Ist der Kommunismus eine unreale Idee oder nicht?
Der Kommunismus hat ja in Wirklichkeit noch überhaupt nicht existiert, allerdings hat ja der Sozialismus auch noch nicht so funktioniert. Der Sozialismus sollte in der Regel die Vorstufe zum Kommunismus bilden. Kann denn eigentlich der Kommunismus ohne diese Vorstufe so einfach vollzogen werden? Fehlen nicht damit schon die gesamten Voraussetzungen? Oder handelt es sich dabei wirklich nur um eine total unausgereifte Idee? Wer kann hierbei meinen Bekannten einige gute Tipps und Ideen liefern?
Wofür sollen die Tipps denn genutzt werden ? Geht es um eine Hausaufgabe, um ein Referat oder geht es darum, dass ihr euch ernsthaft mit der Idee auseinandersetzen wollt, weil ihr sie für überzeugend haltet ? Gleichwohl, ich selbst will hier keine Diskussion starten und niemanden missionieren, halte den Kommunismus allerdings (in seiner funktionierenden, reinen Form) für praktikabel und äußerst wünschenswert.
Die erste Sache ist die, das eine Staatsform kein starres Gebilde ist, sondern dynamisch an den Herausforderungen der eigenen Zeit wachsen, sich stetig verändern und sich somit treu bleiben muss. Deswegen ist auch keine Staatsform perfekt, man kann nur versuchen, das System zu finden, dass den Idealvorstellungen einer Welt am nächsten kommt, in dem es den Menschen am Minimum immer noch besser geht, als den Menschen, die in einem anderen System am Minimum sind (da jeder theoretisch ganz unten laden kann, sollte man das ideale System vom Minimum aus und nicht vom Maximum aus betrachten). Auch unsere kapitalistische Demokratie hat entscheidende Mängel, sodass es der falsche Ansatz ist, nach Perfektion zu suchen, die nicht existiert.
Zunächst einmal ist der Kommunismus eine gerechte Staatsform, denn viele, ich sage ausdrücklich nicht alle, aber doch viele Konflikte auf der Welt rühren von Unterschieden in der Verteilung und somit auch in dem Selbstwertgefühl der Menschen her. Es ist deshalb erstrebenswert, wenn man die völlig überzogenen Gehälter von Bankern oder Managern den lächerlich geringen Gehältern von Putzkräften oder Handwerkern angleicht, sodass es irgendwann allen Menschen gut genug geht, um sich eine gesicherte, gute Existenz aufzubauen, ohne dass es in Maßlosigkeit und das bloße Anhäufen von Besitz ausartet.
Was dabei die Wirtschaft angeht, so zeigt sich sehr deutlich, dass die Marktwirtschaft zu Zerfall (Eurozone), zu Konflikten, zu Gier unter den Menschen, zu dem Auftreten von Statussymbolen und zu einer Gesellschaft, in der Geld das höchste Gut ist und in der man den Wert eines Menschen mit dem Wert seiner Arbeit gleichsetzt. Dass diese Wirtschaft langfristig selbstzerstörerische Folgen für die Gesellschaft und den Planeten hat, ergibt sich aus der Natur der Sache, sodass ein bewusster und maßvoller Umgang mit der Natur und eine Form von Arbeit, der Arbeit, die einem Spaß macht, als Bedürfnis, vorzuziehen ist.
Um den Kommunismus durchzuführen bräuchte man in meinen Augen einige Vorbedingungen und Anpassungen, von denen ich nicht sagen kann, wie sie zu erreichen sind. Möglicherweise ist es sogar so, dass sich ein Wechsel nur mit einer Revolution bewirken lässt, aber wenn es der gesamten Gesellschaft dient, ist es eben so:
- Zunächst müssten die Menschen ein höheres Bildungsniveau erlangen, um überhaupt zu begreifen, wie wichtig es ist, dass man von einem System der Ständeordnung wegkommt, wie wichtig die politische Verantwortung und Bildung ist und welche Schwächen dieses System hat, indem es uns doch angeblich ach so gut geht.
- Dann sollten sich die Bildungseinrichtungen des Staates davor hüten, immer den Kommunismus zu verteufeln, denn in seiner reinsten, gerechtesten Form hat es ihn auf der Welt noch niemals gegeben. Die wenigsten Menschen wissen wirklich etwas über den Kommunismus, doch die meisten, die man unvorbereitet danach fragt werden sagen, dass er eine schlechte Staatsform ist, mit DDR- und UdSSR-Vergleichen aufwarten, am Ende jedoch trotzdem keine Ahnung haben.
- Die meisten Menschen leben nach wie vor viel zu gut, deswegen sollte es den Proletariern noch schlechter gehen, damit sie erkennen, dass eine viel zu große Kluft zwischen ihnen und der Bourgeoisie herrscht, die sich nur durch ein anderes System überwinden lässt. Erst wenn es den Menschen so schlecht geht, dass sie nicht mehr können, durchschauen sie die Lügen der Politiker, dass das Fundament der BRD unveränderlich in Zement gegossen sei und dass man das System niemals verändern dürfte.
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