Problematisch wenn Chef zum Mitarbeiter und umgekehrt wird?

vom 10.09.2013, 19:56 Uhr

Die Überschrift mag nun etwas verwirrend sein. Eine Freundin arbeitet in einem kleinen Unternehmen mit einem Vorgesetzten für die Regionalleitung und nur drei bis vier Mitarbeiterinnen. In einem Jahr wird der Chef in Pension / Rente gehen. Allerdings möchte er dann nicht im Ruhestand bleiben, sondern er möchte nur seine Chefposition abgeben um dann in eine etwas weniger stressige Position als Mitarbeiter zu gehen. Dafür wird ein Mitarbeiter dann eben die Chefposition übernehmen. Im Endeffekt tauschen also ein Mitarbeiter und der Chef die Positionen.

Hat jemand schon einmal so eine berufliche Situation erlebt? Kann es da zu problematischen Situationen kommen, wenn der Chef auf einmal zum Mitarbeiter wird und der Mitarbeiter zum Chef vom vorigen Chef? Ich hoffe es ist halbwegs verständlich wie ich das meine. Soweit ich weiß, ist das derzeitige Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Chef freundlich und gut, allerdings ist vor allem in Situationen wo eine endgültige Entscheidung getroffen werden muss die Position von jedem einzelnen klar und da gibt es dann durchaus eine merkbare Unterscheidung zwischen Chef und Mitarbeiter. Könntet ihr euch vorstellen, dass es nach der Umstellung zu schwierigen Situationen kommen könnte?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es kann problematisch werden, muss aber nicht. Es werden vor allem dann Probleme auftreten, wenn der Chef vergisst, dass er keiner mehr ist. Ich habe schon oft gelesen, dass der Chef, der sich aus diesem Posten zurück zieht, nicht daran denkt und auch teilweise nicht anders kann und sich immer wieder einmischt.

Ich selber würde das nur machen, wenn ich den Chef sehr gut kennen würde. Dann könnte ich das einschätzen, ob er seinen Posten wirklich auch vom Kopf her abgibt oder nicht. Erlebt habe ich das noch nicht!

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, wenn das Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeitern sehr gut ist, ist die Chance sehr hoch, dass so ein Wechsel unproblematisch abläuft. Es braucht natürlich eine gewisse Eingewöhnungszeit. Der ehemalige Chef muss sich daran gewöhnen, dass er nicht mehr das Sagen hat und der neue Chef muss sich daran gewöhnen, dass sein ehemaliger Chef nun unter ihm steht.

Schwierig wird es, wenn der momentane Chef nicht aufhört sich überall einzumischen und trotz seiner neuen Position noch ständig mitbestimmen will. Dann sind ständige Diskussionen vorprogrammiert.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde schon dass es ziemlich problematisch ist und wird. Ich weiß jetzt zwar nicht wie es in so einem kleinen Unternehmen ist, aber ich habe gesehen was alles passieren kann wenn es in einem Unternehmen passiert wo viele Mitarbeiter sind. Bei uns war es so das der Chef gekündigt hat und dann einen Mitarbeiter bestimmt hat der dann seinen Job übernehmen sollte. Also die Führung von einem Teilbereich einer großen Firma. Der Mitarbeiter hat es ein Jahr lang gemacht und war dann so fertig das es einfach nicht mehr ging. Er hat den Job aufgegeben und wurde wieder ein normaler Mitarbeiter und so ging es ihm viel besser. Als Chef wurde dann jemand außenstehender eingestellt und das war auch eine gute Entscheidung.

Das Problem ist das man vorher gleichgestellt war und hinterher muss man den Chef raushängen lassen. Und das muss man weil es anders leider nicht geht. Der Bekannte von mir hat das auch versucht und es ist komplett nach hinten losgegangen. Chef ist nun mal Chef und das muss man auch zeigen sonst tanzen einem alle auf der Nase herum. Und genau das ist so schwer, war man doch vorher mit den anderen gleichgestellt und befreundet so muss man ihnen jetzt Druck machen, ihnen Arbeiten aufgeben und das ist einfach etwas das nicht jeder kann. Ich muss sagen, dass ich persönlich das auch nicht könnte.

Das gleiche gilt auch dafür wenn der vorige Chef plötzlich nur noch Mitarbeiter ist. Er wird im Prinzip immer der Chef bleiben und jeder wird ihn auch so behandeln. Wenn man es immer so gemacht hat dann geht es auch nicht anders. Für mich wäre es dann eben besser wenn er sich dann aus dem Geschäft raushalten möchte. Ich glaube ich hätte ein komisches Gefühl wenn ich plötzlich mit meinem Chef ganz normal zusammen arbeiten müsste. Aber wie gesagt, ich kenne so eine Geschichte nur aus einer sehr großen Firma und vielleicht ist bei einer kleinen das alles ganz anders.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das ist, wie im Leben, ein kann - muss aber nicht Situation werden. Ich hatte so eine Ähnliche Situation beruflich schon mal gehabt, nur nicht in ganz so hoher Position. Es ging mehr oder weniger, vom normalen Mitarbeiter zum Teamleiter und der Teamleiter wurde Mitarbeiter.

Ein großer Unterschied war in dieser Stellung aber, das der bisheriger Teamleiter seiner Aufgabe nicht ausreichend genug, gerecht war. In deinem Beispiel ist es ja eine freiwillige Aktion, wobei ich mir persönlich vorstellen kann, das dies sogar hilfreich sein kann, da der alte Chef durchaus in der Lage sein wird, dem neuen Chef da tatkräftig unter die Arme zu greifen, da er keinen schlechten Absichten hat.

Anders war es da bei mir, der Kollege hat natürlich das ganze überhaupt nicht eingesehen und wollte nach aller Möglichkeit seine Stellung im Unternehmen wieder haben. Damit belastete er aber das ganze Team, da er regelrecht eine Arbeitsverweigerung ausübte. Dies bestrafte dann der Chef, der dies dank seiner Erfahrung ausreichend mitbekam, mit der Kündigung dieses Mitarbeiters.

» Knaecke1980 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 5,15 »


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