Erhöhen Wahlaufrufe von Promis die Wahlbeteiligung?

vom 07.09.2013, 10:35 Uhr

Um insbesondere Jugendliche für Politik zu begeistern und zu animieren, zur Wahl zu gehen, hat die ProSiebenSat.1 Gruppe die Kampagne "Geh Wählen!" gestartet. Das Motto dieser Kampagne lautet "Deine Stimme kann mehr" und ist Teil der kurzen Werbespots, die zurzeit auf ProSieben und Sat.1 ausgestrahlt werden. Darin rufen Promis wie Stefan Gödde, Annemarie Warnkross, Rebecca Mir oder Christoph Maria Herbst durch Sprüche wie "Schwarz, rot, grün, whatever! Dir stehen alle Farben! Geh wählen!" zur Wahl auf.

Aber denkt ihr, dass solche Wahlaufrufe von Promis wirklich etwas bringen und mehr Menschen dazu bewegen, zur Wahl zu gehen? Denkt ihr, dass auf diese Weise wirklich das Interesse für Politik bei Jugendlichen geweckt werden kann, nur weil ihr Idol sie auffordert, zur Wahl zu gehen?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde solche Sachen wichtig. Es ist nun mal wichtig Menschen dazu zu bewegen überhaupt mal Initiative zu zeigen und etwas zu wählen. Die Wahlbeteiligung ist nicht gerade hoch wie ich finde und da sollte jeder Versuch Menschen zur Wahl zur bewegen schon etwas zählen. Ich denke, dass man dann als Jugendlicher vielleicht denkt, wenn der wählen geht dann gehe ich auch und das wäre schon mal ein Fortschritt. Es kommt ja wirklich nicht drauf an was man wählt, aber man muss hingehen, wenn man seine Meinung vertreten sehen will und da sollte jedes Mittel recht sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sind diese Leute, die du da aufgezählt hast, wirklich Idole? Ich kenne einige überhaupt nicht, oder jedenfalls nicht vom Namen her, deshalb denke ich eher nicht, dass das wirklich die Leute sind, die viele Jugendliche motivieren werden etwas zu tun, für das sie sich vorher nicht interessiert haben.

Man muss bei dem Thema doch eh ganz woanders ansetzen, nämlich bei der Erziehung. Wenn ein Jugendlicher Eltern hat, die nicht wählen gehen und die total desinteressiert sind an Politik oder intellektuell vielleicht auch einfach nicht in der Lage sind politische Zusammenhänge zu verstehen, wird er wahrscheinlich auch eher nicht wählen gehen. Ich habe Eltern, die mir mal ziemlich deutlich gemacht haben, dass mein Kreuzchen auf dem Wahlschein der Preis dafür ist, dass ich in einer Demokratie leben darf. Wenn man mal in aller Deutlichkeit die Alternativen aufgezeigt bekommt und erklärt bekommt, dass es ein WahlRECHT ist, dass man da hat, dann geht man auch wählen.

Da man Eltern schlecht die politische Erziehung ihrer Kinder vorschreiben kann und wenn man schon irgendwelche Werbespots drehen möchte sollte man dann doch wenigstens versuchen darin eine sinnvolle Aussage unterzubringen. Eine Aussage nach dem Motto "ist eigentlich egal, was du wählst" finde ich jetzt nicht besonders geistreich. Damit bestärkt man doch nur die Vorurteile von vielen, dass ihre Stimme nicht zählt und, dass es eh egal ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke, die eigentliche Aufgabe dieser Spots ist es nicht, die Jugendlichen an die Wahlurnen zu bekommen. Man kann ja niemanden zwingen und so leicht lässt sich auch keiner beeinflussen. Nur weil ein Star das sagt, macht das ja niemand. Aber diese Spots regen doch wenigstens dazu an, mal darüber nachzudenken. Das Thema wird so von der langweiligen Politikschiene auf die coole Unterhaltungsschiene geholt. Somit geben die Stars dem ganzen ein anderes Image. Und das regt dann dazu an, sich dem Thema zu widmen und mal darüber nachzudenken. Und erst indirekt bringt das dann ein paar Jugendliche an die Urnen.

Und das kann doch der Politik nicht schaden. Trotz dem, dass die Politik für alle gemacht wird und jeden etwas angeht, ist das Thema einfach oft viel zu trocken. Das schreckt Jugendliche ab. Ich denke schon, dass diese Auflockerung da einiges bewirken kann. Es kann allein schon ein Aufhänger sein, um mit seinen Freunden ein Gespräch über die Wahlen zu beginnen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Politik und Wahlkampf sollten moderner werden, um junge Menschen wieder dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen und zu wählen, allerdings kann es nicht Sinn der Sache sein, dass der Wahlkampf dadurch amerikanisiert wird und eine sympathische Person mir deswegen wichtiger ist als eine politische Perspektive. Zudem darf durch die Prominenten, die einen Wahlaufruf starten natürlich keine Beeinflussung ausgehen, da die Aktion ansonsten alles andere als wünschenswert wäre.

Alles in allem kann ich mich mit der Idee anfreunden und finde sie begrüßenswert, solange man es auf einer sachlichen, objektiven Ebene hält, die nicht darauf abzielt, zu beeinflussen. Abgesehen davon gibt es trotz all der Vorwürfe der Politikverdrossenheit genügend junge Menschen, mich mit meinen 18 Jahren eingeschlossen, die politisch gebildet, sowie aktiv und bereit für die Wahlen sind.

» MrLeo95 » Beiträge: 184 » Talkpoints: 2,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir ist ehrlich gesagt noch gar nicht aufgefallen, dass Prominente auf diese Art und Weise zur Wahl auffordern. Es ist ja keine schlechte Idee, aber ob das am Ende etwas bringt ist wieder eine ganz andere Sache. Besonders bekannt sind diese "Prominenten", die du da nennst, jetzt auch nicht wirklich. Klar, man kann jetzt keinen George Clooney oder einen Adam Sandler ins Boot holen, aber eine gewisse Wirkung wird schon da sein. Ich denke nicht, dass dies alleine reicht. Hier muss man noch mehr machen, um das Thema Politik für junge Menschen interessanter zu gestalten.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kann mir nicht vorstellen, das Jemand nur zur Wahl geht weil gerade sein Lieblingspromi für die Wahl wirbt. Entweder man hat von vorn herein die richtige Einstellung und geht zur Wahl oder man lässt es gleich bleiben. Meiner Meinung nach sollte man gerade bei den Erstwählern auf Aufklärung setzen, dies sollte in erster Linie im Elternhaus geschehen. Auch die Schulen sollten im Politikunterricht die Notwendigkeit des Wahlgangs deutlich machen und die Schüler zum Wahlgang auffordern.

Selbstverständlich sollte es nicht soweit gehen, das man Jemanden zur Wahl zwingt, aber ich finde es schon wichtig zur Wahl zu gehen. Denn jeder Nichtwähler gibt ja sozusagen der falschen Partei seine Stimme. Ich kann auch nicht immer aus Überzeugung eine bestimmte Partei wählen, aber ich stelle mir eine Liste mit Vor- und Nachteilen der betreffenden Parteien auf und wähle dann die Partei die meine wichtigsten Punkte vertritt. Einen Promi der mir irgendetwas vorgauckelt brauche ich nicht.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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