wenn man mehr Freizeit hat, aber was macht man da schon? Nichts, was ich nicht am Wochenende auch erledigen könnte (Wäsche waschen, putzen, einkaufen) und Arzttermine kann man auch nach der Arbeit erledigen, finde ich.
Diese Aussage ist für mich ziemlich erschreckend. Siehst du in deiner Freizeit keinen anderen Sinn als Haushaltstätigkeiten und Arztbesuche?
Die Frage, wie viele Stunden man arbeiten möchte, hängt von vielen Faktoren ab. Wenn die Arbeit gleichzeitig Hobby ist oder man einen großen Sinn darin sieht, möchte man natürlich so viel wie möglich arbeiten. Wenn sie nur die lästige Pflicht ist, den Lebensunterhalt zu verdienen, reduziert man sie so weit wie möglich. Ich musste meine Arbeit aufgrund der Kinder immer reduzieren und die Gratwanderung zwischen Arbeitszeit und Geld gehen. Zur Zeit bin ich selbstständig und arbeite so viel wie möglich
Ich denke es kommt ganz auf den Einzelnen an, ob eine 40- oder eine 30-Stunden-Woche das Richtige ist. Es geht nicht darum, ob man am Wochenende genauso gut putzen und die Einkäufe nach der Arbeit in beiden Fällen erledigen kann, sondern darum wie jemand seine freie Zeit ausfüllt. Hat jemand viele Hobbys und / oder ist ehrenamtlich oder im Verein engagiert, braucht er mehr freie Zeit als jemand, der neben der Arbeit nur wenige oder gar keine Hobbys hat. Bei dem macht es sicher auch nichts aus, wenn er zwei Stunden am Tag länger arbeitet, solange das gesundheitlich machbar ist.
Ich selber bin seit 19 Jahren nicht mehr berufstätig, habe in der Zeit rein zum Spaß und nur für 5 Jahre einen Minijob mit 7 Stunden in der Woche gehabt und selbst den wieder aufgegeben, als sich betriebliche Strukturen so änderten, dass es mir keinen Spaß mehr machte. Ich führe einen 5-Personen-Haushalt im eigenen Haus mit Garten, mein Mann ist beruflich stark eingebunden und nebenher noch selbstständig tätig, so dass ich daheim für alles zuständig bin. Zudem habe ich zahlreiche Hobbies, für die mir oft nicht einmal die Zeit habe, obwohl ich nicht berufstätig bin. Natürlich könnte ich ein paar Stunden arbeiten gehen, müsste dann aber meine Hobbies stark einschränken und könnte mich auch meiner Familie nicht mehr in dem Maße widmen, wie ich es jetzt tue. Geld ist nicht alles.
Es kommt natürlich darauf an, ob man seine Tätigkeit liebt. Wie bereits geschrieben wurde, würde ich auch lieber 40 Stunden arbeiten gehen, wenn der Beruf gleichzeitig mein Hobby ist. Andererseits lebt man natürlich nicht um zu arbeiten. Habe ich noch andere Hobbys, für die ich ebenfalls Zeit benötige, würde auch auch lieber nur 30 Stunden arbeiten gehen. Natürlich kommt es auch auf den Verdienst an. Mit nur fünf Euro Stundenlohn könnte ich es mir nicht leisten, nur 30 Stunden die Woche arbeiten zu gehen. Das Geld sollte schon zum Leben reichen.
Freiwillige Teilzeitarbeit- schön wer sich das in jungen Jahren finanziell erlauben kann. Normalerweise ist man auch erst im reiferen Alter so weit zu erkennen das Geld nicht alles ist und die Freizeit über alles geht. Gut, wenn man keine Hobbys hat und auch so die Zeit nur zu Hause verplempern würde, dann kann man auch zur Arbeit gehen und sich diese Zeit bezahlen lassen. Wenn der Verdienst bei einer Teilzeitbeschäftigung trotzdem ausreicht, warum sollte man das nicht machen? Schließlich lebt man nicht um zu arbeiten sondern umgekehrt. Zumindest bei den meisten Leuten ist das so. Ich finde deine Kollegin sehr vernünftig und ich beneide sie.
Ich halte den Gedanken für sehr verführerisch erst am Morgen um 9:00 Uhr auf der Arbeit aufzuschlagen an Stelle schon um 5.00 aus dem Bett zu krabbeln oder sich jeden Freitag einen freien Tag zu gönnen. Ein Kollege von mir hat seine Arbeitszeit sogar halbiert, Mittwochmittag wünscht er mir immer schon ein schönes Wochenende. Ich werde mir das im nächsten Jahr zu meinem Geburtstag auch schenken. Ich hoffe nur dass mein Arbeitgeber da mitspielt. Die Personalabteilung wo ich schon vorfühlte sagte dass ich das vergessen kann und bisher wurden auch alle entsprechenden Anträge abgelehnt die über eine Wochenstunde hinausgingen. Und das trotz aller Sparzwänge im Öffentlichen Dienst, so unterschiedlich kann das sein. Ich werde versuchen mir das notfalls auch einzuklagen, eine entsprechende Rechtsschutzversicherung habe ich schon abgeschlossen.
Ich denke auch als Teilzeitarbeiter könnte man eine andere Einstellung zu seiner Arbeit bekommen. Selbst wenn man dadurch noch mehr um die Ohren hat, so ist doch alles nur temporär und der Stress perlt schneller ab durch die längeren Regenerationszeiten. Auch könnte es sein dass es gar nicht dazu kommt viel Stress und Magendrücken aufzubauen. Ich sehe da wirklich nur Vorteile. In meinem Alter kommt noch dazu dass ich finanziell gut versorgt bin, das Kind aus dem Haus ist und ich genügend Ideen habe was ich mit der freien Zeit anfangen könnte. Nur mehr Zeit zum Waschen und Bügeln zu haben würde ich natürlich auch nicht wollen.
Also ich würde gern 10 Stunden weniger arbeiten, mir sind acht Stunden am Tag definitiv zu lang. Auch fände ich es schöner in der Woche mal zumindest einen halben Tag frei zu haben. Da kann man nämlich Arztbesuche oder den Großeinkauf viel angenehmer erledigen, weil es nicht überall so voll ist. Außerdem finde ich mangels Gleitzeit Arztbesuche außerhalb meiner Arbeitszeit schon recht schwierig zu organisieren. Entweder es ist schon zu oder die Termine sind auf lange Frist vergeben.
Gerade in meiner Arbeit sehe ich viele verschiedene Kollegen, die entweder auf 6 Stunden den Tag oder 8 Stunden den Tag arbeiten. Dabei gibt es natürlich Vorteile und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Bei 30 Wochenstunden arbeiten die meisten meiner Kollegen eine 5 Tagewoche, aber sie arbeiten auch in der Pflege, somit sind es dann mal 10 Tage hintereinander Dienst. Der Vorzug liegt bei ihnen darin, dass sie mehr in ihren Leben machen können, dass sie einfach mehr Freizeit haben, die sie sich gönnen können. Sie können mit der Familie mehr unternehmen.
Sie sind in einer Art auch etwas zuversichtlicher und wissen ihre Arbeit dennoch zu genießen. Der Geldfaktor spielt dabei natürlich eine Sache. Man muss es sich sehr genau überlegen, ob man für weniger Geld, aber dafür mehr Freizeit arbeiten geht.
Die Vollzeitkräfte sind bei uns sehr angetan. Sie unterscheiden sich jetzt nicht wirklich. In mehreren Gesprächen zwischen den Kollegen habe ich auch festgestellt, dass viele, die auf 30 Wochenstunden arbeiten, ihre Freizeit genießen und sie sind in den meisten Fällen eben ein Mittagskind. Das erweckt bei vielen die Erinnerungen aus der Kindheit, als man noch nach dem Mittag aus dem Kindergarten abgeholt wurde.
Bei uns müssen aber auch die Kollegen mit 30 Wochenstunden die gleiche Arbeit wie Kollegen mit 40 Wochenstunden schaffen und dabei würde ich dann wohl doch zu letzterem wählen. Wenn ich nun ausgelernt habe, möchte ich zunächst Geld verdienen und erst später die Stunden herunter schrauben. Die meisten Kollegen aus der Pflege können, besonders gesundheitlich, nach ein paar Jahren nicht mehr die gleiche Leistung aufbringen. Dort ist es doch dann in Ordnung zu sagen, dass man weniger arbeiten geht, aber dem Staat nicht auf der Tasche liegt.
Ob nun jemand das Angebot annimmt oder ablehnt, ist im Grunde immer der einzelnen Person überlassen. Aber wenn ich älter werde und immer noch in der Pflege arbeite, werde ich bestimmt nicht mehr 40 Stunden die Woche arbeiten können und werde meine Leistung dementsprechend mindern. Man kann ja die Jahre davor das Geld für diese Zeit zurücklegen und nutzen.
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