Studium oder doch besser Ausbildung?

vom 27.09.2008, 21:48 Uhr

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Tipp geben. Ich stehe momentan vor der Wahl, ob ich nach meinem API und Dienst eine Ausbildung machen soll oder lieber studieren gehe. Es sieht so aus, dass ich einen Ausbildungsplatz (kaufmännischer Beruf) in einem großen Unternehmen bekomme und gleichzeitig auch die Zusage für einen Studienplatz in meiner Stadt bekommen habe (Tourismusmanagement). Ich bin mir unsicher, was jetzt die bessere Wahl ist. Beides ist nicht mein Traumjob, aber ich weiß ohnehin nicht, was ich wirklich machen will.

Mit was habe ich denn die besseren Zukunftschancen und Chance auf ein gutes Gehalt? Die Ausbildung wäre in einem Unternehmen, das die Azubis in der Regel auch übernimmt und auch in verantwortungsvolle Positionen übergibt, wenn man geeignet ist. Was meint ihr denn dazu?

» Scout18 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,00 »



Ich würde dir raten, die Ausbildung zu machen. In 3 Jahren kannst du dann immer noch überlegen, ob du ein Studium machen willst (du könntest in deiner Ausbildungszeit auch schon Geld dafür sparen), oder ob du bei der Firma bleiben möchtest. Der Vorteil liegt dabei auf der Hand. Solltest du dich nach den 3 Jahren dann für ein Studium entscheiden und feststellen, dass ein Studium nichts für dich ist, hast du immerhin eine fertige Ausbildung vorzuweisen, anstatt vielleicht ein paar Jahre an der Uni zu verbringen und dann vielleicht aufzugeben.

Hättest du nun gesagt, dass du schon immer nur studieren wolltest, wäre das ja was anderes, aber gerade da du dir beides vorstellen kannst, wäre dies die sicherste Variante. Ein Studium abzuschließen bedeutet heute auch lange nicht mehr, dass man danach wirklich Arbeit findet.

Ich selbst bin Student und denke manchmal, dass es schon schön wäre, eine fertige Ausbildung vorweisen zu können, oder in der Tasche zu haben für den Notfall.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe es nach dem Abitur so gemacht, dass ich erst mal eine Ausbildung gemacht habe. Und während der Ausbildung haben sich dann einige Wege für mich geöffnet und ich habe mich dazu entschlossen, etwas berufsbezogenes zu Studieren. Daraufhin habe ich mich also für das Semester nach meiner Abschlussprüfung eingeschrieben und 3 Semester durchgehalten. Dann habe ich aber aus privaten Gründen wieder aufgehört und war regelrecht froh, dass ich bereits einen Beruf hatte, in dem ich wieder arbeiten konnte. Zumal ich meinen Traumberuf gelernt habe und in dem ich auch immer noch arbeite. Allerdings mittlerweile mit beruflichen Aufstiegschancen, für die ich kein Studium brauche. Da gibt es ja schier endlose Möglichkeiten mittlerweile.

Und so würde ich es auch jedem empfehlen - Erst eine Ausbildung, dann das Studium, wenn man noch möchte. Aber nur weil man das Abitur hat, muss man ja nicht zwingend ein Studium machen. Das Abitur bietet einem nur die Möglichkeit, ein Studium zu machen, wenn man Interesse hat.

Da du aber eh noch nicht genau weißt, was du gerne machst, würde ich dir erst mal zu der Ausbildung raten. Und dann kannst du ja schauen, ob der Job etwas für dich ist und ob du dann noch das Studium anschließt. Vielleicht gefällt es dir aber auch so gut, dass du eine Karriere in deinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb anstrebst. Das wirst du dann mit der Zeit sehen.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde dir von beidem abraten und dir empfehlen ein duales Studium zu machen. Ein duales Studium hat viele Vorteile und wenn man sich nicht sicher ist ob man eine Ausbildung oder ein Studium machen soll ist es wohl das Beste.

Bei einem dualen Studium stehst du in einem Vertrag mit einer Firma die duale Studien anbietet. Während des Studiums bist du immer abwechselnd auf der Hochschule, Uni oder Berufsakademie (je nach Firma) und im Betrieb. Meist hat man Blockunterricht, das heißt du studierst vier Wochen und bist dann vier Wochen im Betrieb und machst eine Ausbildung. Einer der größten Vorteile ist dabei, dass du schon im Vertrag mit einer Firma stehst und schon während dessen du noch lernst/ studierst schon ein geringes Gehalt bezahlt bekommst. Ein weiter wichtiger Vorteil ist, das du mit fast 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit übernommen wirst, denn so eine Ausbildung ist auch für die Firma sehr teuer und die Firmen bilden nur für den Eigenbedarf aus. Meist muss du dich noch vor Beginn des dualen Studium verpflichten, dass wenn du fertig bist noch mindestens 24-36 Monate in der Firma bleibst. Außerdem machst du in dieser Zeit zwei Abschlüsse auf einmal, nämlich deine Ausbildung und dein Diplom. In der Industrie sind Leute mit dualen Studium sehr gefragt, da sich nicht nur theoretische sondern auch praktische Erfahrungen haben.

Jedoch hat die ganze Sache einen kleiner Hacken. Wenn du so ein Studium willst musst du sehr gute Noten haben. Wegen den oben genannten Vorteilen ist diese Art von Studium bei jungen Leuten sehr gefragt. Bisher ist die Anzahl der angebotenen Plätze um ein vielfaches geringer als die Nachfrage, deswegen sollte man in der Firma in der man ein duales Studium machen will vorher ein Praktika machen um seine Chancen auf einen Platz zu verbessern.

Zum Schluss noch ein letzter Tipp von mir, bevor ich jetzt irgend eine Ausbildung anfange oder ein Studium beginne woran ich keinen Spaß habe würde ich lieber ein Berufsfindungsjahr einlegen. Mach ein Jahr lang so viele Praktika wie möglich um dir sicher zu sein was du wirklich willst. Denn das wichtigste an einem Beruf ist, dass er einem persönlich Spaß macht und man ihn gerne ausübt.

» Christianson » Beiträge: 145 » Talkpoints: 3,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube bei dir stellt sich nicht die Frage, ob für dich eine Ausbildung oder ein Studium mehr geeignet ist, sondern was du überhaupt in Zukunft machen möchtest. Du scheinst wirklich nicht zu wissen, was du mal für einen Beruf ausüben möchtest, das bemerkt man auch daran, dass dein Ausbildungsberuf, für den dich beworben hast und das Studium, für das du angenommen wurdest, in zwei völlig unterschiedliche Richtungen geht. Um ehrlich zu sein klingt der Ausbildungsberuf für mich nach 0-8-15, also für was man sich eben bewirbt, wenn man nicht weiß, was man wirklich machen will. Mich wundert es ehrlich gesagt auch, dass du es beim Vorstellungsgespräch dann tatsächlich so rüber bringen konntest, dass das für dich dein Wunschberuf ist, andernfalls hätte das Unternehmen dich ja sicher nicht angenommen.

Ich war mir selbst lange nicht im Klaren darüber, was ich denn in Zukunft machen will, ob Ausbildung oder Studium und in welche Richtung ich gehen möchte. Ich kann dich da also sehr gut verstehen und würde dir raten, dich einfach mal zu informieren, was es überhaupt alles so gibt an Ausbildungsberufen und Studiengänge. Ich habe nun auch ein duales Studium in einer Fachrichtung begonnen, von deren Existenz ich vorher gar nicht wusste.

Ich würde dir also dazu raten, dass du einfach mal Veranstaltungen wie Bildungsmessen besuchst und dich dort nach Ausbildungsberufen informierst. Das Internet bietet natürlich auch viele Informationen, also nehme dir einfach mal ein paar Stunden Zeit und suche nach geeigneten Berufen für dich.

Falls du dich zwischen Studium und Ausbildung nicht entscheiden kannst, dann würde ich dir zu einem dualen Studium raten. Das gibt es bisher nur in Baden Württemberg und Sachsen, aber es vereint eben Ausbildung und Studium in 3-Monats-Rhythmus und ist für unentschlossene wie dich sicher eine gute Lösung.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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