Zwei Wohnungen von Großfamilie bezogen

vom 07.09.2013, 16:54 Uhr

In unserer Nachbarschaft hat sich eine Familie mit vier Kindern niedergelassen, die nun zur Miete in einem Dreifamilienhaus wohnen. Da die Wohnungen eher klein sind, hat die Familie wohl nun zwei Wohnungen angemietet, die nebeneinander liegen, aber keinen direkten Durchgang anbieten. Man hat die Wohnräume so aufgeteilt, dass in Wohnung 1 sich das Wohnzimmer und die Küche, als auch ein Gästeraum befinden. In der Nachbarswohnung befinden sich dann die Schlafräume der Eltern und der Kinder.

Die Konstellation finde ich an sich sehr interessant, ich kann mir nur kaum vorstellen, wie dies in der Praxis funktioniert. Kennt Ihr ähnliche Wohnraumverhältnisse und wie findet Ihr sie? Könntet Ihr euch so etwas auch für Eure Familie, egal, wie viele Kinder vorhanden sind, vorstellen? Kann eine solche Einteilung funktionieren?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



In dem Haus, wo mein Mann gewohnt hat, gab es auch eine Familie die zwei Wohnungen gemietet hatte. Da war allerdings die Tochter vom Alter her schon erwachsen. Geistig war die junge Frau eher ein größeres Kind. Dass man mit dieser Variante der Tochter eine gewisse Chance auf ein eigenes Leben geboten hat, fand ich sehr gut. Allerdings irritierte es mich immer wieder, dass an beiden Wohnungen die Schlüssel außen steckten.

Im Fall der Großfamilie ist die Aufteilung aber doch recht sinnvoll. Wobei es sicherlich auch vom Alter der Kinder abhängig ist und wie das Wohnzimmer am Tag genutzt wird. Spielt sich alles dort ab und sind die Schlafzimmer auch für die Kinder nur zum Schlafen gedacht, ist das sicherlich gut durchdacht. Ich hätte dann eher in den Abendstunden meine Bedenken, dass die Kinder unbemerkt aus der Wohnung mit den Schlafzimmer verschwinden können, wenn die Eltern noch im Wohnzimmer sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Die stehen also z.B. morgens auf und verlassen die eine Wohnung und gehen in die andere Wohnung, um zu frühstücken? Das stelle ich mir enorm ungemütlich vor. Mit einem Durchgang werden aus zwei Wohnungen ja wirklich eine und man muss dann als Gast schon genau hinsehen, um es zu bemerken. Aber in zwei Wohnungen zu leben, stellt für mich eine Übergangslösung dar, mit der ich nie richtig warm werden würde. Es würde sich immer irgendwie provisorisch anfühlen.

Und gibt es nicht auch in beiden Wohnungen Küchen? Also wenn sogar in der Schlafzimmerwohnung eine Küche ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass die eigentlich nicht benutzt werden soll. Eigentlich braucht ja auch niemand zwei Küchen und das würde den Putzaufwand unnötig erhöhen. Aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass es allen lieber ist, sich morgens dort ihren Kaffee zu kochen. Und mit der Zeit liegt dann Käse und Butter im Kühlschrank und so weiter. Letztlich werden sie in diese Küche nutzen und so wenig wie möglich in die andere Wohnung gehen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Für mich wäre das auch keine optimale Lösung, aber wenn nichts anderes gefunden wird, nicht völlig unvorstellbar. Mit kleinen Kindern wird das schlechter funktionieren als mit großen. Ich würde mir in beiden Wohnungen eine Kochgelegenheit einrichten. In einer eine kleine Küche, in der morgens gefrühstückt wird, in der anderen eine Küche für Mittag- und Abendessen. Ganz ohne Küche in der "Schlafwohnung" ist es sehr ungemütlich. Ein Bad werden ja beide Wohnungen haben.

Wenn die Kinder größer werden, ist die Kombination sogar ganz praktisch. Dann können die Eltern die eine Wohnung haben und die Kinder die andere als WG aufziehen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Für mich wäre das auch eher nichts. Ich stelle es mir auch unpraktisch vor, wenn ich morgens aufstehe und in die Küche gehen möchte und dafür dann zur einen Haustür raus, über den Flur und zur anderen Haustür wieder rein müsste. Es wäre mir bei vielem doch einfach zu umständlich.

Wenn sich die Familie so wohl fühlt, ist das sicher ok. Aber für mich wäre es nichts. Es ist sicher auch schwierig, die Zimmer dann so unterzubringen, wie man es gerne hätte. Da ja eine Küche durch den Fliesenspiegel immer wie eine Küche aussieht. Wenn es einen Durchgang gäbe und dieser nachträglich gemacht werden könnte, wäre es noch wieder etwas anders. Ich kenne aber auch eigentlich niemanden, der zwei Wohnungen gemietet hat und dann so nutzt, wie die Familie die du kennst.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mit vier Kindern hätte ich eine solche Wohnung, bzw. zwei Wohnungen nicht gemietet. Wenn nur ein Wohnzimmer und ein Gästezimmer außer der Küche vorhanden sind heißt das, dass alle vier Kinder in einem Zimmer schlafen. Es sei denn, man hat die zweite Küche umfunktioniert zu einem weiteren Schlafzimmer, was nicht allzu groß sein dürfte. Dann könnten die Kinder aufgeteilt werden. Ich weiß nicht, wie alt die Kinder sind. Aber falls sie schon älter sind, wollen sie auch mal etwas Platz und Ruhe für sich haben. Das wird nicht möglich sein.

Warum diese zwei Wohnungen gemietet wurden, ist verwunderlich. Billiger als eine vernünftige große Wohnung für sechs Personen, können sie auch nicht sein. Diese zwei kleinen Wohnungen können für ältere Kinder sehr sinnvoll sein, aber nicht für vier insgesamt. Für mich wäre es eine Wohnungsmöglichkeit zum Abgewöhnen. Ich hätte keine Lust, von einer zur anderen Wohnung zu gehen, immer durch das Treppenhaus. Im Winter dürfte es auch sehr kalt und ungemütlich im Treppenhaus sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ob und wie diese Konstellation funktionieren kann hängt sicherlich auch immer von dem Alter der Kinder ab. An sich ist es natürlich unpraktisch, wenn man zwei Wohnungen in direkter Nähe hat. Immerhin bedeutet dies ja auch, dass jedes Familienmitglied zwei Schlüssel braucht und dementsprechend auch sehr viele Schlüssel angefertigt werden müssen. Und wie teilt man dann die Räume richtig auf, dass auch alles funktioniert. Braucht man dann zwei Küchen, damit jede Wohnung eine Küche hat, oder wie organisiert man so etwas.

Auch muss man eben wie gesagt das Alter der Kinder bedenken. Sind diese zu klein, dann müssten sich ja alle Kinderzimmer bei dem Elternschlafzimmer finden. Es wäre wohl nicht gut, wenn die Kinder in einer eigenen Wohnung schlafen würden, außerhalb des wachen Blickes der Eltern. Gut in diesem Fall wurde es so gelöst, dass eben alle Kinder- und Elternzimmer in einer Wohnung sind. Dies ist dann ja schon positiv. Aber möchte man eben zur Küche, dann muss die Wohnung zuerst aufgeschlossen werden und man geht dann erst in die Küche.

Insgesamt finde ich es schon etwas unpraktisch zwei kleine Wohnungen zu haben. Allerdings sind große Wohnungen eben nicht immer leicht zu finden und wenn man dringend eine Unterkunft braucht, dann kann man hier wohl gar nicht anders handeln konnte, sonst hätte man dies vermutlich getan.

Ich würde so eine Konstellation auch schon deswegen nicht begrüßen und umsetzen wollen, weil auch mehr Aufwand da mit verbunden ist. Man muss für beide Wohnungen Miete und Nebenkosten bezahlen. Vielleicht sogar getrennt und dann muss man auch vielleicht noch für beide Wohnungen GEZ-Kosten, einen Kabelanschluss bezahlen. Ich denke nicht, dass sie dies so einfach trennen lässt immerhin sind es zwei Wohnungen. Aber es muss eben auch auf zwei Zähler Strom angemeldet werden. Da weiß ich insgesamt nicht ob sich das so wirklich rechnet und lohnt.

Benutzeravatar

» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als Übergangslösung kann ich mir das durchaus vorstellen, wenn die Kinder alt und vernünftig genug sind, um mit diesem Konzept umgehen zu können, also beispielsweise alleine zwischen den Wohnungen wechseln können, ohne dabei auf der Straße zu landen. Viele der unpraktischen Kleinigkeiten lassen sich lösen, so kann man beispielsweise tagsüber an den Türen außen jeweils einen Schlüssel stecken lassen, um für ungehinderten Zutritt zu sorgen. Auch schnurlose Telefone mit einer internen Anruffunktion würden sich anbieten, um zwischen den Wohnungen kommunizieren zu können. Zudem müsste man sich auf die Benutzung einer Küche einigen, um den Reinigungsaufwand in Grenzen zu halten.

Ich denke aber nicht, dass es sich hierbei um eine adäquate Dauerlösung handeln sollte, irgendwann nervt es alle, ständig zwischen zwei Wohnungen zu wechseln und sich sozusagen nicht einmal mehr im Schlafanzug an den Frühstückstisch setzen zu können, ohne über einen öffentlichen Hausflur zu laufen. Wenn die Kinder schon älter sind, wird es sich irgendwann ergeben, dass einige von ihnen ausziehen und der Rest in der eigenen Wohnung zu einer kleinen elternunabhängigen Wohngemeinschaft werden könnte. Sollten die Kinder noch jünger sein, wäre die Suche nach einer größeren Wohnung oder der Durchbruch einer der Verbindungswände möglicherweise eine Option.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hatte mal eine Freundin, die hatten so eine Wohnung. Also zwei Wohnungen auf einem Stockwerk, aber keine Verbindungen der Wohnung. Man musste also immer über den Hausflur in den anderen Teil der Wohnung. Allerdings war dort auch die Toilette im halben Stockwerk. Wie das aber genau gehandhabt wurde mit den Wohnungen weiß ich nicht. Ich war da einmal zu Besuch und der Vater, mit dem sie zusammen lebte, war in der anderen Wohnung und wir hielten uns in ihrem Teil der Wohnung auf, zu dem aber, wenn ich mich recht erinnere, aber auch die Küche gehörte.

Wenn ich mich nicht ganz irre, ist mein Vater auch so aufgewachsen. Seine Eltern hatten auch zwei Wohnungen auf einem Stockwerk. Allerdings gab es für die Kinder eine Tante, die irgendwie mit im Haushalt lebte. So lebten also mindestens sieben Personen in dem Haushalt. Wie das allerdings mit Küche und so aufgeteilt war, weiß ich nicht. Allerdings hatten meine Großeltern eben eine Metzgerei und zu den Zeiten war es auch normal, dass alle Angestellten dort zu Mittag aßen.

Der Sohn meiner Vermieter bewohnt mit seiner Frau und ihrer gemeinsamen Tochter eine Wohnung im Haus, die eigentlich für drei Personen ausreichend ist. Allerdings haben beide einen Beruf, der große Musikinstrumente voraussetzt und diese müssen auch geübt werden. Die Arbeitszimmer der Beiden sind in der Wohnung meiner Vermieter.

Deshalb wollen sie nun auch meine Nachbarwohnung und meine Wohnung zu einer Wohnung machen. Da wird dann allerdings eine Wand durch gebrochen. Das wurde auch schon in der Wohnung meiner Vermieter gemacht, die ebenfalls das ganze Stockwerk bewohnen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^